und Überschiebungsgürtels - GFZ
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Datengr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Methodik 31<br />
3.1.5 Karten <strong>und</strong> verwendete Projektion<br />
• Amerikanische Flugnavigationskarte im Maßstab: 1:500 000 (TCP P-26B, 1993), im Rahmen dieses<br />
Projektes angeschafft.<br />
• Bolivianische Militärkarten im Maßstab 1:250 000 (SE 20-5, 1979; SE 20-6, 1974), Quelle: FU-Berlin<br />
sowie s/w Fotokopie von ANDINA S.A..<br />
• Geologische Karte von Bolivien im Maßstab: 1:1 000 000 (YPFB <strong>und</strong> Sergeomin, 1996).<br />
Für georeferenziertes Arbeiten wurde eine Universal-Transvers-Mercator Projektion gewählt (UTM Zone<br />
20 S, WGS 1984).<br />
3.2 Methodik<br />
Die meisten Ergebnisse dieser Arbeit basieren auf einem Arbeitsfluss, der aus der Interpretation<br />
reflexionsseismischer Daten <strong>und</strong> deren anschließende Verwendung für strukturelle, kinematische <strong>und</strong><br />
dynamischen Modellierungen besteht. Weitere, ergänzende Ergebnisse stammen aus der morphotektonischen<br />
Analyse von Satellitenbildern. In diesem Unterkapitel werden die wichtigsten Aspekte der übergreifenden<br />
Methodiken <strong>und</strong> Arbeitschritte beschrieben, um deren Einfluss auf das Gesamtergebnis abschätzen zu<br />
können. Die Gr<strong>und</strong>lagen der angewendete Modellierungstechniken hingegen werden mit den Ergebnissen in<br />
den entsprechenden Abschnitten beschrieben.<br />
Als Arbeitsplattform für Interpretation, Strukturmodellierung <strong>und</strong> Tiefenkonvertierung wurde das<br />
Programm gOcad gewählt (geological Object computer aided design). Das Programm erlaubt die<br />
georeferenzierte Darstellung <strong>und</strong> Bearbeitung geologischer <strong>und</strong> geophysikalischer Datensätze. gOcad besitzt<br />
hervorragende Möglichkeiten der 3-D Visualisierung, da die Beobachtung der Objekte durch eine von der<br />
Maus gesteuerten „Kamera“ erfolgt, die frei im Raum bewegt werden kann. Objekte können Träger von<br />
Eigenschaften sein, mit denen Rechenoperationen durchgeführt werden können. Ein Hauptbestandteil des<br />
Programms ist der Interpolationsalgorithmus DSI (discrete smooth interpolation). Dieser Algorithmus basiert<br />
auf einer iterativen Minimierung des Fehlers zwischen bekannten <strong>und</strong> unbekannten Werten (Mallet, 1992).<br />
Das Programm erlaubt es z.B., mehrere seismische Profile gleichzeitig darzustellen, wodurch die<br />
Korrelation einzelner Strukturen von einem Profil zum nächsten ermöglicht wird. Aus den auf den<br />
seismischen Profilen interpretierten Schicht- <strong>und</strong> Störungsspuren lassen sich Flächen konstruieren <strong>und</strong> somit<br />
ein kohärentes 3-D Strukturmodell erstellen (Kapitel 4 <strong>und</strong> 5).<br />
3.2.1 Geschwindigkeitsmodell <strong>und</strong> Tiefenkonvertierung<br />
Alle von ANDINA S.A. zur Verfügung gestellten seismischen Profile liegen als migrierte Zeitsektionen in<br />
Zweiweglaufzeit vor. Die geometrischen Verhältnisse im Untergr<strong>und</strong> werden in einer Zeitsektion nicht<br />
korrekt abgebildet, welches aber für strukturgeologische Analysen der Strukturen im Untergr<strong>und</strong> nötig ist.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wird in gOcad ein Geschwindigkeitsmodell für das Arbeitsgebiet erzeugt, das die<br />
Tiefenkonvertierung von 2-D seismischen Datensätzen <strong>und</strong> ggf. von Objekten, die in gOcad in der<br />
Zeitdomäne erstellt wurden, erlaubt (Abb. 3-2).<br />
Als Eingangsdaten für die Interpolation des Geschwindigkeitsmodells dienen die Geschwindigkeitsangaben<br />
von 4 synthetischen Bohrlochseismogrammen sowie Intervallgeschwindigkeiten, die sich aus<br />
den NMO-Korrekturgeschwindigkeiten errechnen <strong>und</strong> für 9 seismische Profile tabellarisch vorliegen (Abb. 3-<br />
2a).<br />
Generell nimmt die Genauigkeit der Geschwindigkeitsanalyse mit zunehmender Tiefe ab <strong>und</strong> ist am<br />
besten für deutliche, horizontale Reflektoren. Für das akustische Gr<strong>und</strong>gebirge werden in der Regel keine<br />
guten Ergebnisse erzielt. Das Geschwindigkeitsmodell des Untersuchungsgebietes wird deshalb in zwei<br />
geologische Körper unterteilt, Deckgebirge <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>gebirge. Diese Unterteilung erfolgt auf Basis der<br />
Interpretation der Gr<strong>und</strong>gebirgsoberfläche fast aller seismischer Profile. Wie im Folgenden beschrieben wird,<br />
werden für den Modelkörper der Sedimente die Intervallgeschwindigkeiten interpoliert, während für das<br />
Gr<strong>und</strong>gebirge die Geschwindigkeiten gemäss Literaturangaben gesetzt werden, da die<br />
Geschwindigkeitsanalyse für diesen Bereich keine adäquaten Werte liefert. Für die Erzeugung des