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Lebenslange Freiheitsstrafe, Sicherungsverwahrung und ...

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Baden-Württemberg <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern.<br />

4.1 Überblick<br />

Für die Entlassungen aus dem psychiatrischen Maßregelvollzug wurde in Bezug auf das<br />

gesamte frühere B<strong>und</strong>esgebiet <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern ein Verhältnis von einer<br />

Entlassung auf etwa 13 untergebrachte Maßregelpatienten ermittelt. Im regionalen Ver-<br />

gleich kamen Entlassungen in Bremen, Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz deut-<br />

lich seltener vor. Deutlich entlassungsfre<strong>und</strong>licher als der Länderdurchschnitt waren Baden-<br />

Württemberg <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Einen besonders hohen Frauenanteil unter den Personen, deren Unterbringung im psych-<br />

iatrischen Maßregelvollzug beendet wurde, wiesen im Vergleich zu dem mittleren Anteil<br />

von 7,3 % mit Werten über 10 % Thüringen <strong>und</strong> Berlin auf (Tabelle 3.2b). Im Vergleich<br />

zum Länderdurchschnitt von 15,9 % erhöhte Ausländeranteile unter den ehemaligen Maß-<br />

regelpatienten zeigten vor allem Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg <strong>und</strong> das Saarland.<br />

2<br />

Regionale Abweichungen von der Durchschnittsverteilung sind auch beim Lebensalter<br />

der Maßregelpatienten mit beendetem Aufenthalt im psychiatrischen Maßregelvollzug zu<br />

erwarten (Tabelle 3.2c). Konzentriert man sich auf Länder mit mehr als 10 Beendigungs-<br />

fällen im Berichtsjahr 2006, so waren die mittleren Altersgruppen zwischen 30 <strong>und</strong> unter<br />

50 Jahren vor allem in Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> Nordrhein-Westfalen im Vergleich<br />

zum b<strong>und</strong>esweiten Anteil von 59 % deutlich stärker besetzt. Diese Verteilungen erscheinen<br />

angesichts von immerhin acht Altersgruppen wegen der dadurch recht kleinen Zellenbe-<br />

setzungen jedoch insgesamt wenig aussagekräftig.<br />

Derselbe Einwand betrifft auch die Verteilung der Anlassdelikte (Tabelle 3.1d). Auf den<br />

ersten Blick auffällige Abweichungen bei den großen Flächenländern mit einer insgesamt<br />

umfangreichen Menge an beendeten Aufenthalten im psychiatrischen Maßregelvollzug<br />

ließen sich beispielsweise für die Anteile der Körperverletzungsdelikte feststellen, auf<br />

welche – gegenüber dem b<strong>und</strong>esweit ermittelten Anteil von 25 % – im Saarland <strong>und</strong> in<br />

Baden-Württemberg relativ viele Beendigungsfälle entfielen. Angesichts fehlender delikt-<br />

spezifischer Vergleichsdaten zur Population der Maßregelpatienten in den Einrichtungen<br />

dieser Länder bietet sich allerdings keine plausible Erklärung an.<br />

Regionale Unterschiede sind im Übrigen auch für die Entscheidungspraxis der Gerichte<br />

nicht ungewöhnlich (Dessecker 1997: 92 ff.).<br />

2 In Bremen besaß einer der beiden ehemaligen Maßregelpatienten eine ausländische Staatsangehörigkeit.<br />

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