und Überschiebungsgürtels - GFZ
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Datengr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Methodik 35<br />
Trennflächen mit einem Abstand größer als der tuning thickness lassen sich somit differenzieren (Badley,<br />
1985).<br />
In der Tabelle 3-1 sind beispielhaft einige Werte für die tuning thickness im Untersuchungsgebiet<br />
dargestellt. Die Größenordung der vertikalen Auflösung kann somit für einzelne Lithologien <strong>und</strong><br />
Tiefenbereiche abgeschätzt werden.<br />
Die horizontale Auflösung in einer Reflexionsseismik ist in der Regel deutlich geringer als die vertikale.<br />
Für unmigrierte Seismiken wird die horizontale Auflösung durch den Radius der Fresnel Zone (rf) bestimmt,<br />
der kreisförmigen Fläche, aus der die reflektierte Energie konstruktiv interferiert:<br />
mit v der Durchschnittsgeschwindigkeit zu dem entsprechenden Reflektor im m/s, t der Zweiweglaufzeit<br />
in s <strong>und</strong> f der Wellenfrequenz in Hz (Badley, 1985). Theoretisch führt die Migration 2-D<br />
reflexionsseismischer Daten zu einem Kollabieren der Fresnel Zone, die somit nicht mehr als direktes<br />
Kriterium der horizontalen Auflösung verwendet werden kann. Neben der Qualität der Migration, der eine<br />
entscheidende Rolle zufällt, sind u.a. die Samplingrate, der Spurabstand, <strong>und</strong> das signal/noise-Verhältnis für<br />
die horizontale Auflösung entscheidend. Zu diesen Parametern liegen keine quantifizierbaren Angaben vor.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird in Tabelle 3-1 der Radius der Fresnel Zone für einige Laufzeiten berechnet. Die<br />
horizontale Auflösung der migrierten Sektionen im Arbeitsgebiet sollte deutlich besser sein als der<br />
entsprechende Radius der Fresnel Zone.<br />
Medium Laufzeit Gemessene Entsprechende Intervall- Tuning Durchschnitts- Radius der<br />
TWT Dauer einer Frequenz [Hz] geschwindigkeit thickness geschwindigkeit Fresnel Zone<br />
[s] Reflexion [s]<br />
[m/s]<br />
[m] (RMS), [m/s] [m]<br />
Sediment 0.5 0.015 67 2100 8 1930 84<br />
Sediment 1 0.015-0.02 67-50 2500 10-13 2100 128-148<br />
Sediment 2 0.025 40 3000 19 2550 285<br />
Kristallin 2 0.03 33 5750 43 3000 370<br />
Sediment 3 0.035 29 4500 39 3100 499<br />
Kristallin 3 0.04 25 5900 59 4000 693<br />
Sediment 4 0.04 25 5500 55 3700 740<br />
Kristallin 4 0.04 25 6000 60 4300 860<br />
Kristallin 5 0.05 20 6200 78 4500 1125<br />
Tab. 3-1 Größenabschätzung von vertikaler <strong>und</strong> horizontaler Auflösung für reflexionsseismische Profile im<br />
Arbeitsgebiet. Die tuning thickness entspricht etwa der vertikalen Auflösung. Die Fresnel Zone gibt die horizontaler<br />
Auflösung für unmigrierte Sektionen. Migrierte Sektionen haben in der Regel deutlich bessere Auflösungen. Es wurden<br />
die Dauer von durchschnittlichen, hochfrequenten Reflexionen in verschiedenen Profilen gemessen. Die<br />
Geschwindigkeiten entstammen den Tabellen der Geschwindigkeitsanalyse <strong>und</strong> dem interpolierten<br />
Geschwindigkeitsmodell (Abschnitt 3.2.1).<br />
Die meisten geologischen Strukturen, die in dieser Arbeit betrachtet werden, entstammen dem<br />
Deckgebirge oberhalb 3 s Zweiweglaufzeit. Insbesondere die vertikale Auflösung subhorizontal bis leicht<br />
geneigter Impedanzkontraste in diesem Tiefenbereich ermöglicht recht genaue Interpretationen<br />
stratigraphischer Informationen. Die Interpretation von tektonischen Strukturen ist primär an<br />
Relativbewegungen der gut aufgelösten Sedimente geb<strong>und</strong>en. Werden die zweidimensionalen<br />
Interpretationen mehrerer seismischer Profile für die Konstruktion dreidimensionaler Flächen genutzt, wird<br />
die Auflösung geologischer Strukturen vielmehr durch den horizontalen Abstand der seismischen Profile<br />
kontrolliert, die in der Regel Abstände von einem bis mehrere Kilometer aufweisen.