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und Überschiebungsgürtels - GFZ

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Struktur <strong>und</strong> Entwicklung der Zentralen Anden <strong>und</strong> ihres östlichen Vorlandes 17<br />

Abb. 2-4 a) Retrodeformierte, bilanzierte Karte der Zentralen Anden <strong>und</strong> b) heutiger, deformierter Zustand mit<br />

entsprechenden Verschiebungsvektoren der betrachteten Blöcke (nach Kley, 1999).<br />

2.2.2 Die Ostfront der Bolivianischen Orokline<br />

In der Literatur werden oft Ortsnamen für die Scharnierzone der Bolivianischen Orokline verwendet:<br />

Arica Bogen (z.B. Bevis et al., 1999) oder Santa Cruz Bogen/Ellenbogen (z.B. in Baby et al., 1993). Für den<br />

Begriff Santa Cruz Bogen ist nicht definiert, ob das Scharnier von der gesamten Orokline oder ein regionaler<br />

Trendwechsel gemeint ist, denn sowohl die Topographie als auch der strukturelle Trend sind auf der Ostseite<br />

der Zentralen Anden feiner gegliedert als auf der Ozeanseite. Von Norden kommend wechselt bei ca. 17° S<br />

der strukturelle Trend der Subandinen Zone von NW-SE nach E-W (Chapare Region) <strong>und</strong> bei 17.5°S weiter<br />

nach N-S (Santa Cruz Bogen, siehe Abb. 2-1 A). Deshalb wird in dieser Arbeit der Begriff Bolivianische<br />

Orokline, bzw. Andenknick für den Bogen, der die gesamten Zentralen Anden betrifft, verwendet, sowie<br />

Santa Cruz Bogen <strong>und</strong> Chapare Bogen für die lokalen Trendwechsel im östlichen backarc Bereich der<br />

Zentralen Anden (Abb. 2-1 A).<br />

Zwar ist der strukturelle Baustil des östlichen backarc Bereiches südlich <strong>und</strong> nördlich des Andenknickes<br />

deutlich unterschiedlich (vgl. Abschnitt 2.1.1), innerhalb der Schenkeln selbst variiert er aber kaum. Der<br />

Bereich des Andenknickes zeigt strukturelle Hochlagen, <strong>und</strong> der Baustil unterscheidet sich dadurch deutlich<br />

von der Struktur in den Schenkeln. In der Region des Santa Cruz Bogens ist die Interandine Zone relativ breit<br />

<strong>und</strong> die Subandine Zone dünnt zu einem schmalen Streifen aus (Abb. 2-3 A). In der Chapare Region tritt die<br />

Ostkordillere fast bis zur Deformationsfront vor (Abb. 2-3 A). Die Erklärung der strukturellen Hochlagen mit<br />

dem Hauptüberschiebungsmodell (Abb. 2-3 B) ist in diesem Bereich problematisch, da kaum Verkürzung in<br />

dem thin-skinned Bereich der Hauptüberschiebungen dokumentiert ist (Kley, 1999). Der strukturelle Aufbau<br />

des östlichen backarc Bereiches ist weitestgehend ungeklärt. Vorhandene bilanzierte Profile berücksichtigen<br />

jeweils nur Verkürzungstrukturen des obersten Abscherhorizontes (Sheffels, 1988). Die Profile geben keine<br />

Hinweise zu den Strukturen in der Tiefe, die benötigt werden, um das heutige Kartenbild zu erzeugen. Die<br />

Diskussion im Kapitel 6 wird diese Problematik wieder aufgreifen.

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