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Beiträge der Hymenopterologen-Tagung in Stuttgart (1 ... - DGaaE

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Beitr. Hymenopt.-<strong>Tagung</strong> <strong>Stuttgart</strong> (2004) 43<br />

gebiet „Sandtrockenrasen am Biener Busch“, L<strong>in</strong>gen/Ems <strong>in</strong> Silbergrasfluren (Spergulo-Corynephoretum)<br />

durchgeführt worden.<br />

• Welche ursprüngliche Wildbienengeme<strong>in</strong>schaft existierte im Restitutionsgebiet? Die Analyse<br />

<strong>der</strong> Wildbienenzönose e<strong>in</strong>es alten, nicht von <strong>der</strong> Flurbere<strong>in</strong>igung 1961 betroffenen Dünenfragmentes<br />

<strong>der</strong> „Hammer Schleife“, e<strong>in</strong>es an die Mais- bzw. Gerstenfel<strong>der</strong> angrenzenden Deiches<br />

sowie e<strong>in</strong>er an die <strong>in</strong>tensiv bewirtschafteten Äcker anschließende, extensiv beweidete Heidenelkenflur<br />

(Diantho-Armerietum) soll hierüber Aufschluß geben.<br />

• Wie hat sich die Wildbienengeme<strong>in</strong>schaft nach <strong>der</strong> Restitution entwickelt? Farbschalfänge<br />

nach e<strong>in</strong>em und nach zwei Jahren <strong>in</strong> den mit Pflanzenmaterial <strong>der</strong> Silbergras- und Heidenelkenflur<br />

beimpften nachgebildeten Sanddünen sollen den Besiedlungserfolg durch Wildbienen dokumentieren.<br />

Als weitere Referenzfläche diente im NSG „Sandtrockenrasen am Biener Busch“<br />

e<strong>in</strong>e an die B<strong>in</strong>nendünen-Flutmulden-Bereiche angrenzende ehemalige Ackerbrache, die vor 8<br />

Jahren mit kommerziellem Saatgut behandelt wurde und sich zu e<strong>in</strong>er extensiven Magerweide<br />

entwickelt hat.<br />

Material und Methoden. Die Erfassung <strong>der</strong> Wildbienen erfolgte über Farbschalfang (Weißund<br />

Gelbschalen; Fangflüssigkeit: Ethylenglykol) <strong>in</strong> den Jahren 2001-2003 mit 14-tägiger Leerung<br />

(12.04.-19.09.2001; 09.04.-17.09.2002; 18.03.-02.09.2003). Die Farbschalen wurden aufgrund<br />

<strong>der</strong> extensiven R<strong>in</strong><strong>der</strong>beweidung bei<strong>der</strong> Gebiete <strong>in</strong> Weideausschlussflächen (Exclosures)<br />

von 120 bis 450 m² Größe gestellt (Tab. 1). Die Beweidung an <strong>der</strong> „Hammer“ und „Wester<br />

Schleife“ erfolgte erst nach <strong>der</strong> Restitutionsmaßnahme. Parallel existieren von allen Exclosure-<br />

Flächen Vegetationsaufnahmen nach Braun-Blanquet. Der Untersuchung liegen <strong>in</strong>sgesamt 3.563<br />

Wildbienen<strong>in</strong>dividuen zugrunde, die 70 Arten angehören.<br />

Tab. 1: Probeflächendesign.<br />

Gebiet „Hammer<br />

Schleife“<br />

NSG „Biener<br />

Busch“<br />

NSG „Biener<br />

Busch“<br />

„Hammer<br />

Schleife“<br />

Lebensraum Altdüne Leitbild Magerweide Diantho-<br />

Armerietum<br />

Restitutionsgebiet„Hammer<br />

/ Wester<br />

Schleife“<br />

Restitutionsgebiet„Hammer<br />

/ Wester<br />

Schleife“<br />

Spergulo- Diantho-<br />

Corynephore- Armerietum<br />

tum beimpft beimpft<br />

„Hammer<br />

Schleife“<br />

Jahr 2001 2002/2003 2003 2002/2003 2002/2003 2002/2003 2001<br />

Flächen 1 3/3 2 2/2 3/3 3/2 1<br />

Anzahl<br />

Farbschalen<br />

2 6/12 8 4/8 6/12 6/8 2<br />

Alter Deich<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

• Leitbildflächen (NSG „Sandtrockenrasen am Biener Busch“). In den Leitbildflächen kommen<br />

typische Wildbienenarten von Sandstandorten vor. Hierzu gehören u.a. Andrena barbilabris mit<br />

ihren Kuckucken Nomada alboguttata und Sphecodes reticulatus, ferner Colletes fodiens, Dasypoda<br />

hirtipes, Lasioglossum brevicorne, L. quadr<strong>in</strong>otatulum, L. quadr<strong>in</strong>otatum, L. sexnotatum<br />

und L. sexstrigatum. E<strong>in</strong>e zweite Gruppe wird durch Arten charakterisiert, die durch ihre<br />

Nahrungsb<strong>in</strong>dung an Salix-Arten <strong>in</strong> ihrem Vorkommen Auen-spezifisch s<strong>in</strong>d (Andrena<br />

clarkella, A. praecox mit Nomada ferrug<strong>in</strong>ata, A. vaga mit N. lathburiana, Colletes<br />

cunicularius mit Sphecodes albilabris). E<strong>in</strong>e dritte Gruppe setzt sich aus Wildbienenarten<br />

zusammen, die ihren Vorkommensschwerpunkt an allgeme<strong>in</strong> trockenen Standorten haben

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