01.07.2013 Aufrufe

und Überschiebungsgürtels - GFZ

und Überschiebungsgürtels - GFZ

und Überschiebungsgürtels - GFZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Struktur <strong>und</strong> Entwicklung der Zentralen Anden <strong>und</strong> ihres östlichen Vorlandes 13<br />

Die Zentralen Anden erstrecken sich etwa zwischen 12° <strong>und</strong> 32° südlicher Breite (Abb. 2-1 A). Die Ost-<br />

West Ausdehnung des Gebirges nimmt von etwa 400 km an den nördlichen <strong>und</strong> südlichen Segmenten bis zu<br />

einer Breite von ca. 800 km im Zentrum der Zentralen Anden zu (Abb. 2-1 A). Die Zentralen Anden<br />

beherbergen mehrere Berggipfel mit über 6000 m Höhe sowie das zweitgrößte Hochplateau der Erde, das<br />

Altiplano-Puna Plateau, mit Höhen um 3600 – 4000 m. Ein weiteres charakteristisches Merkmal der<br />

Zentralen Anden ist ihr Knick bei etwa 17°-18° S, in welchem sowohl die Küstenlinie als auch die<br />

Morphologie aus einer NW-SE Richtung in eine N-S Richtung umbiegen (Abb. 2-1 A). Dieser Knick wird als<br />

Bolivianische Orokline oder Arica Bogen bezeichnet.<br />

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Deformationsprozessen am östlichen Rand dieses<br />

Umbiegungsbereiches.<br />

2.1.1 Struktur<br />

Der heutige strukturelle Bau der Zentralen Anden wird in der vereinfachten Strukturkarte (Abb. 2-1 B)<br />

<strong>und</strong> in einem Ost-West Profil bei 21°S (Abb. 2-2) deutlich. Von Osten nach Westen ergibt sich eine<br />

Gliederung des Gebirges in forearc, arc <strong>und</strong> backarc, wobei für den backarc Bereich eine weitere<br />

Unterteilung in Hochplateau (Altiplano) <strong>und</strong> Überschiebungsgürtel (Ostkordillere, Interandine <strong>und</strong> Subandine<br />

Zone) erfolgt. Östlich schließt sich ein Vorlandbecken an (Beni-Chaco Becken).<br />

Abb. 2-2 Lithosphärenprofil durch die Zentralen Anden bei 21°S basierend auf der integrierten Interpretation<br />

geophysikalischer <strong>und</strong> geologischer Ergebnisse (nach Patzwahl et al., 1999; bearbeitet durch ANCORP-SFB267-<br />

Research-Group, 2000; Lage des Schnittes in Abb. 2-1).<br />

Der forearc stellt einen Bereich kontinentaler Kruste dar, die sich hauptsächlich aus präkambrischen bis<br />

paläozoischen Gesteinen <strong>und</strong> im Mesozoikum magmatisch addierten Gesteinen zusammensetzt (Scheuber <strong>und</strong><br />

Reutter, 1992). Östlich an den forearc schließt sich der rezente magmatische Bogen (arc) an, der die<br />

Westkordillere bildet. Auf den magmatischen Bogen <strong>und</strong> den forearc Bereich wird im Folgenden nicht<br />

detailliert eingegangen, da für die regionale Geologie des Untersuchungsgebietes vielmehr die Struktur <strong>und</strong><br />

Entwicklung des backarc relevant sind.<br />

Im Bereich des Altiplano Plateaus <strong>und</strong> in Teilen der angrenzenden Kordilleren ist die Kruste bis zu 70 km<br />

mächtig (Allmendinger et al., 1997; Beck et al., 1996; Goetze et al., 1994; Wigger et al., 1994; Zandt et al.,<br />

1994; James, 1971), welche u.a. durch duktil verdickte Unterkruste des Brasilianischen Schildes aufgebaut<br />

wird (Isacks, 1988). Diese Vermutung wird durch geophysikalische Messungen unterstützt, die darauf<br />

hinweisen, dass die Unterkruste des Schildes bis weit unter das Altiplano Plateau reicht (Yuan et al., 2000;<br />

Goetze et al., 1994; Wigger et al., 1994). Ebenso scheinen partielle Schmelzen oder Fluide in der Unterkruste

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!