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marien hospital - zeitschrift - Marienhospital Stuttgart

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❚ Personalien<br />

Pflegedirektorin Sr. Nicola Maria Schmitt überreichte Stationsleiter Carsten Weißmann am 24. Januar die Dankesurkunde<br />

der Deutschen Knochenmarkspenderdatei<br />

Marien<strong>hospital</strong>-Mitarbeiter spendete<br />

Stammzellen für leukämiekranken US-Bürger<br />

Carsten Weißmann rettete seinem „genetischen Zwilling“ vermutlich das Leben<br />

Ende 2005 startete <strong>marien</strong> einen Aufruf, dass Marien<strong>hospital</strong>-Mitarbeiter sich als Stammzellenspender<br />

registrieren lassen, um so eventuell Leukämiepatienten das Leben zu retten. Carsten Weißmann<br />

war einer von 39 Marien<strong>hospital</strong>-Beschäftigten, die dem Aufruf damals folgten. Jetzt war er<br />

der erste, dessen Stammzellen vermutlich das Leben eines Leukämiepatienten gerettet haben.<br />

Die „Deutsche Knochenmarkspenderdatei“<br />

(DKMS) warb<br />

im Jahr 2005 in vielen Betrieben<br />

darum, dass Mitarbeiter sich als<br />

Stammzellenspender zur Verfügung<br />

stellen. Für Menschen, die an Leukämie<br />

(Blutkrebs) erkrankt sind, ist die<br />

Übertragung von Stammzellen oft die<br />

einzige Überlebenschance.<br />

„Typisierung“ beim Betriebsarzt<br />

Die Leitung des Marien<strong>hospital</strong>s beschloss<br />

damals, die DKMS zu unterstützen.<br />

Gemeinsam mit dem Betriebsärztlichen<br />

Dienst des Hauses warb die<br />

Hausleitung in <strong>marien</strong> und im Intranet<br />

darum, dass Mitarbeiter sich als Knochenmarkspender<br />

registrieren lassen.<br />

Hierfür genügte ein kurzer Besuch<br />

beim Betriebsärztlichen Dienst. Dort<br />

wurden den potenziellen Spendern einige<br />

Tropfen Blut abgenommen, das<br />

dann von der DKMS typisiert wurde.<br />

Bei der Typisierung wird das Blut auf<br />

bestimmte Merkmale hin untersucht.<br />

20<br />

<strong>marien</strong> 2/2007<br />

Diese Merkmale werden in einer Datei<br />

hinterlegt. Sobald der DKMS ein<br />

Leukämiepatient gemeldet wird, der<br />

auf eine Stammzellenspende angewiesen<br />

ist, durchforstet die Organisation<br />

ihre Datei nach „genetischen Zwillingen“<br />

des Patienten. Nach Menschen also,<br />

deren Blutmerkmale mit denen des<br />

Patienten in wesentlichen Punkten<br />

übereinstimmen.<br />

Spende statistisch unwahrscheinlich<br />

Die Wahrscheinlichkeit, einen „passenden“<br />

Spender zu finden, beträgt<br />

eins zu 30 000 bis eins zu mehrere Millionen.<br />

Auch wenn man in der DKMS-<br />

Datei registriert ist, ist es deshalb eher<br />

unwahrscheinlich, dass man tatsächlich<br />

einmal als Stammzellenspender in<br />

Frage kommt. Bei Carsten Weißmann<br />

aber war das im Oktober 2006 dennoch<br />

der Fall: „Ich erhielt einen Brief der<br />

DKMS, in dem mir mitgeteilt wurde,<br />

dass ich eventuell als Stammzellenspender<br />

für einen Leukämiepatienten<br />

in Betracht komme“, berichtet der 34jährige<br />

pflegerische Leiter der Intensivstation<br />

M2Ia.<br />

Zunächst stand für Carsten Weißmann<br />

eine nochmalige Typisierung seines<br />

Blutes an. Auch diese wies ihn als<br />

geeigneten Spender aus. Vor der<br />

Stammzellenspende musste der Krankenpfleger<br />

sich in der Universitätsklinik<br />

Dresden einer medizinischen Untersuchung<br />

unterziehen. Nach der<br />

halbtägigen Routineuntersuchung in<br />

Dresden stand fest, dass auch weiterhin<br />

bei Carsten Weißmann nichts gegen<br />

die Stammzellenspende sprach.<br />

Operation oder Medikament<br />

Die Stammzellenentnahme kann auf<br />

zwei Arten erfolgen. Entweder wird<br />

dem Spender in einem operativen Eingriff<br />

unter Vollnarkose Knochenmarkflüssigkeit<br />

aus dem Beckenknochen<br />

entnommen. Da die meisten Spender<br />

der Vollnarkose skeptisch gegenüberstehen,<br />

kommt heute zu 80 Prozent die

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