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marien hospital - zeitschrift - Marienhospital Stuttgart

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❚ Medizin<br />

Wenn das Cholesterin einfach nicht runter geht<br />

Zahlreiche Anrufer stellten Professor Kellerer Fragen zu Diabetes, Stoffwechselstörungen und Co<br />

Professor Dr. Monika Kellerer ist Ärztliche Direktorin am „Zentrum für Innere Medizin I“ des Marien<strong>hospital</strong>s.<br />

Spezialisiert ist sie auf Diabetes, Stoffwechsel-, Drüsen- und Gefäßerkrankungen. Am<br />

14. Februar beantwortete sie 90 Minuten lang am Telefon medizinische Fragen der <strong>marien</strong>-Leser.<br />

Cholesterin bleibt hoch<br />

Anrufer: Ich bin 63, habe kein Übergewicht,<br />

bin gesund und treibe Sport.<br />

Obwohl ich auf Eier und tierisches<br />

Fett fast völlig verzichte, bleibt mein<br />

Cholesterinspiegel zu hoch.<br />

Prof. Kellerer: Viele Menschen mit<br />

zu hohem Cholesterinspiegel können<br />

ihre Blutfette senken, indem sie sich<br />

wie Sie verhalten; also auf ihre<br />

Ernährung und ihr Gewicht achten und<br />

sich viel bewegen. Hohes Cholesterin<br />

ist aber zu etwa 80 Prozent vererbt und<br />

nur zu rund 20 Prozent durch gesünderen<br />

Lebensstil beeinflussbar. Wenn Ihr<br />

Blutfettspiegel trotz allem deutlich erhöht<br />

bleibt, sollten Sie eventuell ein<br />

cholesterinsenkendes Mittel einnehmen.<br />

Sprechen Sie am besten mal mit<br />

Ihrem Arzt darüber. Er kann anhand ihrer<br />

Blutfettwerte und Ihres Risikoprofils<br />

entscheiden, ob man Ihren Cholesterinspiegel<br />

mit<br />

Medikamenten<br />

senken sollte. Wenn Sie zum Beispiel<br />

schon an einer Gefäßerkrankung leiden,<br />

ist die Einnahme von Cholesterinsenkern<br />

häufig geboten.<br />

Vitamin B gut für die Gefäße?<br />

Anruferin: Ich hatte schon mehrmals<br />

Gefäßerkrankungen. Ich habe gelesen,<br />

dass man durch die Einnahme von Vitamin<br />

B solchen Krankheiten vorbeugen<br />

kann.<br />

Prof. Kellerer: Einige Mediziner<br />

haben in der Tat Hoffnung in Vitamin<br />

B gesetzt. Leider haben Studien in<br />

neuerer Zeit aber nachgewiesen, dass<br />

Vitamin B keinen positiven Effekt bei<br />

der Vorbeugung oder Behandlung von<br />

Gefäßerkrankungen hat.<br />

Venenentzündung und Heparin<br />

Anruferin: Ich habe eine Venenentzündung<br />

am rechten Bein. Einer Bekannten,<br />

die das gleiche Leiden hat,<br />

wurde vom Arzt Heparin verschrieben,<br />

damit sich keine<br />

gefährliche Thrombose<br />

bildet. Mein<br />

Arzt behauptet, bei<br />

mir seien Heparinspritzen<br />

überflüssig.<br />

Stimmt das,<br />

oder will der<br />

Arzt nur<br />

sparen?<br />

Prof. Kellerer: Heparin ist ein Blutverdünner.<br />

Es soll verhindern, dass sich<br />

Thrombosen bilden. Das sind Blutpfropfe,<br />

die gefährliche Gefäßverschlüsse<br />

bis hin zur Lungenembolie<br />

verursachen können. Heparin muss<br />

aber nur bei Thrombosen der tiefer liegenden<br />

Beinvenen gegeben werden.<br />

Wenn nur die oberflächlichen Gefäße<br />

betroffen sind, braucht man kein Heparin<br />

zu spritzen, weil dann keine Gefahr<br />

einer Lungenembolie besteht.<br />

Haare fallen aus, Hände kribbeln<br />

Anruferin: Ich bin 45 Jahre alt. Seit einigen<br />

Monaten fallen mir die Haare<br />

aus, und ich spüre ein Kribbeln im Gesicht,<br />

an den Händen und an den<br />

Füßen. Ich habe auch bereits seit einiger<br />

Zeit keine Periode mehr.<br />

Prof. Kellerer: Das kann verschiedene<br />

Ursachen haben. Es kann sein,<br />

dass bei Ihnen ein Hormonmangel vorliegt.<br />

Da Sie für die Menopause noch<br />

recht jung sind, sollten Sie sich daher<br />

eventuell mit natürlichen Geschlechtshormonen<br />

behandeln lassen. Die Menopausenbeschwerden<br />

dürften dann<br />

verschwinden. Es können aber auch<br />

Störungen des Elektrolythaushaltes,<br />

der Schilddrüse oder eine neurologische<br />

Erkrankung für Ihre Symptome<br />

verantwortlich sein. Deshalb sollten<br />

Sie das bei einem Facharzt oder hier<br />

im Marien<strong>hospital</strong> ambulant abklären<br />

lassen.<br />

Thromboserisiko senken?<br />

Anrufer: Nach einem Unfall musste<br />

ich das rechte Bein schonen und bekam<br />

in der Folge eine Thrombose.<br />

Der Arzt hat jetzt festgestellt, dass<br />

mein Lipoprotein a leicht erhöht<br />

Beantwortete Anruferfragen:<br />

Professor Dr. Monika Kellerer

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