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Grundlagen Motorentechnik

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Baustein<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorentechnik</strong><br />

Lambda-Sonde: Die Lambda-Sonde misst den Restsauerstoff, der nach der Verbrennung des Kraftstoff-<br />

Luftgemisches noch im Abgas vorhanden ist. Dieser Sauerstoffgehalt ist ein Maß dafür, ob das Gemisch im Zylinder<br />

fett oder mager war.<br />

Sie erinnern sich: Bei fettem Gemisch ist das Lambda kleiner als 1, bei magerem Gemisch größer als 1. Genau<br />

Lambda = 1 wäre bei einem Mischungsverhältnis von 1 kg Kraftstoff zu 14,7 kg Luft.<br />

Es gibt 2 Arten von Lambda-Sonden: Die „Breitbandssonde“ und die „Sprungsonde“. Für die Gemischregelung<br />

bei den Ottomotoren hat die Breitbandsonde die früher eingesetzte Sprungsonde verdrängt.<br />

• Die Lambda-Breitbandsonde gibt abhängig vom Restsauerstoffgehalt im Abgas einen elektrischen Strom<br />

aus. Bei Lambda = 1,0 ist der Strom Null. War das Gemisch „fett“, also kleiner als Lambda 1,0, dann ergibt<br />

sich ein negatives Messsignal. War das Gemisch „mager“ wird das Messsignal positiv. Aus der Höhe des<br />

Messsignals im plus-/minus-Bereich erkennt das Steuergerät zusätzlich, wie die genaue Gemischzusammensetzung<br />

war und hat damit die Möglichkeit, das gewünschte Lambda exakt einzustellen.<br />

Eine Breitbandsonde kann die Sauerstoffkonzentration von ca. Lambda 0,7 bis zu reiner Luft messen. Mit<br />

der Breitbandsonde kann man daher bei den Ottomotoren sowohl Lambda 1, als auch ein mageres oder fettes<br />

Gemisch sehr genau und schnell einregeln. Bei den Dieselmotoren verwendet man die Breitbandsonde momentan<br />

nicht für eine schnelle Gemischregelung, sondern zum Ausregeln langsamer, laufzeitbedingter, abgasrelevanter<br />

Veränderungen z.B. an den Injektoren, der Abgasrückführung oder am Luftmassenmesser.<br />

Die Breitbandsonde hat eine wirksame elektrische Heizung. Sie braucht an der Sondenspitze eine Betriebstemperatur<br />

von mindestens 750° C und muss als „Regelsonde“ für die Gemischbildung innerhalb von ca. 20<br />

sec. betriebsbereit sein. Obwohl sie motornahe montiert ist, würde sie ohne Heizung höchstens im Vollgasbetrieb<br />

und hoher Drehzahl ihre Temperatur erreichen.<br />

Das Bild rechts zeigt die beiden Breitband-<br />

Sonden am Auspuffkrümmer des N52. Die<br />

Sonden sitzen am Kat-Eingang und messen<br />

das Abgas von jeweils 3 Zylindern. Sie<br />

arbeiten hier als „Regelsonden“ für die<br />

Gemischbildung.<br />

• Die Lambda-Sprungsonde reagiert ebenfalls auf den Restsauerstoff. Sie gibt kein kontinuierliches Mess-<br />

Signal aus, sondern erzeugt bei Lambda 1 einen Spannungssprung. War das Gemisch im Zylinder „mager“,<br />

dann gibt die Sonde eine Spannung von ca. 0,2 V ab, war es „fett“, dann ca. 0,8 V. Das heißt, jeder Wechsel<br />

von mager auf fett um Lambda 1 und umgekehrt, erzeugt an der Sonde einen Spannungssprung. Diesen Sondensprung<br />

hat man früher für die Gemischregelung benutzt. Für heutige Anforderungen reicht das aber nicht<br />

mehr und daher hat die Breitbandsonde die Sprungsonde als Regelsonde verdrängt. Die Sprungsonde wird<br />

heute nur noch zur Katalysator-Überwachung eingesetzt.<br />

Da die Lambda-Sprungsonde eine Betriebstemperatur von mindestens 250°C braucht, um richtig arbeiten zu<br />

können, wird diese Sonde ebenfalls elektrisch beheizt. Sie ist hinter dem Katalysator montiert und überwacht<br />

die Katalysatorfunktion. Daher heißt sie auch „Monitorsonde“.<br />

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