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Beiträge der Hymenopterologen-Tagung in Stuttgart (1 ... - DGaaE

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Beitr. Hymenopt.-<strong>Tagung</strong> <strong>Stuttgart</strong> (2004) 35<br />

Lohnt das Sammeln „geme<strong>in</strong>er Arten“?<br />

Reg<strong>in</strong>e ECK<br />

Südtiroler Str.1, D-01257 Dresden<br />

Am Beispiel <strong>der</strong> sozialen Faltenwespen Vespula vulgaris und V. germanica (Hym.:Vesp<strong>in</strong>ae)<br />

wird gezeigt, welche Fragestellungen planmäßig gesammeltes reiches Material e<strong>in</strong>zelner Arten<br />

ermöglicht. Für Variabilitätsstudien s<strong>in</strong>d vergleichbare statistisch auswertbare Serien Voraussetzung.<br />

Nur häufige und weit verbreitete Arten ermöglichen solche Serien sowohl ortsgleich<br />

wie von unterschiedlichen Orten des Areals. Die morphologischen Untersuchungen auf dieser<br />

Basis (Größe, Proportionen, Behaarung, Zeichnungsmuster usw.) führen zur Frage nach modifikatorischen<br />

E<strong>in</strong>flüssen, ökologischen Ansprüchen und damit verknüpften Themen, zu<br />

Populationsstudien und zur geographischen Populationsglie<strong>der</strong>ung; aber auch z. B. zur Frage,<br />

was eigentlich „arttypisch“ ist. Die sozialen Wespen bieten außerdem durch ihr Kastensystem<br />

die Möglichkeit, charakteristische morphologischen Eigenschaften von Arbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

König<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> ihren Zusammenhängen zu untersuchen. Neben Allometrien zeigen sukzessiv<br />

gefangene Sommer- und Herbstarbeiter<strong>in</strong>nen Tendenzen zu Proportionsverän<strong>der</strong>ungen, die<br />

e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen gestaltlichen Variationstypus <strong>der</strong> beiden weiblichen Kasten entgegenlaufen.<br />

Räuberdruck von Treiberameisen - wie viel wissen wir wirklich?<br />

Stefanie M. BERGHOFF<br />

Staatliches Museum für Naturkunde <strong>Stuttgart</strong><br />

Rosenste<strong>in</strong> 1, D-70191 <strong>Stuttgart</strong>, s.berghoff@web.de<br />

Mit ihren viele tausend Arbeiter<strong>in</strong>nen umfassenden Massenraubzügen stellen Treiberameisen<br />

bee<strong>in</strong>druckende Räuber <strong>der</strong> Tropen und Subtropen dar. Untersuchungen zeigen ihren starken<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Diversität und Abundanz von Bodenarthropoden. Beson<strong>der</strong>s e<strong>in</strong>gehend wurde<br />

dies an <strong>der</strong> neotropischen Treiberameise Eciton burchellii untersucht. Ihre Raubzüge reduzieren<br />

die Zahl <strong>der</strong> Schaben und Orthopteren auf die Hälfte und soziale Insekten zeigen signifikante<br />

E<strong>in</strong>brüche <strong>in</strong> ihren Kolonie- und Individuendichten (FRANKS 1982). E<strong>in</strong> durchschnittliches E.<br />

burchellii Volk mit über 500.000 Arbeiter<strong>in</strong>nen kann dabei täglich 40 g tierischer Trockenmasse<br />

aufnehmen und erbeutet zwischen 500.000 und e<strong>in</strong>er Million Arthropoden pro Woche. Mit<br />

ihrem ausgeprägten Rhythmus aus Wan<strong>der</strong>- und stationären Phasen und e<strong>in</strong>er mittleren<br />

Koloniedichte von 3,3 Kolonien pro km² auf Barro Colorado Island (Panama) ergab e<strong>in</strong>e<br />

Hochrechnung, dass e<strong>in</strong> bejagtes Gebiet mit e<strong>in</strong>er 31%igen Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nicht noch<br />

e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> nächsten zwei Jahre von E. burchellii bejagt wird (FRANKS 1982). Um den<br />

Räuberdruck e<strong>in</strong>es bestimmten Gebiets e<strong>in</strong>schätzen zu können, muss jedoch die gesamte Treiberameisengeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>in</strong> Betracht gezogen werden. Alle<strong>in</strong> auf Barro Colorado Island<br />

kommen über 20 Arten vor. Die lokalen Zusammensetzungen und Interaktionen von Treiberameisengeme<strong>in</strong>schaften<br />

s<strong>in</strong>d dagegen immer noch nahezu unbekannt (aber siehe KASPARI &<br />

O’DONNELL 2003). Dies liegt vor allem daran, dass <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Treiberameisen<br />

unterirdisch bzw. <strong>in</strong>termediär <strong>in</strong> <strong>der</strong> Laubstreu lebt. Im Gegensatz zu den gut zu beobachtenden<br />

oberirischen Arten wie E. burchellii s<strong>in</strong>d das Vorkommen und die Lebensweise dieser versteckt<br />

lebenden Arten weitgehend unbekannt. Um den Gesamte<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>er Treiberameisengeme<strong>in</strong>-

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