Systemische Konflikttransformation. Konzept und Anwendungsgebiete

3. Unterstützung bei der Erstellung einer Vielzahl von Modellen und Perspektiven für
Konflikttransformation und die Stärkung des Friedensprozesses sowie die Themen
Staatsreform, Machtteilung, Föderalismus und politische Ökonomie, um den
Friedensdiskurs im Land zu verbreitern und zu vertiefen.
4. Hinarbeiten auf eine „kritische Masse“ von Vertretern der stakeholders und von agents
of peaceful change, die sich anhaltend und strukturiert in den unter (1) bis (3)
aufgeführten Aktivitäten engagieren und deren Signifikanz und Nachhaltigkeit
sichern.
5. Errichtung eines effektiven Systems zur regelmäßigen Überprüfung der zu Grunde
liegenden Konflikt- und Friedensanalysen, zu Monitoring & Evaluation sowie zur
Anpassung des Programms selbst.
Die Entwicklung des RNCST vollzog sich in mehreren Phasen und ist immer noch work in
progress. Die erste Phase war konzentriert auf das Ziel, die bestehenden peace constituencies
in Sri Lanka zu stärken und sie bei der Entwicklung von effektiven Netzwerkstrukturen zu
unterstützen. Die zentralen Methoden waren capacity building, Dialogprozesse und die
Verbreitung von Expertenwissen zur Konfliktbearbeitung. Ein kleines Büro wurde eröffnet
und junge einheimische Akademiker ermutigt, sich auf diesem Gebiet weiterzuqualifizieren
und sich auf eine Beschäftigung bei Partner Organisationen oder bei der Berghof
Niederlassung vorzubereiten.
Das Programm profitierte davon, dass es zwischen Januar 2002 und April 2003 einen
anhaltenden Prozess von bilateralen Friedensinitiativen und -verhandlungen gab und das
Programm die Gelegenheit bekam, diesen Prozess auf der track-1,5 und track-2 Ebene zu
unterstützen und wir mit unseren Partnern zu einer Art intellektuellem sound board der
offiziellen Verhandlungen wurden.
Die Unterbrechung der Friedensverhandlungen seit April 2003 (mit einem anhaltenden
protracted no war – no peace stalemate) machte es notwendig, das Programmdesign zu
überdenken. Anstatt uns auf die Stärkung der peace constituencies in der Zivilgesellschaft
und deren Sympathisanten unter den politischen Parteien zu konzentrieren, entschieden wir
uns, den Schwerpunkt stärker auf die politischen Parteien zu verschieben und die Bearbeitung
der wichtigsten Konfliktthemen mit ihnen in Angriff zu nehmen. Das Ergebnis war ein
umfassendes strategisches Konzept, das die o.a. fünf stakeholder Gruppen mit fünf
Konfliktthemen verknüpfte: (1) dem Friedensprozess; (2) Gouvernanzfragen, insbesondere
Machtteilung, Föderalismus und Menschenrechte; (3) Sicherheitsfragen, insbesondere VSBM,
SSR und menschliche Sicherheit; (4) politischer Ökonomie, Entwicklung und Frieden sowie
(5) Versöhnung und transitional justice. Die Kernidee war, eine hinreichende Zahl von
Vertretern aller Parteien in längerfristige, themenzentrierte Lernprozesse einzubinden und
darauf aufbauend Dialog-Veranstaltungen zu initiieren, die es erlauben würden, das
gemeinsame Lernen in konkrete Problemlösungs-Versuche zu übersetzen (siehe „RNCST-
Spiderweb“-Diagramm).
BFPS Studie – Systemische Konflikttransformation
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