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Systemische Konflikttransformation. Konzept und Anwendungsgebiete

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etrug 15 Monate (Oktober 2004 bis Dezember 2005). Neben der Auswertungsstudie wurden<br />

vier separate Konfliktstudien in Nepal, Aceh/Indonesien, Sudan <strong>und</strong> Südsudan angefertigt,<br />

zentrale Einsichten aus diesen Kurzstudien sind in diese Studie eingeflossen.<br />

1.2 Fragestellungen <strong>und</strong> Zielgruppe<br />

Die Studie soll dazu beitragen, mit dem systemischen Ansatz ein innovatives <strong>Konzept</strong> der<br />

Friedensförderung vorzustellen <strong>und</strong> weiterzuentwickeln. Dabei soll gezeigt werden, dass die<br />

systemische <strong>Konflikttransformation</strong> sowohl hinsichtlich der Analysekapazitäten als auch der<br />

Erarbeitung wirkungsvoller Strategien ein enormes Potential aufweist. Sie kann zur<br />

Identifikation von relevanten Interventionshebeln <strong>und</strong> Agenten friedlichen Wandels<br />

beitragen <strong>und</strong> liefert einen Rahmen zur Koordination <strong>und</strong> Interaktion von Aktivitäten auf den<br />

verschiedenen Gleisen (tracks) der Konfliktbearbeitung <strong>und</strong> zum systemischen Zusammenwirken<br />

von staatlichen <strong>und</strong> nicht-staatlichen, internationalen <strong>und</strong> einheimischen Akteuren.<br />

Die systemische <strong>Konflikttransformation</strong> bietet zudem für Organisationen, die im Rahmen<br />

ihrer internationalen Zusammenarbeit an einer aktiven Friedensförderung interessiert sind,<br />

Antworten auf die Frage, welche Ansatzpunkte <strong>und</strong> Potentiale intensiver genutzt werden<br />

könnten, um zu einer stärkeren Vernetzung von Aktivitäten auf unterschiedlichen Ebenen<br />

<strong>und</strong> einer effektiveren Unterstützung von Friedensprozessen beizutragen. In welchem<br />

Umfang <strong>und</strong> in welcher Form können z.B. komparative Vorteile (wie Langfristigkeit des<br />

Engagements vor Ort, Partnernähe, Kontakte zu Entscheidungsträgern in Staat <strong>und</strong><br />

Zivilgesellschaft, Mandatierung der Arbeit vor Ort, Bearbeitung zentraler Konfliktursachen)<br />

als „entry-points“ für hochrangige Verhandlungs-, Dialog- <strong>und</strong> Problemlösungsaktivitäten<br />

genutzt werden? Wie können kurzfristige, eher prozessorientierte Maßnahmen wie z.B.<br />

Dialogveranstaltungen mit strukturorientierten (<strong>und</strong> in der Regel mittelfristig angelegten)<br />

capacity building Maßnahmen vernetzt werden? Wie lässt sich das zentrale Element der<br />

Netzwerk- <strong>und</strong> Beziehungsarbeit in andere Programme integrieren?<br />

Neben einer Darstellung der konzeptionellen <strong>und</strong> normativen Elemente der systemischen<br />

<strong>Konflikttransformation</strong> <strong>und</strong> der Erörterung des Anwendungskontextes sollen auch die<br />

notwendigen Rahmenbedingungen für einen effektive Nutzung des Ansatzes dargestellt<br />

werden. Während die systemische <strong>Konflikttransformation</strong> vor allem intermediäre<br />

Organisationen anspricht, die sich explizit mit Fragen der Zivilen Konfliktbearbeitung <strong>und</strong><br />

Friedensförderung beschäftigen, gibt es auch eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten für<br />

Geberorganisationen. Insbesondere mit Blick auf die beiden Auftraggeber werden deshalb<br />

auch verfahrensbezogene Empfehlungen zur Nutzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der<br />

systemischen <strong>Konflikttransformation</strong> gegeben.<br />

Die Studie zur systemischen <strong>Konflikttransformation</strong> ist bewusst so angelegt, dass sie auf<br />

mehrere Nutzergruppen abzielt, die sich hinsichtlich der spezifischen Anwendungsbereiche<br />

<strong>und</strong> –möglichkeiten aber durchaus unterscheiden:<br />

• MitarbeiterInnen <strong>und</strong> Partner intermediärer Organisationen, die sich explizit mit<br />

Fragen der Zivilen Konfliktbearbeitung <strong>und</strong> <strong>Konflikttransformation</strong> beschäftigen (wie<br />

BFPS, Conciliation Resources, International Alert, etc.);<br />

• Durchführungsorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit, die sich im<br />

Rahmen ihrer Tätigkeit in Kriegs- <strong>und</strong> Krisengebieten ebenfalls mit der Frage der<br />

Ausgestaltung <strong>und</strong> Steuerung von Strategien der Friedensförderung beschäftigen<br />

(DEZA, GTZ, DED, KfW, etc.);<br />

• MitarbeiterInnen der Geberorganisationen (BMZ <strong>und</strong> EDA), die sich bspw. mit Fragen<br />

der strategischen Planung, Steuerung <strong>und</strong> Koordinierung von friedensfördernden<br />

Aktivitäten beschäftigen oder an der diesbezüglichen Weiterentwicklung von<br />

Instrumenten <strong>und</strong> Methoden arbeiten;<br />

BFPS Studie – <strong>Systemische</strong> <strong>Konflikttransformation</strong><br />

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