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Abschlussbericht (PDF, 1,3 MB) - Senior Online Redaktion

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Schlussbericht zum Modellprojekt SOR 40<br />

2.3 Wissenschaftliche Begleitung<br />

2.3.1 Aktionsforschung<br />

Das Modellprojekt wurde durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter/-innen des ZAWiW<br />

konzipiert und im Sinne der Aktionsforschung entwicklungsbezogen begleitet.<br />

„Praxisbegleitende Forschung geht davon aus, dass die Ganzheit sozialer Phänomene nicht<br />

allein durch quantitativ-statistische Methoden und modelltheoretische Forschung zu erfassen<br />

ist. Sie strebt eine möglichst genaue und ganzheitliche Kenntnis des Praxisfeldes an.“ 21 : Die<br />

Wissenschaftler/-innen können durch eigene Unterrichtstätigkeit, teilnehmende<br />

Beobachtung, Reflexionsgespräche, Erhebung von empirischen Daten, Mitarbeit in Gremien<br />

und Arbeitsgruppen vielseitigen und vielschichtigen Zugang zum Forschungsgegenstand<br />

gewinnen.<br />

Praxisbegleitende Forschung ist Teil der Handlungs- bzw. Aktionsforschung, die von Kurt<br />

Lewin in den USA entwickelt wurde: „Sie ist eine Art Tat-Forschung (‚action research’), eine<br />

vergleichende Erforschung der Bedingungen und Wirkungen verschiedener Formen des<br />

sozialen Handelns und eine zu sozialem Handeln führende Forschung.“ 22<br />

Die Aktionsforschung sieht im Handeln, Lernen und Forschen eine Einheit. Sie geht davon<br />

aus, dass auf die rigide Trennung zwischen analysierendem/-er Wissenschaftler/-in und dem<br />

Forschungsobjekt verzichtet wird. „Sie betrachtet die Situation des/der Forschenden in ihrem<br />

Verhältnis und in ihrer Verflechtung zu den Betroffenen und sieht in der Reflexion dieses<br />

Verhältnisses einen konstitutiven Teil des Erkenntnisprozesses.“ 23<br />

In ihrem Ansatz, von Anfang an zur Lösung pädagogischer Problemstellungen beizutragen<br />

und damit in die Praxis einzugreifen, verzichtet sie auch auf die Trennung von Entdeckungs-<br />

und Begründungszusammenhang. Das Forschungsfeld ist prinzipiell veränderbar, woraus<br />

permanenter Austausch der Beteiligten notwendig wird. Die Kriterien Kommunikation,<br />

Intervention, Transparenz und Relevanz dienen dabei der Orientierung. „’Reflektierende<br />

Distanz, vermittelnde Kommunikation und parteiergreifendes Engagement’ sind im<br />

Forschungsprozess aufeinander bezogen und ‚nur durch bestimmte Analyse- und<br />

Auswertungsverfahren der Sozialforschung selbst trennbar’. [...] Das Forschungsfeld<br />

impliziert ebenfalls ein ‚zeitlich befristetes Engagement in einem Praxisfeld’. Die<br />

Kompetenzerweiterung aller am Forschungsprozeß Beteiligter ist intendiert, das<br />

Forschungsziel versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. Gelungen wäre eine praxisbegleitende<br />

Forschung dann zu nennen, wenn sich die ForscherInnen überflüssig machten.“ 24<br />

Die Eigenart des Ansatzes der Aktionsforschung liegt in der engen Verbindung von<br />

wissenschaftlicher Reflexion und praktischem Handeln. Entscheidungen herbeizuführen und<br />

diese Änderung in die weitere Untersuchung einzubeziehen.<br />

Der Ansatz der Aktionsforschung im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des<br />

Modellprojekts „<strong>Senior</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Redaktion</strong>“ hatte zum Ziel, prozesshafte Entwicklungen im<br />

21 Stadelhofer, Carmen (Hrsg.): Zwischen Reflexion und Einmischung: Abschlußbericht der<br />

wissenschaftlichen Begleitung zum Modellprojekt ‚Frauenakademie’. Mössingen-Talheim: Talheimer<br />

Verlag, 1994, S. 67.<br />

22 Vgl. http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/experimentaktionsforschung.html.<br />

23 Stadelhofer, Carmen (Hrsg.): Zwischen Reflexion und Einmischung: Abschlußbericht der<br />

wissenschaftlichen Begleitung zum Modellprojekt ‚Frauenakademie’. Mössingen-Talheim: Talheimer<br />

Verlag, 1994, S. 68.<br />

24 Gstettner, Peter: „Handlungsforschung“ in: Handbuch Qualitative Sozialforschung, München 1991,<br />

S. 266-268, zitiert nach: Stadelhofer, Carmen (Hrsg.): Zwischen Reflexion und Einmischung:<br />

Abschlußbericht der wissenschaftlichen Begleitung zum Modellprojekt ‚Frauenakademie’. Mössingen-<br />

Talheim: Talheimer Verlag, 1994, S. 68.

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