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Bürgerbeteiligung schafft Akzeptanz

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38<br />

SERVICE GAStRONOMIE<br />

Gegen die Stimme von Bayern<br />

wollen die Verbraucherminister der<br />

Länder eine neu Hygiene-Kennzeichnung<br />

für Restaurants einführen.<br />

Ab 2012 soll ein Farbbarometer<br />

die Gäste über Sauberkeit und<br />

Hygienestandards in den Betrieben<br />

informieren. Die Branche ist irritiert.<br />

Der Deutsche<br />

Hotel- und<br />

Gaststättenverband<br />

(DEHOGA)<br />

spricht sich gegen<br />

die Einführung einer<br />

solchen Restaurant-<br />

Ampel aus. Verbandspräsident<br />

Ernst Fischer (Bild) sagte dazu in<br />

Berlin: „Der DEHOGA bekennt sich zur konsequenten<br />

Einhaltung der strengen gesetzlichen<br />

Lebensmittelhygieneregelungen und<br />

zum Verbraucherschutz. Jeder Gastwirt, der<br />

hygienische Missstände zu verantworten<br />

hat, schädigt nicht nur sein Geschäft, sondern<br />

das Image der gesamten Branche.“<br />

Und weiter: Die bestehenden Gesetze<br />

und Sanktionsmöglichkeiten bis hin zur Betriebsschließung<br />

seien völlig ausreichend im<br />

Sinne des Verbraucherschutzes. „Das vorgestellte<br />

neue System ist geeignet, Existenzen<br />

zu gefährden“, sagte Fischer.<br />

Die Ängste zahlreicher Gastronomen<br />

scheinen groß, durch ein weniger gutes<br />

SU•kontakt 04/11<br />

Gastwirte fürchten<br />

Ungleichbehandlung<br />

und wirtschaftliche<br />

Nachteile. Und der Gast<br />

selber?<br />

Die „Restaurant-Ampel“<br />

irritiert das Gastgewerbe<br />

Hotel- und gaststätten-Verband lehnt das Vorhaben ab<br />

Ergebnis Gäste und Umsätze zu verlieren.<br />

Vor diesem Hintergrund lehnt der DEHOGA<br />

auch die geplante Veröffentlichung der<br />

Kontrollergebnisse im Internet ab. „Das Internet<br />

vergisst nichts. Es ist bekannt, dass<br />

eine negative Bewertung, wenn sie sich erst<br />

einmal im Netz verbreitet hat, kaum mehr<br />

entfernt werden kann.“<br />

Schon heute reiche die Zahl der Kontrolleure<br />

nicht aus, um alle lebensmittelverarbeitenden<br />

Betriebe in angemessenen<br />

Zeiträumen zu prüfen. „Viele Betriebe werden<br />

nur alle zwei bis drei Jahre kontrolliert“,<br />

berichtete Fischer. Laut dem Bundesverband<br />

der Lebensmittelkontrolleure gebe<br />

es in Deutschland 2.500 Kontrolleure und<br />

damit 1.500 zu wenig.<br />

Für den Gastronomen sei es damit ein<br />

Glückspiel, wann er überprüft werde. „Die<br />

Gäste wären verunsichert, so lange er noch<br />

keine Auszeichnung führen kann und entscheiden<br />

sich vielleicht gegen einen Besuch<br />

– zum Nachteil des Betriebes“, führte<br />

Fischer aus. Es sei nicht hinnehmbar, dass<br />

ein Betrieb mit einer weniger guten Bewertung<br />

jahrelang als schlecht deklariert werde,<br />

auch wenn er inzwischen alle Mängel beseitigt<br />

hat und hygienisch einwandfrei sei.<br />

Auch den Gästen würden veraltete Auszeichnungen<br />

nicht weiterhelfen. Darüber<br />

hinaus seien noch viele rechtliche Fragen zu<br />

klären.<br />

FRAGEN AN DEN WEIN-EXPERTEN<br />

Klaus Rüsing<br />

Frage: Herr Rüsing, es ist Sommer. Die ideale<br />

Zeit, ein Glas Sekt auf der Terrasse zu genießen.<br />

Was macht einen guten Sekt aus?<br />

Klaus Rüsing: Ein Sekt ist immer nur so gut<br />

wie die Qualität des Grundweines, aus dem<br />

der Sekt hergestellt worden ist.<br />

Frage: Können Sie uns ein Beispiel geben?<br />

Klaus Rüsing: Nehmen Sie doch einfach<br />

einmal einen Sekt im Angebot für 2,85 Euro.<br />

Der Betrag minus der Mehrwertsteuer, der<br />

Glasflasche, dem Korken, der Ausstattung der<br />

Flasche, den Gewinn für den Hersteller, dem<br />

Verkäufer, der Agentur und dem Transporteur.<br />

Da bleibt für die Qualität des Grundweines weniger<br />

als 0,10 Euro pro Liter.<br />

Frage: Okay das verstehe ich. Wie kann ich<br />

auf der Flasche erkennen, dass Qualität in der<br />

Flasche ist?<br />

Klaus Rüsing: Wenn auf der Flasche „Flaschengärung“<br />

oder „Jahrgangssekt“ steht,<br />

dann handelt es sich schon um eine besondere<br />

Qualität.<br />

Frage: Gibt es noch weitere Kriterien, die auf<br />

eine bessere Qualität hinweisen?<br />

Klaus Rüsing: Ja, z. B. wenn ein Sekt aus nur<br />

einer Rebsorte hergestellt wird, oder es sich<br />

um einen sogenannter „Winzersekt“ handelt,<br />

d. h. der Erzeuger hat seine eigenen Trauben<br />

zu Sekt verarbeitet.<br />

Frage: Und wie verhält es sich bei spanischen<br />

oder französischen Sektmarken?<br />

Klaus Rüsing: Ganz kurz. Bei spanischen<br />

Sekten sollte Cava auf der Flasche stehen,<br />

dann handelt es sich um eine Flaschengärung.<br />

Und bei Champagner muss das Departement<br />

51 für die Champagne auf dem Etikett<br />

vermerkt sein. Wenn nicht, dann ist es ein<br />

„Schummelchampagner“.<br />

www.ruesing-weine.de<br />

Thema<br />

heute:<br />

Sekt

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