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Westfalen-Lippe - Knappschaft

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Evaluationsbericht, Evaluation des DMP: "gut DABEI - Das Gesundheitsprogramm der <strong>Knappschaft</strong>" für Diabetes mellitus Typ 2 in <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />

3.5 Ereigniszeitanalysen bei Begleit- und Folgeerkrankungen, primären und sekundären Endpunkten<br />

Die durch langjährige diabetische Stoffwechsellage verursachten Begleit- oder Folgeerkrankungen des Diabetes sind durch<br />

Makro- und Mikroangiopathie sowie Neuropathie, allesamt schwerwiegende Erkrankungen an Gefäßen und Nerven, bedingt<br />

und können zu schweren Organschädigungen bzw. Organversagen führen. Eine frühzeitige Erkennung und Therapie kann die<br />

Progredienz deutlich verlangsamen. Eine gefürchtete Folge des Diabetes mellitus besteht in der Schädigung der Nieren durch<br />

Veränderung der Nierengefäße in Form der diabetischen Nephropathie, die zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion<br />

führt. Eine weitere Schädigung besteht in Form des diabetischen Fußes, bei dessen fortgeschrittenen Stadien Amputationen<br />

von Zehen, des Vorfusses oder gar des Unterschenkels notwendig werden können. Ein weiteres von Gefäßveränderungen<br />

betroffenes Organ ist das Herz, bei dem es in ausgeprägten Stadien zu so genannten (durch die gleichzeitige Schädigung der<br />

Nerven) „stummen Infarkten“, bei denen die Patienten keine oder kaum Schmerzen verspüren, kommen kann. Durch ausgeprägte<br />

Schädigung der Gefäße des Zentralnervensystems können weiterhin Schlaganfälle verursacht werden. In den folgenden<br />

Tabellen wird das neue Auftreten von Endpunkten dokumentiert; d.h. es werden erstmalig auftretende Endpunkte<br />

ausgewiesen. Folgeerkrankungen an den Augen und Nieren sind typische Schäden, die sich mit zunehmender Erkrankungsdauer<br />

ausbilden können. Das frühzeitige Erkennen und eine frühzeitig einsetzende Behandlung ist ein wichtiges Ziel.<br />

Die folgenden Tabellen beinhalten Ereigniszeitanalysen zum erstmaligen Erstauftreten der eben erläuterten Ereignisse.<br />

Diese Auswertungen beziehen sich immer auf die Patienten unter Risiko. Also auf die Patientengruppen, für welche die jeweiligen<br />

Ereignisse noch eintreten können, weil sie bis zum betrachteten Halbjahr noch nicht aufgetreten sind. 9 In den Tabellen<br />

werden außerdem die Angaben zur kumulierten „Überlebensraten” nach Kaplan-Meier ausgewiesen. Diese geben die<br />

Wahrscheinlichkeit dafür an, dass Patienten zum jeweiligen Berichtshalbjahr (noch) keines der oben beschriebenen Ereignisse<br />

aufweisen, ebenfalls bezogen auf die Patientengruppe unter Risiko. Die kumulierte Überlebensrate wird in jeder der folgenden<br />

Tabelle in der vorletzten Zeile fett markiert dargestellt.<br />

In Tabelle 3.5.1 wird dokumentiert, wie viele Patienten in den jeweiligen Berichtshalbjahren von neu auftretenden Erblindungen<br />

betroffen waren. Dazu wird das Kollektiv derjenigen Patienten betrachtet, bei denen laut Erstdokumentation keine Erblindung<br />

vermerkt war. Außerdem wird wie oben beschrieben die kumulierte „Überlebensrate nach Kaplan-Maier” dargestellt.<br />

Für jede Kohorte wird dazu unter „Kollektivmitglieder unter Risiko“ zunächst angegeben, wie viele der ursprünglichen Kollektivmitglieder<br />

im Berichtshalbjahr noch Programmteilnehmer waren und bei denen noch keine Erblindung dokumentiert war. Unter<br />

„auswertbar“ werden diejenigen Patienten ausgewiesen, für die im jeweiligen Berichtshalbjahr die Folgedokumentation vorlag.<br />

Zudem wird ausgewiesen, bei wie vielen der auswertbaren Kollektivmitglieder unter Risiko bzw. welchem Anteil eine erstmalig<br />

aufgetretene Erblindung dokumentiert ist.<br />

9 In den DM2-Berichten zum September 2009 wurde das Restkollektiv unabhängig von den Angaben zu den jeweils betrachteten Ereignissen gebildet. Patienten,<br />

bei denen ein Ereignis dokumentiert war, konnten im Folgehalbjahr noch Mitglieder des Restkollektivs sein. D.h. die Anteilswerte der Patienten mit erstmaligen<br />

Ereignissen waren z.T. deutlich niedriger als bei der aktuell gültigen Berechnungsweise. Aufgrund des kumulativen Effektes gilt dies insbesondere für<br />

die späteren Teilnahmehalbjahre. Die aktuell dargestellten Ergebnisse sind daher nur eingeschränkt mit jenen vom September 2009 vergleichbar.<br />

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