und Überschiebungsgürtels - GFZ
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Interpretation 39<br />
Abb. 4-2 Karte des Arbeitsgebietes mit den im Text besprochenen Profilen <strong>und</strong> Strukturdomänen (graue Störungen im<br />
Hintergr<strong>und</strong> aus Karte 4-5 dienen der Orientierung).<br />
Im Süden des Arbeitsgebietes dominieren südeinfallende Gr<strong>und</strong>gebirgsreflektoren, die teilweise bis an die<br />
Oberfläche des kristallinen Gr<strong>und</strong>gebirges reichen (Abb. 4-3, 4-1, graue, gestrichelte Linien). Im Zentrum des<br />
Arbeitsgebietes bilden Reflektoren eine Art Antiform, mit subhorizontalen, relativ hoch im Gr<strong>und</strong>gebirge<br />
gelegenen Reflektoren (Abb. 4-3, 4-4). Im nördlichen Schenkel der Antiform zeigen die Reflektoren ein<br />
relativ steiles (20°-40°) Einfallen nach Norden. Nördlich schließt sich eine Synform mit subhorizontalen<br />
Reflektoren an, welche am nördlichen Rand des Arbeitsgebietes wiederum leicht nach Norden ansteigen<br />
(Abb. 4-4, 4-3).<br />
Bewegungen an Strukturen, die mit den Gr<strong>und</strong>gebirgsreflektoren in Verbindung stehen, lassen sich durch<br />
ihren Einfluss auf die Sedimentation des Deckgebirges nachweisen. Neben Reflektoren, an denen<br />
Bewegungen während der Sedimentation von Kreide <strong>und</strong> Tertiär nachweisbar ist, treten auch phänotypisch<br />
gleichartige Reflektoren auf, an denen keine Bewegung im Deckgebirge dokumentiert ist (siehe dazu<br />
Abschnitt 4.2). Daraus kann geschlossen werden, dass es sich bei den Reflexionen im Gr<strong>und</strong>gebirge um ein<br />
„ererbtes“ Gefüge handelt. Über die Ursachen für die Reflektoren lässt sich nur spekulieren. Die Geometrien<br />
erinnern an Rampen <strong>und</strong> Flachbahnsegmente von Falten- <strong>und</strong> Überschiebungsgürteln <strong>und</strong> können ein Gefüge<br />
aus der letzten Gebirgsbildung in dieser Region, der Brasiliano-Orogenese, sein (vgl. Abschnitt 2.3). Gründe<br />
für die jüngeren Bewegungen an den Gr<strong>und</strong>gebirgsreflektoren werden in Abschnitt 6.1.2 diskutiert.