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und Überschiebungsgürtels - GFZ

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Struktur <strong>und</strong> Entwicklung der Zentralen Anden <strong>und</strong> ihres östlichen Vorlandes 25<br />

2.4.1 Stratigraphische Abfolge<br />

Die stratigraphische Abfolge bildet sich in einem sedimentären Keil ab, der wahrscheinlich auf<br />

metamorphem Gr<strong>und</strong>gebirge aufliegt. Im Folgenden basieren die Mächtigkeitsabschätzungen der Formationen<br />

auf Bohrprotokollen, ergänzt durch eigene Beobachtungen aus seismischen Profilen.<br />

Paläozoikum<br />

Die oberordovizisch bis untersilurische Cancañiri Formation besteht aus ungeschichteten mudstones,<br />

Diamiktiten <strong>und</strong> wenigen Sandsteinen (Sempere, 1990, 1995). Teilweise werden karbonatische Gesteine<br />

beschrieben (Suárez-Soruco, 2000). Diese Formation wurde in der Literatur <strong>und</strong> in Bohrberichten auch als<br />

präsilurisch bezeichnet (Suárez-Soruco, 2000). In der Regel wird die Formation nicht von Bohrungen erreicht<br />

<strong>und</strong> ihre Interpretation muss anhand der seismischen Charakteristika erfolgen. Aus den vorliegenden<br />

seismischen Profilen lässt sich herleiten, dass die Formation in südliche Richtung zum Beckenzentrum<br />

Mächtigkeiten über 1000 m erreichen kann. Die über der Cancañiri Formation folgende silurische El Carmen<br />

Formation ist eine rhythmische Wechselfolge von Sandsteinen <strong>und</strong> pelitischen Sedimenten (Suárez-Soruco,<br />

2000). Die Formation ist in Bohrungen mit bis zu 450 m Mächtigkeit beschrieben <strong>und</strong> zeigt in den<br />

seismischen Profilen nur geringe Mächtigkeitszunahmen zum Beckenzentrum. Sehr ähnliche fazielle<br />

Bedingungen werden durch die devonische Roboré Formation angezeigt, die ebenfalls aus Wechselfolgen von<br />

Sand <strong>und</strong> Tonsteinen aufgebaut wird, mit einem tonreichen Member, dem cuello pelitico an der Basis. Die<br />

oberen Bereiche der Roboré Formation zeigen einen deutlich höheren Sandanteil als die El Carmen<br />

Formation <strong>und</strong> haben ausgezeichnete Speichereigenschaften (Suárez-Soruco, 2000). Die Mächtigkeit der<br />

Roboré Formation im Bereich der Bohrungen am Beckenrand des Chaco Beckens ist bis zu 380 m. Die<br />

seismischen Profile zeigen in der Regel nur geringe Mächtigkeitszunahmen dieser Formation zum<br />

Beckenzentrum. Die devonische Limoncito Formation besteht hauptsächlich aus glimmerreichen,<br />

feingeschichteten Peliten <strong>und</strong> Mergeln (Suárez-Soruco, 2000). Die Formation ist stark von präkretazischer<br />

Erosion betroffen <strong>und</strong> in einigen Bohrungen nicht mehr vorhanden. Bis zu 350 m Mächtigkeit sind aus<br />

Bohrungen bekannt, allerdings zeigen die seismischen Profile starke Mächtigkeitszunahmen (bis zu 1000 m)<br />

in südlicher Richtung zum Beckenzentrum. Die stratigraphische Position jüngerer Sequenzen ist unklar, da sie<br />

weder erbohrt noch aufgeschlossen sind. In der Stratigraphie nach Suárez-Soruco (2000) <strong>und</strong> Baby (1995)<br />

folgen auf die Limoncito Formation Sandsteine <strong>und</strong> Pelite der devonischen Iquiri Formation. In anderen<br />

Interpretationen folgen über der Limoncito Formation direkt karbonische Ablagerungen (Retama Formation,<br />

Tankard et al., 1995; Welsink et al., 1995).<br />

Mesozoikum<br />

Das Mesozoikum besteht aus drei Formationen (Ichoa, Yantata <strong>und</strong> Cajones), deren Alter schlecht<br />

bestimmt ist. Teilweise werden jurassisch bis kretazische Alter angenommen, zumeist werden sie aber in die<br />

Kreide gestellt (Suárez-Soruco, 2000). Die oberste Formation, Cajones, ist zum Teil postkretazisch erodiert.<br />

Die Formationen bestehen alle aus flachmarinen, fluviatilen oder äolischen Sandsteinen mit geringen<br />

Einschaltungen feinerer Sedimente (Suárez-Soruco, 2000). Die Gesamtmächtigkeit aller drei Formationen<br />

beträgt laut Bohrprotokollen bis zu 630 m. Aus den seismischen Profilen lässt sich herleiten, dass die<br />

Mächtigkeit von etwa 700 m im Süden/Südwesten kontinuierlich auf 300 m im Norden/Nordosten des<br />

Arbeitsgebietes abnimmt.

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