28.04.2013 Aufrufe

Lebenslange Freiheitsstrafe, Sicherungsverwahrung und ...

Lebenslange Freiheitsstrafe, Sicherungsverwahrung und ...

Lebenslange Freiheitsstrafe, Sicherungsverwahrung und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4.3 Zusammenfassung <strong>und</strong> Diskussion<br />

Rheinland-Pfalz nur r<strong>und</strong> die Hälfte der beendeten Maßregeln zur Bewährung ausgesetzt.<br />

Erledigungserklärungen, die im Durchschnitt aller B<strong>und</strong>esländer mit einem Anteil von<br />

10 % vertreten waren, wurden von den Einrichtungen aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland<br />

<strong>und</strong> Sachsen deutlich häufiger gemeldet. Dagegen wurde dieser Weg zur Beendigung des<br />

Maßregelvollzugs 2006 in Baden-Württemberg nur sehr selten gewählt. Ein vergleichs-<br />

weise hoher Anteil im Vollzug verstorbener Maßregelpatienten fand sich in Berlin. Eine<br />

grafische Darstellung für die Verteilung der Beendigungsgründe in ausgewählten größeren<br />

B<strong>und</strong>esländern enthält Abbildung 4.7.<br />

Weitere Tabellen im Anhang enthalten für alle Länder außer Hessen detaillierte Aufstel-<br />

lungen zu den Beendigungsgründen nach Geschlecht <strong>und</strong> Nationalität, Alters- <strong>und</strong> De-<br />

liktsgruppen sowie nach der Dauer der Unterbringung.<br />

4.3 Zusammenfassung <strong>und</strong> Diskussion<br />

Von 602 Maßregelpatienten, deren Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus<br />

im Berichtsjahr 2006 beendet wurde, wurden 478 entlassen; dies entsprach einem Anteil<br />

von r<strong>und</strong> 79 %. Als Entlassung wurden die Beendigungen des Maßregelvollzugs gezählt,<br />

bei denen die Maßregel entweder nachträglich zur Bewährung ausgesetzt (§ 67d II StGB)<br />

oder für erledigt erklärt wurde (§ 67d VI StGB) <strong>und</strong> in diesem Zusammenhang keine Ver-<br />

legung in den Strafvollzug oder den Vollzug einer anderen Maßregel erfolgte. Bezogen<br />

auf die zum Stichtag 31. März 2006 untergebrachten Maßregelpatienten lässt sich ange-<br />

ben, dass etwa jeder 13. Maßregelpatient entlassen wurde.<br />

Die entlassenen Maßregelpatienten waren weit überwiegend deutsche Männer <strong>und</strong> durch-<br />

schnittlich 42 Jahre alt. Die Unterbringungsdelikte streuten breit über das Spektrum schwe-<br />

rerer Kriminalität, wobei auf Körperverletzungsdelikte etwas mehr als 1/4 entfiel <strong>und</strong> die<br />

Anteile von Sexual-, Tötungs- <strong>und</strong> Eigentumsdelikten jeweils über 15 % betrugen.<br />

Als mittlere Unterbringungsdauer im Maßregelvollzug bis zur Entlassung wurde ein Me-<br />

dian von 51/3 Jahren ermittelt. Für Vergleiche mit den Vorjahren ist es zweckmäßig, das<br />

Merkmal „B<strong>und</strong>esland” zu kontrollieren. In den 12 B<strong>und</strong>esländern, die sich durchgängig<br />

an der Erhebung beteiligt haben, nahmen die mittleren Unterbringungszeiten (Medianwer-<br />

te) im Zeitraum von 2002 bis 2004 von 41/2 auf annähernd 6 Jahre deutlich zu; nach einer<br />

gewissen Stabilisierung im Jahr 2005 erreichten sie im Berichtsjahr 2006 mit annähernd<br />

6 Jahren den höchsten in dieser Erhebung gemessenen Wert.<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!