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4. Schlussfolgerungen und Ableitungen für die Empfehlungen zur Öffentlichkeitsbeteiligung im Verkehrssektor<br />

Bei öffentlichen Debatten über ein Vorhaben dominieren häufig die negativen Auswirkungen. Die<br />

positiven Folgen und der Nutzen der Projekte werden nicht in ausreichendem Maße in die Dis-<br />

kussion eingebracht. Eine breit angelegte Diskussion mit Bürgern über Strategien der Verkehrs-<br />

planung und Gemeinwohlinteressen sowie über Vor- und Nachteile von Trassenvarianten findet<br />

nicht statt.<br />

Fazit: Ein umfassender Konsens und ein für alle Parteien zufriedenstellender Interessenausgleich<br />

sind kaum zu erreichen. Moderne und attraktive Formen der Information und Bürgerbeteiligung<br />

sind hilfreich, um Interessengruppen und Bürger zu mobilisieren und zu aktivieren, die sich normalerweise<br />

nicht an Fernstraßenprojekten beteiligen. Sie können das Verständnis für die Planungen<br />

in wenig berührten Teilen der Öffentlichkeit fördern.<br />

Es kommt darauf an, Prozesse zu organisieren, die die komplette Bandbreite der Bürgerinteressen<br />

und der Verbände sichtbar machen und die Vielfalt der Meinungen in der Bevölkerung widerspiegeln.<br />

Formelle Formen der Beteiligung sollten modernisiert und um informelle Formen ergänzt<br />

werden. Informelle Beteiligungsformen, wie offene Planungsdialoge vor Ort vor dem PFV können<br />

z.B. direkt und indirekt betroffene Bürger motivieren, an der Ausgestaltung der Fernstraße und<br />

der Minimierung der Belastungen für Mensch und Natur mitzuwirken.<br />

Promoter für Fernstraßenprojekt fehlt bzw. ist vor Ort nicht präsent<br />

An den Planungs- und Genehmigungsprozessen sind Akteure aus mehreren politischen und<br />

administrativen Ebenen des Bundes, der Länder und der Kommunen beteiligt.<br />

In der Regel übernimmt keiner der am Verfahren beteiligten Akteure die Rolle des Promoters<br />

vor Ort, der ein Gegengewicht gegenüber den Betroffeneninteressen darstellen könnte. Staatliche<br />

Behörden, die das Verfahren verantworten bzw. als Vorhabenträger voranbringen, sehen ihre<br />

Rolle und Aufgabe nicht darin, für das Projekt zu werben, die Vorteile und den Nutzen des Projektes<br />

darzustellen und sich mit Bürgern vor Ort auseinanderzusetzen. Auch Kommunalpolitiker und<br />

Interessengruppen, die das Projekt befürworten, übernehmen diese Aufgabe vor Ort häufig nicht.<br />

Fazit: Eine Rollenveränderung der staatlichen Behörde (Vorhabenträger) ist erforderlich. Der Vorhabenträger<br />

sollte zukünftig verstärkt aktiv für Information in der Bevölkerung und für die Aktivierung<br />

von Interessengruppen vor Ort sorgen. Behördenmitarbeiter sollten für die Organisation<br />

der Bürgerbeteiligung geschult werden, über kommunikatives Handwerkzeug verfügen und eine<br />

beratende und moderierende Rolle einnehmen.<br />

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