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und Überschiebungsgürtels - GFZ

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Interpretation 43<br />

Abb. 4-7 Reflexionsseismisches Profil (links, Ausschnitt aus Abb. 4-4) <strong>und</strong> Interpretation (rechts) zur Verdeutlichung<br />

der syntektonischen Sedimentation an tertiären Abschiebungen im Vorland der Zentralen Anden zwischen 16.5° <strong>und</strong><br />

17° S. Überhöhung ca. 1.8 bei 1.7 s TWT.<br />

Alle beobachteten, im Tertiär aktiven Abschiebungen zeigen etwa die gleiche zeitliche Aktivität wie die<br />

hier exemplarisch diskutierte Störung (Abb. 4-7). Von diesen Abschiebungen, die scheinbar bis subrezent<br />

aktiv bleiben, können Abschiebungen unterschieden werden, deren Aktivität in mittlerer Höhe der Oberen<br />

Chaco Gruppe ausklingt (Abb. 4-7, km 9-11, 0.6 –1.7 s, Abb. 4-1, km 40-42). Dabei sind die Abschiebungen<br />

weiter im Norden potentiell länger aktiv als Abschiebungen dicht an der Deformationsfront.<br />

Korrelationen der Abschiebungen in dem hier betrachteten Vorlandsegment ergeben, dass die Störungen<br />

in einem WNW-ESE bis E-W streichenden Trend verlaufen (Abb. 4-5).<br />

Morphotektonik<br />

Um weitere Anhaltspunkte über die rezente Aktivität von Störungen zu erhalten, wurde das<br />

Drainagesystem des Vorlandes zwischen topographischer Front der Anden <strong>und</strong> Brasilianischem Schild<br />

analysiert (siehe Abschnitt 3.2.3 <strong>und</strong> Anhang D). Im Bereich zwischen der Deformationsfront <strong>und</strong> dem<br />

ausstreichenden Kristallin des Brasilianischen Schilds lassen sich zumeist zwei dicht beieinanderliegende<br />

Hauptentwässerungsrichtungen feststellen (Abb. 4-8): NW-SE <strong>und</strong> WNW-ESE. Die NW-SE Richtung ist<br />

dabei die Hauptabflussrichtung in diesem Vorland-Segment <strong>und</strong> stimmt mit der Streichrichtung des<br />

ausstreichenden Kristallin des Brasilianischen Schildes überein. Die WNW-ESE Richtung findet sich sowohl<br />

in den Abschiebungen als auch in der Orientierung der Sierras Chiquitanas 200 km südöstlich des<br />

Arbeitsgebietes wieder (Abb. 4-8, vgl. Abschnitt 2.3.1, Abb. 2-7). In einem Gebiet mit mächtiger<br />

gleichförmiger Vorlandbecken-Sedimentation scheint es unwahrscheinlich, dass diese markante Zweiteilung<br />

in der Richtungsverteilung zufällig ist. Es wird daraus geschlossen, dass sich aktive Abschiebungen durch die<br />

Vorlandbeckensedimente bis zur Oberfläche durchprägen (Abb. 4-8, schraffierter Bereich). Die strukturelle<br />

Kontrolle der Ausrichtung des Gewässernetzes wird auch an den Seen im Beni Becken deutlich, die<br />

ausgesprochen geradlinige Begrenzungen haben (Abb. 4-8, nördliche Region). Lotungen der Seen zeigen,<br />

dass diese durchschnittlich nur 2 Meter tief sind, was in Verbindung mit geradlinigen Uferlinien ebenfalls für<br />

eine strukturelle Kontrolle spricht (Plafker, 1976, 1964).

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