Bericht zur Erhaltung der Straßen - Hansestadt LÜBECK ...

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zum anderen – und im Wesentlichen – von den finanziellen Gegebenheiten und Möglichkeiten zur Erhaltung der Straßen im bestehenden (sich aber auch entwickelnden) Straßennetz. Folgende Abbildung 1.3-1 zeigt einen gemäß technischem Regelwerk von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen aufbereiteten Vergleich der beiden Erhaltungsstrategien „Bauliche Unterhaltung“ und „Instandsetzung/ Sanierung“ anhand objektiv messbarer Zustandswerte. Dabei ist zu beachten, dass die Darstellung abstrahiert anhand vieler Maßnahmen der 90er Jahre innerhalb der gesamten Bundesrepublik Deutschland vorgenommen wurde und damit nur bedingt auf konkrete Maßahmen innerhalb der Hansestadt Lübeck übertragen werden kann. Es zeigt sich dennoch im aufgeführten Kostenvergleich, dass die Erhaltungsstrategie „Instandsetzung/ Sanierung“ eine auf längere Sicht deutliche Kosteneinsparung gegenüber der Erhaltungsstrategie „Bauliche Unterhaltung“ bedeutet. Abbildung 1.3 – 1: Abstrahierter Vergleich der Erhaltungsstrategien „Bauliche Unterhaltung“ und „Instandsetzung/ Sanierung“ aus [7] - 4 -
1.4 Begriffe und Aufgaben des Straßenerhaltungsmanagements (SEM) und des weiter gefassten, sogenannten „Pavement Management System (PMS)“ Wie in den obigen Abschnitten bereits beschrieben, besteht für die Hansestadt Lübeck und dessen Verwaltung die Verpflichtung, eine (rechts-) sichere Abwicklung des Verkehrs zu gewährleisten. Zudem kann die Erhaltung des Verkehrswegenetzes angesichts der knappen finanziellen und personellen Ressourcen nur bei deren optimiertem Einsatz erfolgen. Aufgabe und Ziel eines sogenannten Straßenerhaltungsmanagements (SEM) ist es, im Sinne eines effizienten und zielorientierten Ressourceneinsatzes ein Informationssystem/ eine Datenbasis (Straßendatenbank) zu pflegen, die regelmäßige Zustandserfassung und Zustandsbewertung vorzunehmen, eine konkrete Umsetzungsplanung einschließlich der Abstimmung mit sämtlichen Dritten zu erarbeiten und letztendlich die Entscheidungsfindung der politischen Gremien der Stadt vorzubereiten. Dabei entwickelt sich das o.a. „SEM“ inzwischen bundesweit zu einem sogenannten „PMS“, unter dem der weiter gefasste Begriff des systematischen „Pavement Management System“ zu verstehen ist. Hier müssen im Rahmen der Erhaltungsplanung über die reine Umsetzungsplanung hinaus strategische Entscheidungen vorbereitet werden. Dafür ist regelmäßig nicht nur eine Auswahl und Dringlichkeitsreihung erhaltungsbedürftiger Straßenabschnitte zu bilden, sondern insbesondere deren technisch-wirtschaftliche Maßnahmenoptimierung im Hinblick auf die Auswahl von Bauweisen und Baustoffen, Bemessungs-, Verstärkungsmöglichkeiten und baubetrieblichen Planungsalternativen durchzuführen und zugleich der Finanzbedarf unter übergeordneten haushalterischen Vorgaben sowie Budgetrestriktionen und Zielvorgaben zu bestimmen [13]. 1.5 Technische Innovationen zur Erhaltung von Straßen Selbstverständlich entwickelt sich auch der Straßenbau wie jede technische Disziplin ständig weiter. Bauweisen werden den sich verändernden Rahmenbedingungen wie wachsende Verkehrsbelastung, steigende Schwerverkehrsanteile und höhere Achslasten angepasst. Dabei spielen Materialuntersuchungen der Universitäten und Hochschulen genauso eine wichtige Rolle wie technische Innovationen seitens der Bauindustrie oder auch von Materialprüfanstalten und Prüflaboren. Insbesondere nimmt in den letzten Jahren die Entwicklung von polymermodifizierten Bitumenemulsionen als Zusatzstoffe und als Haftkleber bei Asphaltbauweisen einen rasanten Verlauf, die sich dann auch in neuartigen, teilweise noch nicht im technischen Regelwerk verankerten Bauweisen mit neuen Baustoffen niederschlägt. Zugleich sind erst kürzlich im Bereich des Asphaltstraßenbaus durch die „Richtlinien für die Dimensionierung des Oberbaus – RDO Asphalt 09“ [10] und der Verwendung numerisch analytischer Berechnungsverfahren Grundlagen erarbeitet worden, um im Rahmen der Erhaltungsplanung von Straßen technisch und wirtschaftlich optimierte Instandsetzungskonzepte erarbeiten zu können. Die Hansestadt Lübeck hat im Zusammenhang mit der Beseitigung der Winterschäden in den Jahren 2010 und 2011 genau diese technischen Neuerungen aufgegriffen und ist neue Wege gegangen. In Zusammenarbeit mit der Hansa-Nord-Labor GmbH Ingenieur- und Prüfgesellschaft in Pinneberg und mit dem Fachgebiet Konstruktiver Straßenbau der Universität Hannover wurden für die systematische Beseitigung von Winterschäden an 48 Straßenabschnitten und damit an einem rd. 42 km umfassenden Teil des städtischen Verkehrsnetzes die RDO Asphalt 09 und auch neue, nume- - 5 -
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Anhang Beseitigung von Winterschäd
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