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international review of employment - Randstad

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10<br />

persönliche assistenten<br />

ADRIAN FURNHAM<br />

Adrian Furnham ist Psychologiepr<strong>of</strong>essor<br />

am University College in London. Als<br />

Akademiker, Berater, Autor (das Verhalten<br />

von Organisationen ist sein Hauptthema)<br />

und Rundfunksprecher schildert er<br />

komplexe gruppenpsychologische<br />

Vorgänge auf anschauliche Weise. Als Autor<br />

von bisher 51 Büchern und regelmäßig<br />

erscheinenden Artikeln in der Financial<br />

Times wurde er in den 90er Jahren <strong>of</strong>t als<br />

der produktivste Psychologe in Europa<br />

bezeichnet. Allein im Jahr 2006 hielt er über<br />

40 Vorträge bei Konferenzen in über 20<br />

Ländern.<br />

Man kann jedoch sehr häufi g<br />

beobachten, was es heißt, von<br />

seinem persönlichen Assistenten<br />

nicht mehr loszukommen, wenn<br />

leitende Führungskräfte in fast allen<br />

Bereichen immer abhängiger von ihrem<br />

persönlichen Assistenten werden,<br />

und das sowohl im Privat- als auch im<br />

Berufsleben.<br />

Und so geschah es also, dass ein Schreiber durch eine<br />

Datentypistin ersetzt wurde, die sich in eine Sekretärin<br />

verwandelte und anschließend von einer Verwaltungsassistentin<br />

und Büromanagerin zur persönlichen Assistentin wurde.<br />

Ein Teil der veränderten Tätigkeitsbezeichnungen spiegelt<br />

Änderungen der Technologie wider. Der Schreiber schrieb, die<br />

Datentypistin tippte und die Sekretärin machte Textverarbeitung. Im<br />

Zuge der wachsenden Komplexität des Büros und dem zunehmenden<br />

Informationsfl uss fand jedoch eine Neudefi nition der Rollen statt.<br />

Die meisten Menschen, die leitende Positionen bekleiden, haben<br />

persönliche Assistenten mit sehr unterschiedlichen Bezeichnungen.<br />

Offi ziere hatten Offi ziersburschen, Schulen ihre Schuldiener. Ein<br />

Bisch<strong>of</strong> hat seinen Kurat und ein General seinen Adjutanten.<br />

Heutzutage haben viele Politiker sogar persönliche Sekretäre.<br />

Die Tätigkeitsbeschreibungen von persönlichen Assistenten sind sehr<br />

breit gefächert, diejenigen, die diese Tätigkeiten ausführen, müssen<br />

jedoch vor allem dafür sorgen, dass ihre (wertvollen und äußerst<br />

wichtigen) Vorgesetzten vor Belästigung, Belanglosigkeiten und<br />

Schüffl ern geschützt werden, dass sie die richtige Dosis an wichtigen<br />

Informationen parat haben; dass sie genau wissen, wohin sie gehen,<br />

was sie tun und warum und am allerwichtigsten, dass sie präsent sind.<br />

Man kann jedoch sehr häufi g beobachten, was es heißt, von seinem<br />

persönlichen Assistenten nicht mehr loszukommen, wenn leitende<br />

Führungskräfte in fast allen Bereichen immer abhängiger von ihrem<br />

persönlichen Assistenten werden, und das sowohl im Privat- als auch<br />

im Berufsleben. So ist leicht nachvollziehbar, warum die Grenzen<br />

zwischen Geschäftlichem und Privatem und zwischen Beruf und<br />

Freizeit so leicht überschritten werden. Das Buchen von Restaurants,<br />

Hotels und Urlaubsreisen gehört immer noch zur Norm – genauso wie<br />

die Erinnerung an Geburtstage.<br />

Über das Funktionale hinaus betätigen sich persönliche Assistenten<br />

als Berater und können als Prellbock, Coach und Ratgeber fungieren.<br />

Sie können die Reaktionen anderer akribisch beobachten und ihren<br />

Chef die Vorzüge ihres intuitiven sechsten Sinns spüren lassen. Spione<br />

kennen nicht nur die Macht von Assistenten, sondern auch die<br />

Geheimnisse, in die diese eingeweiht werden. Da so vieles auf Ihrem<br />

Schreibtisch landet und solch riesige Mengen an wichtigen Unterlagen<br />

von ihnen verarbeitet und archiviert werden, sind sie wahrscheinlich<br />

die größte Informationsressource im ganzen Unternehmen.<br />

Aufgrund ihrer vielfältigen Aufgaben und Funktionen treten<br />

Assistenten in zahlreichen klassischen Formen auf. So gibt es<br />

beispielsweise<br />

das technische Genie: in der Regel eine jüngere Person,<br />

die es versteht, neue Mittel und Wege für die Beschaffung, die<br />

I N T E R N A T I O N A L R E V I E W O F E M P L O Y M E N T 27

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