Beiträge der Hymenopterologen-Tagung in Stuttgart (1 ... - DGaaE
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2. Quantifizierung des Pflanzenpollens.<br />
Beitr. Hymenopt.-<strong>Tagung</strong> <strong>Stuttgart</strong> (2004) 17<br />
Pollen Tanacetum vulgare Senecio <strong>in</strong>aeqidens Senecio jacobaea<br />
pro Anthere 96 246 285<br />
pro Röhrenblüte 498 1.228 1.429<br />
pro Blütenkopf 131.865 110.520 81.453<br />
pro Pflanze 7.895160 3.094.560 1.629.060<br />
3. Quantifizierung des Pollens aus den Brutzellen. Die Weibchen von H. truncorum trugen<br />
durchschnittlich 2.254.200 Pollenkörner (n = 82) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Brutzelle e<strong>in</strong>. Dies entspricht <strong>der</strong><br />
Pollenmenge, die von 3,5 Pflanzen <strong>der</strong> Art Tanacetum vulgare, von 1,3 Pflanzen <strong>der</strong> Art<br />
Senecio <strong>in</strong>aequidens und von 0,7 Pflanzen <strong>der</strong> Art Senecio jacobea produziert wird.<br />
4. Quantifizierung des Honigbienenpollens. Brutzellen- und Blütenäquivalent des Pollens, <strong>der</strong><br />
von den Honigbienen gesammelt wurde:<br />
Pollen pro Volk / Tag Pollen je Brutzelle<br />
Phase 1 Phase 2 von H. truncorum<br />
Asteraceen Pollen 1.15 * 104 4,47 * 10 7<br />
2.254.200<br />
Anzahl möglicher Brutzellen 0,5 19,8<br />
Anzahl Pflanzen Tanacetum vulgare 0,1 5,7<br />
Anzahl Pflanzen Senecio <strong>in</strong>aequidens 0,4 14,4<br />
Anzahl Pflanzen Senecio jacobea 0,7 27,4<br />
5. Beobachtungen an den Nisthilfen und Blüten. Die Dauer <strong>der</strong> Sammelflüge <strong>der</strong> Weibchen von<br />
H. truncorum zeigten z.T. erhebliche Unterschiede, die aber nicht auf das E<strong>in</strong>stellen <strong>der</strong> Honigbienenvölker<br />
zurückzuführen s<strong>in</strong>d. Vielmehr ergaben die Beobachtungen, dass die Sammelflüge<br />
mit zunehmend schlechter werdendem Trachtpflanzenangebot länger werden. Dieses Ergebnis<br />
wurde durch das E<strong>in</strong>stellexperiment bestätigt, da sich bei Verbesserung <strong>der</strong> Tracht <strong>in</strong><br />
unmittelbarer Nähe zum Nest die Dauer <strong>der</strong> Sammelflüge wesentlich verkürzte. Die<br />
Tagesleistung <strong>der</strong> Weibchen wurde ebenfalls nicht signifikant durch die Präsenz <strong>der</strong> Honigbienenvölker<br />
bee<strong>in</strong>flusst. Die Weibchen von H. truncorum trugen <strong>in</strong> den fünf<br />
Beobachtungsphasen ähnlich grosse Pollenmengen e<strong>in</strong> und legten ähnlich viele Brutzellen pro<br />
Tag an. Weiterh<strong>in</strong> lies sich <strong>in</strong> den fünf Beobachtungsphasen ke<strong>in</strong> Konkurrenzverhalten auf den<br />
Blüten beobachten. Während die Honigbienenvölker im Untersuchungsgebiet standen än<strong>der</strong>te<br />
sich we<strong>der</strong> die Häufigkeit <strong>der</strong> Blütenbesuche <strong>der</strong> Weibchen von H. truncorum noch erhöhte sich<br />
die Anzahl <strong>der</strong> Honigbienen auf den Asteraceenblüten.<br />
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung zeigen, dass es bei imkerlicher<br />
Nutzung des Lebensraumes <strong>der</strong> Wildbiene H. truncorum zu ke<strong>in</strong>er Konkurrenz um Pollen<br />
durch die Honigbiene kommt.