und Überschiebungsgürtels - GFZ
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Interpretation 49<br />
Der beobachtete dehnende Charakter der Transferstörung kann durch die dreidimensionale Störungsform<br />
oder durch kleinste divergente Bewegungen an der Störung verursacht werden. Nordwestlich, auf der<br />
Vorlandseite der Störung, zeigt sich im unteren Bereich des Deckgebirges eine kleine Antiform, die über<br />
flachen, südeinfallenden Reflektoren im Gr<strong>und</strong>gebirge auftritt (Abb. 4-11, km 9-10). Die Antiform lässt sich<br />
als präandine Struktur der Vorlandentwicklung zuordnen (siehe Abschnitt 4.2.1). In der Strukturkarte ist zu<br />
erkennen, dass westlich der Transferstörung mehrere solcher präandine Sättel auftreten <strong>und</strong> diese SW-NE bis<br />
WSW-ENE, also subparallel zur Hauptstörung streichen (Abb. 4-5). Direkt nördlich der Antikline keilen die<br />
paläozoischen Sedimente aus bzw. erreichen eine so geringe Mächtigkeit, dass sie nicht mehr sicher in der<br />
Reflexionsseismik zu identifizieren sind. Legt man die Strukturinformation der Strukturkarte der Tertiärbasis<br />
über die Morphologie der Gr<strong>und</strong>gebirgsoberfläche (Abb. 4-12), werden die räumlichen Zusammenhänge, die<br />
auf die Ausbildung der Transferstörung Einfluss nehmen, deutlich. Die nördliche Grenze der paläozoischen<br />
Sedimente liegt im Bereich der Transferstörung am dichtesten an der Subandinen Zone. Diese Grenze<br />
koinzidiert mit einer Verflachung des Einfallens der Gr<strong>und</strong>gebirgsoberfläche, welche auch deutlich im Profil<br />
zu erkennen ist (Abb. 4-11, km 8, 4.1 km Tiefe). Diese zwei Faktoren führen wahrscheinlich zu einer<br />
primären Lokalisierung der Transferstörung in diesem Bereich. Weiterhin wird sowohl die<br />
Gr<strong>und</strong>gebirgsmorphologie als auch die Verteilung der paläozoischen Sedimente im Detail von den<br />
präandinen Gr<strong>und</strong>gebirgsbewegungen beeinflusst, welche als Schwächezone oder Inhomogenität im<br />
Deckgebirge zur Lokalisierung der Transferstörung beitragen.<br />
Abb. 4-12 Strukturkarte der Tertiärbasis (siehe Abb. 4-5) über der Oberflächenkarte des Gr<strong>und</strong>gebirges. Die Karte<br />
verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen Gr<strong>und</strong>gebirgsmorphologie <strong>und</strong> der andinen Deformation im Bereich der<br />
jungen, sich entwickelnden Überschiebungseinheit. Die im Text besprochenen Strukturdomänen sind im Karteneinsatz<br />
verzeichnet.