marien hospital - zeitschrift - Marienhospital Stuttgart

❚ Medizin
Vertragsunterzeichnung am 14. Dezember. Von links: Dr. Michael Jaumann vom Deutschen Berufsverband der HNO-
Ärzte, Marienhospital-Geschäftsführerin Monika Röther und Professor Dr. Dr. Helmut Steinhart
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85 HNO-Ärzte kooperieren mit Marienhospital
Erster derartiger Vertrag in Deutschland – Ziel ist die bessere nachstationäre Versorgung
85 niedergelassene Hals-Nasen-Ohrenärzte beteiligen sich seit Januar an einer Kooperation mit
dem Marienhospital. Das ist mehr als die Hälfte aller 165 HNO-Praxen in Nord-Württemberg. Die Unterzeichnung
des Kooperationsvertrages fand am 14. Dezember im Marienhospital statt.
Patienten bleiben in Deutschland
immer kürzer im Krankenhaus.
„Einerseits ist diese Entwicklung
für die Kranken erfreulich und für
das Gesundheitswesen kostengünstig.
Andererseits birgt sie aber die Gefahr,
dass Patienten nach der Klinikentlassung
nicht in angemessener Weise weiterbetreut
werden“, sagt Marienhospital-Geschäftsführerin
Monika Röther.
Weiterversorgung nach der Klinik
Die neue Gesundheitsreform verlangt
daher von Krankenhäusern und niedergelassenen
Ärzten eine engere Verzahnung
ihrer Arbeit (siehe auch Seite 8).
Das Marienhospital ist das erste deutsche
Krankenhaus, das einen Kooperationsvertrag
mit dem Deutschen Berufsverband
der HNO-Ärzte geschlossen
hat. Die Vertragsunterzeichnung
fand am 14. Dezember 2006 im Marienhospital
statt. Die Kooperationsvereinbarung
soll die nachstationäre Behandlung
durch speziell fortgebildete
HNO-Ärzte auf hohem Qualitätsniveau
sichern.
marien 2/2007
Gut die Hälfte macht schon mit
Dr. Michael Jaumann, Bundesvorsitzender
des Deutschen Berufsverbandes
der HNO-Ärzte: „Jede HNO-Praxis
kann sich an der Kooperation beteiligen.
Die teilnehmenden niedergelassenen
und Klinikärzte verpflichten sich
zu regelmäßigen Treffen. Es wurden
bereits einheitliche Standards für die
Weiterversorgung von Patienten nach
deren Klinikentlassung erarbeitet.“
Für die Patienten sieht Michael
Jaumann in der engen Verzahnung vor
allem zwei Vorteile: „Der Krankenhausaufenthalt
kann kurz ausfallen,
und nach der Entlassung steht dem Patienten
ein eindeutiger Ansprechpartner
zur Verfügung, durch den dann die
nahtlose Weiterbehandlung erfolgt.“
Früher stationär, heute oft ambulant
Wie Michael Jaumann sieht auch Professor
Dr. Dr. Helmut Steinhart, Ärztlicher
Direktor der HNO-Klinik des Marienhospitals,
die Notwendigkeit einer
solchen Zusammenarbeit. „Heute werden
manche Operationen bei uns am-
bulant durchgeführt, für die ein Patient
früher mehrere Tage im Krankenhaus
blieb. Es ist klar, dass wir Klinikärzte
uns daher noch enger als früher mit
den niedergelassenen Kollegen abstimmen
müssen, deren Aufgabe die nachstationäre
Behandlung und Betreuung
von Patienten ist.“
Mehr als die Hälfte der 165 HNO-
Arztpraxen in Nord-Württemberg kooperiert
jetzt eng mit dem Marienhospital.
„Die anderen Praxen warten
wohl noch ab, weil sie den Organisations-
und Fortbildungsaufwand scheuen“,
vermutet Helmut Steinhart. Er
geht aber davon aus, dass sich im Laufe
der Zeit noch weitere Praxen beteiligen
werden.
Bundesweiter Vorreiter
Das Marienhospital ist das erste deutsche
Krankenhaus, mit dem der Berufsverband
der HNO-Ärzte einen Kooperationsvertrag
geschlossen hat. In
den kommenden Monaten sollen nach
dessen Vorbild Verträge mit weiteren
Kliniken geschlossen werden. rk