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international review of employment - Randstad

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Gleichbehandlung<br />

Bezüglich der Gleichbehandlung von Arbeitnehmern sind sehr<br />

wahrscheinlich große Veränderungen zu erwarten. Ungleiche<br />

Bezahlung für Frauen und Männer wurde von Senator Obama<br />

während seiner Wahlkampagne häufi g angeprangert. Es ist mit einem<br />

neuen Vorstoß des Lilly Ledbetter Fair Pay Gesetzes, zu rechnen, das<br />

mit dem Ziel vorgebracht wurde, eine Entscheidung des Supreme<br />

Court aus dem Jahre 2007 zu kippen, die die Frist für die Einreichung<br />

von Anzeigen wegen Ungleichbezahlung beschränkte. Das Ledbetter<br />

Fair Pay Gesetz sieht eine Einführung der Vorschrift (Title VII) vor,<br />

derzufolge Anzeigen wegen Ungleichbehandlung innerhalb einer Frist<br />

von 180 Tagen nach Erhalt der fraglichen Lohnabrechnung vorliegen<br />

müssen – gleichgültig, wie lange die Ungleichbehandlung tatsächlich<br />

zurückliegt. Ein weiterer Gesetzesvorstoß, das Fair Pay Gesetz von<br />

2007, würde einen Zusatz zum Equal Pay Gesetz und des Fair Labor<br />

Standards Gesetzes (FLSA) bedeuten, wonach die Beweislast beim<br />

Arbeitgeber liegt, wenn es darum geht, ungleiche Bezahlung zu<br />

rechtfertigen und zu begründen, dass diese arbeitsbedingt ist.<br />

Das Employment Non-Discrimination Gesetz (ENDA), das<br />

von Obamas neu ernanntem Stabschef im Weißen Haus, Rahm<br />

Emanuel, befürwortet wurde, würde Diskriminierung aufgrund von<br />

sexueller Orientierung unter Strafe stellen, sei sie nun nachweislich<br />

vorgefallen oder nicht. ENDA wurde bereits vom Repräsentantenhaus<br />

verabschiedet und es ist gut möglich, dass das Gesetz in der<br />

nächsten Sitzungsperiode im Kongress Priorität erhalten wird. Obama<br />

befürwortete das Equal Remedies Gesetz und das Civil Rights Gesetz<br />

von 2008, die beide die gegenwärtige Obergrenze von 300 000 $<br />

für Wiedergutmachung und Schadensersatzzahlungen bei Verstoßen<br />

gegen die oben erwähnte Vorschrift Title VII und das Americans with<br />

Disabilities Gesetz (ADA) abschaffen würden.<br />

Schlichtung<br />

An der Möglichkeit eines Antrags auf außergerichtliche Beilegung<br />

bei Streitfällen im Zusammenhang mit dem Arbeitsrecht könnte<br />

sich während der Amtszeit Obamas etwas ändern. Das Arbitration<br />

Fairness Gesetz wurde 2007 eingeführt und würde vorgerichtliche<br />

Einigungsverfahren eliminieren. Auch wenn Schlichtungsmaßnahmen<br />

bei Tarifverhandlungen nicht betr<strong>of</strong>fen wären, würde diese<br />

wichtige Veränderung des Federal Arbitration Gesetzes (FAA)<br />

eine außergerichtliche Schlichtung bei arbeitsrechtlichen Fällen, im<br />

Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz und Franchise-Verträgen<br />

verunmöglichen und statt dessen viele Auseinandersetzungen von<br />

den Schlichtungsstellen an die State Courts verweisen.<br />

Einstufung von Mitarbeitern<br />

Der designierte Staatschef Obama unterstützte auch das<br />

Employee Misclassifi cation Prevention Gesetz, eine Nivellierung<br />

des FLSA, das die Bußgelder und deren Vollstreckung gegen<br />

Arbeitgeber in die Höhe treibt, die Angestellte fälschlicherweise<br />

als unabhängige Vertragspartner einstufen. Arbeitgeber, die hier<br />

falsche Angaben machen, können mit einer Strafe von bis zu 10<br />

000 $ pro Verstoß belegt werden und müssen die Sozial- und<br />

Krankenversicherungsbeträge nachzahlen.<br />

Arbeit/Familie<br />

Der neue Präsident Obama und seine Ehefrau haben sich <strong>of</strong>fen<br />

dafür ausgesprochen, sich mehr auf Themen der Arbeit und Familie<br />

am Arbeitsplatz zu konzentrieren. Obama hat das Working Families<br />

Flexibility Gesetz mit auf den Weg gebracht, das von den Arbeitgebern<br />

verlangt, gegebenenfalls über eine Änderung der Arbeitszeiten<br />

oder des Arbeitsplatzes zu verhandeln. Es liegen auch Vorschläge<br />

zur Erweiterung des Family and Medical Leave Gesetzes (FMLA) vor,<br />

das bislang Unternehmen betraf, die 50 oder mehr Arbeitnehmer<br />

beschäftigen. Dieses Gesetz soll auf Arbeitgeber ausgeweitet<br />

werden, die nur 25 oder mehr Menschen beschäftigen, und sie dazu<br />

verpfl ichten, Arbeitnehmern für die Versorgung älterer Angehöriger<br />

und von Opfern häuslicher Gewalt Urlaubszeiten zu gewähren und<br />

Eltern bis zu 24 Stunden jährlich Urlaub zu genehmigen, wenn sie an<br />

Aktivitäten im Zusammenhang mit der Schule ihrer Kinder teilnehmen<br />

möchten. Rechnen Sie damit dass diese Vorstöße entschieden verfolgt<br />

werden.<br />

Die neue Regierung hat außerdem<br />

demonstriert, dass sie erpicht darauf<br />

ist, die gesetzliche Landschaft zu<br />

verändern, und dazu gehören auch<br />

Reglementierungen der Arbeitgeber.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Welt der Arbeits- und Sozialgesetzgebung steht vor einem großen<br />

Wandel. Auch wenn die Einsetzung des neuen Kongresses im Januar<br />

den Prozess der Gesetzgebung etwas verlangsamen wird, und alle<br />

oben genannten Gesetzesvorlagen neu eingeführt werden müssen, so<br />

wird die vom amtierenden Kongress geleistete Vorarbeit der raschen<br />

Verabschiedung der Entwürfe Vorschub leisten. Die neue Regierung<br />

hat außerdem demonstriert, dass sie erpicht darauf ist, die gesetzliche<br />

Landschaft zu verändern, und dazu gehören auch Reglementierungen<br />

der Arbeitgeber. Die vorauszusehenden Veränderungen sind jedoch<br />

komplex und betreffen viele Bereiche im Zusammenhang mit dem<br />

Arbeitsrecht. Es ist Arbeitnehmern wohl geraten, wenn sie sich mit<br />

ihren Rechtsbeiständen in Verbindung setzten und Vorkehrungen<br />

treffen. ■<br />

www.cozen.com<br />

I N T E R N A T I O N A L R E V I E W O F E M P L O Y M E N T 11

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