marien hospital - zeitschrift - Marienhospital Stuttgart
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ist. Soweit ich weiß, deutet das doch<br />
auf ein größeres Thromboserisiko hin.<br />
Der Arzt will mir aber trotzdem kein<br />
Medikament geben, um das Lipoprotein<br />
a abzusenken. Er sagt, das sei<br />
nicht erforderlich.<br />
Prof. Kellerer: Vermutlich hat Ihr<br />
Arzt recht. Lipoprotein a gehört zwar<br />
zu den sogenannten schlechten Blutfetten.<br />
Ob es isoliert betrachtet aber<br />
tatsächlich etwas mit dem Risiko von<br />
Gefäßverstopfungen zu tun hat, ist umstritten.<br />
Lipoprotein a gilt allenfalls als<br />
schwacher Thrombosefaktor.<br />
In Ihrem Fall war die Thrombose<br />
vermutlich auf den Bewegungsmangel<br />
nach dem Unfall zurückzuführen.<br />
Wenn Sie sich ausreichend bewegen<br />
und auf Ihr Gewicht achten, ist das Risiko<br />
einer erneuten Thrombose vermutlich<br />
nicht sehr groß.<br />
Sollte Ihr „schlechtes Cholesterin“<br />
insgesamt erhöht sein, könnten Sie<br />
eventuell ein Mittel mit dem Wirkstoff<br />
Nikotinsäure nehmen. Das senkt sowohl<br />
das Cholesterin als auch das Lipoprotein<br />
a.<br />
Leben mit Osteoporose<br />
Anruferin: Ich habe Osteoporose.<br />
Mein Arzt hat mir deshalb bisher ein<br />
Mittel verschrieben, das ich täglich<br />
nehmen musste. Jetzt bekomme ich<br />
Bonviva, das ich nur einmal monatlich<br />
nehmen soll. Das verunsichert mich.<br />
Prof. Kellerer: Menschen, die unter<br />
Osteoporose (Knochenschwund) leiden,<br />
haben ein höheres Risiko für Knochenbrüche.<br />
Bonviva beugt dem vor.<br />
Es lagert sich im Knochen ab und muss<br />
daher in der Tat nur im Abstand von<br />
mehreren Wochen genommen werden.<br />
Manche Patienten können das Mittel<br />
nach einigen Jahren sogar ganz absetzen.<br />
Mit 84 Jahren Schilddrüsen-OP?<br />
Anruferin: Ich bin 84 Jahre alt und habe<br />
Schilddrüsenbeschwerden. Das<br />
Schlucken fällt mir schwer, und der<br />
Hals wird immer dicker. Medikamente<br />
haben nicht geholfen, und mein Arzt<br />
rät mir deshalb zur Operation. Würden<br />
Sie das in meinem Alter noch empfehlen?<br />
Prof. Kellerer: Ja, man kann heute<br />
auch weit ältere Patienten problemlos<br />
und mit sehr gutem Erfolg an der<br />
Schilddrüse operieren. Wenn alle anderen<br />
Therapien nichts gebracht haben<br />
und der Kropf auf Luft- oder Speiseröhre<br />
drückt, würde ich Ihnen daher<br />
– genau wie Ihr Arzt – zur Operation<br />
raten.<br />
Schmerzen in den Waden<br />
Anruferin: Ich bin 70 und seit zwei<br />
Jahren Diabetikerin. Wenn ich längere<br />
Strecken gehe, tut mir die rechte Wade<br />
weh.<br />
Diese Erkrankungen behandelt Professor Dr. Monika Kellerer<br />
Professor Dr. Monika Kellerer ist Ärztliche Direktorin der Klinik für Innere<br />
Medizin I des Marien<strong>hospital</strong>s. Sie ist spezialisiert auf die Diagnose<br />
und Behandlung der Zuckerkrankheit sowie auf Drüsen- und<br />
Gefäßerkrankungen. Behandelt werden an ihrer Klinik beispielsweise<br />
Gicht, Fettstoffwechselstörungen, Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen,<br />
Erkrankungen der Geschlechtsdrüsen und der Nebennieren sowie der<br />
Hirnanhangsdrüse.<br />
Wer sich – stationär oder ambulant – in der Klinik behandeln lassen<br />
möchte, benötigt eine Überweisung vom niedergelassenen Facharzt. Privat<br />
Versicherte und Selbstzahler können sich auch ohne Überweisung ambulant<br />
behandeln lassen. Notfallpatienten dürfen – wie in allen Kliniken –<br />
selbstverständlich Tag und Nacht ohne Überweisung kommen.<br />
Weitere Infos unter www.<strong>marien</strong><strong>hospital</strong>-stuttgart.de. Telefon für Fragen<br />
und Vereinbarung von Sprechstundenterminen: (07 11) 64 89-21 02.<br />
Medizin ❚<br />
Prof. Kellerer: Es kann sein, dass die<br />
Wadenschmerzen Folge einer Gefäßverengung<br />
sind. Darunter leiden<br />
viele Diabetiker, aber auch andere<br />
Menschen. Sie sollten bei einem niedergelassenen<br />
Gefäßspezialisten oder<br />
im Marien<strong>hospital</strong> untersuchen lassen,<br />
ob wirklich eine Gefäßverengung vorliegt<br />
und wie ausgeprägt sie ist. Bei<br />
leichten Formen reicht es manchmal,<br />
regelmäßig Aspirin einzunehmen und<br />
viel zu gehen. Das Aspirin bewirkt,<br />
dass das Blut sich an der Engstelle<br />
nicht verklebt. Dadurch sinkt auch die<br />
Gefahr von Gefäßverschlüssen.<br />
In schweren Fällen können Sie im<br />
Marien<strong>hospital</strong> das verengte Gefäß<br />
wieder aufdehnen lassen. Das erfolgt<br />
in einem kleinen Eingriff unter örtlicher<br />
Betäubung. Und zwar mit Hilfe<br />
eines kleinen Ballons, der in das verengte<br />
Gefäß geschoben wird und die<br />
Engstelle wieder aufdehnt. Die meisten<br />
Patienten können schon am Tag<br />
nach dem Eingriff das Krankenhaus<br />
verlassen.<br />
Zucker in jedem Fall behandeln?<br />
Anrufer: Ich bin 68 und habe Übergewicht.<br />
Vor drei Wochen wurde bei mir<br />
Altersdiabetes festgestellt. Zwei Stunden<br />
nach dem Essen liegt mein Blutzucker<br />
bei 150. Muss ich da schon Tabletten<br />
nehmen oder sogar Insulin<br />
spritzen, oder kann das unbehandelt<br />
bleiben?<br />
Prof. Kellerer: Sie sollten den<br />
Zucker auf jeden Fall behandeln. Gute<br />
Erfahrungen hat man mit Metformin-<br />
Tabletten gemacht. Das Mittel verstärkt<br />
die Wirkung des körpereigenen<br />
Insulins und erleichtert gleichzeitig die<br />
Gewichtsabnahme.<br />
Wenn Sie drei oder vier Kilo abnehmen,<br />
kann es sein, dass Ihr Blutzucker<br />
sich wieder normalisiert. Lassen<br />
sie ihn in nächster<br />
Zeit regelmäßig<br />
kontrollieren. Vielleicht<br />
brauchen Sie<br />
dann irgendwann<br />
keine Medikamente<br />
mehr. rk<br />
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