Masterarbeit als PDF - Socialnet
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1. Einleitung<br />
1. Einleitung<br />
In den Medien wird immer wieder über unterschiedliche Arten von Wirtschafts-<br />
skandalen berichtet. Auch wenn die soziale Marktwirtschaft von ihrer Grundidee<br />
her den Unternehmen einen gewissen Gestaltungsfreiraum innerhalb vorgegebe-<br />
ner Rahmenbedingungen bereitstellt, haben die Unternehmen jedoch gleichzeitig<br />
die Verpflichtung, sich bei ihren unternehmerischen Aktivitäten gesetzeskonform<br />
zu verhalten.<br />
Compliance – die Einhaltung von Gesetzen und weiteren vereinbarten Regeln -<br />
dient in erster Linie der Straf- und Haftungsvermeidung für das Unternehmen und<br />
seiner Organe. Doch Compliance meint nicht nur ein aus der Einhaltung von Ge-<br />
setzen und Regeln heraus resultierendes integeres Verhalten, sondern ist dane-<br />
ben auch Instrument für eine nachhaltige und wirtschaftlich effiziente Unterneh-<br />
menssteuerung. Denn durch ein integeres Verhalten können mit einer Compliance<br />
Organisation die Unternehmenseffizienz und der Unternehmenserfolg nachhaltig<br />
gesteigert werden. Der Deutsche Corporate Governance Kodex, der börsennotier-<br />
te Unternehmen zu einer Compliance Organisation verpflichtet, färbt mit seinem<br />
Empfehlungscharakter auch auf nicht börsennotierte Aktiengesellschaften und<br />
Unternehmen anderer Rechtsformen ab – er hat eine Vorbildfunktion. Deshalb<br />
befassen sich inzwischen viele Unternehmen mit dem Thema Compliance im ei-<br />
genen Unternehmen und haben teilweise eine Compliance Organisation etabliert.<br />
Unternehmerische Skandale beziehen sich nicht nur auf Profit Unternehmen, son-<br />
dern auch auf Non Profit Unternehmen. Beispielsweise werden bei Non Profit Un-<br />
ternehmen Spendengelder häufig nicht nach dem Satzungszweck verwandt, son-<br />
dern eigennützig missbraucht. Beispiele sind die Treberhilfe, Berlin oder der Ver-<br />
ein Hatun und Can, Berlin (vgl. Kneist, van Bebber, 2010). Auch das Kinderhilfs-<br />
werk Unicef e.V. geriet Ende 2007 in den Verdacht, Spendengelder zu ver-<br />
schwenden, was zur Aberkennung des Spendensiegels führte (vgl. manager-<br />
magazin.de, 2008). Die „Kontrollinstitutionen wirken überfordert“ (vgl. Kneist, van<br />
Bebber, 2010), so dass diese Fakten das Verlangen nach einer verantwortungs-<br />
vollen und gesetzeskonformen Unternehmensführung sowie nach einer erhöhten<br />
Transparenz über die Mittelverwendung im Sozialwesen nach sich ziehen. Die<br />
Berliner Sozi<strong>als</strong>enatorin, Carola Bluhme, fordert daher einen Kodex zur Unter-<br />
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