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Bericht zur Erhaltung der Straßen - Hansestadt LÜBECK ...

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fangen. Spätestens nach diesem Zeitraum soll geprüft werden, ob diese Summe hinreichend o<strong>der</strong><br />

überbemessen war.<br />

Insgesamt wird damit in Stuttgart ein Weg eingeschlagen, <strong>der</strong> den theoretischen Vorgaben kaufmännischen<br />

Haushaltens entspricht. Aus Sicht <strong>der</strong> hiesigen Bauverwaltung kann dem nur gefolgt<br />

werden und sollte ebenfalls Ansatz für politische Haushaltsplanberatungen in <strong>der</strong> Zukunft sein. Sofern<br />

man sich dazu in <strong>der</strong> <strong>Hansestadt</strong> Lübeck nicht an den oben aufgeführten, durch fehlende doppische<br />

Rechnungsperioden noch nicht bestätigte Zahlen orientieren möchte, sollten ersatzweise als<br />

Grundlage mindestens die in Kap. 2.5 aufgeführten rd. 7,548 Mio. EUR pro Jahr in Betracht gezogen<br />

werden.<br />

4.6 Privat Public Partnership (PPP) und Öffentlich Private Partnerschaft (ÖPP)<br />

Als Public Private Partnership (PPP) o<strong>der</strong> auch als Öffentlich Private Partnerschaft (ÖPP) wird die<br />

Mobilisierung privaten Kapitals und Fachwissens <strong>zur</strong> Erfüllung staatlicher Aufgaben bezeichnet. Im<br />

weiteren Sinn steht <strong>der</strong> Begriff auch für an<strong>der</strong>e Arten des kooperativen Zusammenwirkens von Hoheitsträgern<br />

mit Privaten. PPP geht in vielen Fällen mit einer teilweisen Privatisierung von öffentlichen<br />

Aufgaben einher und ist nach heutigem, funktionalem Begriffsverständnis die meist „langfristig<br />

vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen Öffentlicher Hand und Privatwirtschaft, bei <strong>der</strong> die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Ressourcen (zum Beispiel Know-how, Betriebsmittel, Kapital, Personal etc.) von den<br />

Partnern zum gegenseitigen Nutzen in einem gemeinsamen Organisationszusammenhang eingestellt<br />

und … optimal verteilt werden“ [4].<br />

Spezifisches Kennzeichen <strong>der</strong>artiger Partnerschaften ist dabei <strong>der</strong> Lebenszyklusphasen übergreifende,<br />

möglichst viele <strong>der</strong> Aufgaben „Planen“, „Bauen“, „Finanzieren“, „Erhalten“ und „Betreiben“ umfassende<br />

Aufgabentransfer vom öffentlichen Auftraggeber auf einen privaten Anbieter solcher integrierter<br />

Dienstleistungen.<br />

Nach [4] wird mit dem Begriff PPP in Kommunen oft die Hoffnung verbunden, bisher nicht finanzierbare<br />

Vorhaben (bislang häufig Hochbaumaßnahmen, wie z.B. Verwaltungsneubauten und Schulbaumaßnahmen)<br />

umsetzen zu können. Richtig ist, dass ohne entsprechende finanzielle Mittel ein<br />

Projekt we<strong>der</strong> auf herkömmliche Weise noch als PPP umsetzbar ist.<br />

Im Zusammenhang mit ÖPP besteht im Aufgabenfeld <strong>der</strong> <strong>Erhaltung</strong> von <strong>Straßen</strong> seit dem Jahr 2005<br />

ein (Pilot-) Projekt des Kreises Lippe. Hier wurde im Jahr 2009 <strong>der</strong> Zuschlag für die bauliche <strong>Erhaltung</strong><br />

und Sanierung des Kreisstraßennetzes (435 km Fahrbahnen, 125 km Rad-/ Gehwege, 96 Brücken,<br />

65 Stützbauwerke und 1.273 Durchlässe) im Lebenszyklusmodell an ein privates Konsortium<br />

vergeben. Die Laufzeit des Projektes beträgt 24,5 Jahre und umfasst ein Finanzvolumen von 135<br />

Mio. EUR. Aus Sicht <strong>der</strong> Auftrag gebenden Kreisverwaltung liegen die Vorteile dieses PPP-Projektes<br />

gegenüber <strong>der</strong> eigenen Aufgabenerledigung in einer erwarteten Kostenersparnis zwischen 9 und 12<br />

% (über den gesamten Zeitraum bis zum Jahr 2033), in hohen qualitativen Standards <strong>der</strong> Kreisstraßen,<br />

in <strong>der</strong> verbleibenden Eigentümerschaft beim Kreis, <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Infrastruktur im ländlichen<br />

Raum, im eigenständigen Erhalt <strong>der</strong> kommunalen Steuerung, in den vermiedenen, aufwändigen Einzelausschreibungen<br />

und in einer generellen Planungssicherheit für Verwaltung und Politik [16].<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> hiesigen Bauverwaltung ist dieses Projekt ein Weg weisendes und beachtenswertes<br />

Projekt. Bei genauerer Betrachtung ist festzustellen, dass es hierfür einer umfassenden, äußerst<br />

sorgfältigen Vorbereitung sowohl fachlich-technischer als auch rechtlich-administrativer Fragen und<br />

Aufgaben bedarf. So muss das <strong>Straßen</strong>netz in allen technischen Belangen und seinem Zustand einwandfrei<br />

bekannt sein und auch die Vorgabe hinsichtlich <strong>der</strong> erwarteten Qualitätsstandards müssen<br />

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