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Systemische Konflikttransformation. Konzept und Anwendungsgebiete

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einhaltete er überaus konstruktive Vorschläge <strong>und</strong> Elemente. Vier der fünf Experten<br />

waren Teilnehmer des Schlaining-Prozesses, CR unterstützte den Prozess.<br />

4.3 <strong>Konzept</strong>e der Zivilen Konfliktbearbeitung<br />

Neben den skizzierten Erfahrungen aus den Berghof Praxisprojekten speist sich die<br />

systemische <strong>Konflikttransformation</strong> aber auch aus den <strong>Konzept</strong>en, die von ZKB-ExpertInnen<br />

als Antwort auf die in Kapitel 2 skizzierten Herausforderungen entwickelt wurden. Dies sollen<br />

im Folgenden kurz skizziert werden.<br />

Interactive conflict resolution / problem-solving workshops<br />

Die Gr<strong>und</strong>lagen der interactive conflict resolution (ICR) bzw. des verwandten Ansatzes der<br />

Problemlösungs-Workshops wurden bereits Ende der 1960er Jahre u.a. von John Burton,<br />

Herbert Kelman, Ronald Fisher <strong>und</strong> Edward Azar entwickelt; seitdem ist dieser Ansatz mittels<br />

vielfältiger Praxiserfahrungen weiterentwickelt <strong>und</strong> modifiziert worden. 23 ICR stellt ein<br />

vertrauliches/informelles Dialogformat dar, das auf der Einbeziehung aller relevanten<br />

Konfliktparteien beruht <strong>und</strong> die Suche nach einer Lösung des Sachproblems mit der<br />

Berücksichtigung der Gr<strong>und</strong>bedürfnisse der Konfliktparteien nach Sicherheit, Identität <strong>und</strong><br />

Partizipation herzustellen sucht.<br />

ICR soll offizielle Verhandlungen nicht ersetzen, sondern diese vielmehr durch alternative<br />

Formen der Interaktion ergänzen. ICR kann deshalb im Rahmen von Vor- <strong>und</strong><br />

Parallelverhandlungen sowie im Kontext der Umsetzung von Friedensabkommen sinnvoll<br />

<strong>und</strong> effektiv sein.<br />

Definition: Interactive conflict resolution 24<br />

“[…] facilitated face-to-face activities in communication, training, education, or consultation that<br />

promotes collaborative conflict analysis, problem solving, and reconciliation among parties engaged in<br />

protracted conflict in a manner that addresses basic human needs and promotes the building of peace,<br />

justice, and equality.”<br />

„Erfolg“ wird in ICR-Dialogworkshops auf drei Ebenen definiert: dem Grad der<br />

Vertrauensbildung zwischen den Teilnehmern, der Exploration unterschiedlicher<br />

Problemlösungsansätze <strong>und</strong> der Identifikation <strong>und</strong> Durchführung gemeinsamer Aktivitäten.<br />

Idealtypische Phasen eines Dialogworkshops 25<br />

1. Contact and confidence building<br />

2. Empathy for the other side<br />

3. Joint analysis of conflict issues<br />

4. Explorative problem solving<br />

5. Joint activities<br />

23 Vgl. die Übersicht bei Norbert Ropers: Friedliche Einmischung. Strukturen, Prozesse <strong>und</strong> Strategien zur<br />

konstruktiven Bearbeitung ethnopolitischer Konflikte, Berghof Report Nr. 1, Berlin: Berghof Forschungszentrum<br />

1995, S. 75-83.<br />

24 Ronald J. Fisher: Introduction, in: Ronald J. Fisher (Hrsg.): Paving the Way. Contributions of Interactive Conflict<br />

Resolution to Peacemaking, Lanham MD: Lexington Books 2005, S. 2.<br />

25 Vgl. Clem McCartney: Human Rights Education, in: 11th Annual Report. Standing Advisory Committee on<br />

Human Rights, London: HMSO 1986.<br />

BFPS Studie – <strong>Systemische</strong> <strong>Konflikttransformation</strong><br />

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