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Joghurtdrink fördert die gesundheit des Kalbes

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Fachartikel<br />

man Wachstum, Gesundheit und leistung zu späteren Zeitpunkten entscheidend<br />

beeinflussen. Schon der erste lebenstag gibt somit den ausschlag für <strong>die</strong> optimale<br />

entwicklung zur Milchkuh (tabellen 1 und ).<br />

Zahlreiche Untersuchungen belegen inzwischen, dass <strong>die</strong> kolostrumgabe per Flasche<br />

in den ersten lebensstunden effektiver ist als der Verbleib <strong>des</strong> kalbes und damit <strong>die</strong><br />

Milchaufnahme bei der kuh. auch ein kolostrumersatz ist aufgrund der hohen Spezifität<br />

der inhaltsstoffe nur in ausnahmesituationen geeignet (tod der Mutter, Mastitis,<br />

Schwergeburt, Zukaufstiere).<br />

Mehr Milchaustauscher ins Kalb<br />

Bei der auswertung von kälberfütterungsversuchen in Dummerstorf fiel immer<br />

wieder auf, dass mit herkömmlichen tränkregimen und den dabei verwendeten<br />

Milchaustauschern und kälberkraftfuttern <strong>die</strong> von der DlG vorgegebenen<br />

Bedarfsnormen für energie und Protein nicht erreicht werden konnten.<br />

traditionell werden an Milchviehkälber nur beschränkte Mengen Milch oder<br />

Milchaustauscher verabreicht (weit unter den aufgenommenen Mengen bei ad libitumtränke),<br />

verbunden mit einer frühzeitigen Starterfuttergabe. hintergrund <strong>die</strong>ser<br />

Begrenzung ist <strong>die</strong> Stimulierung einer schnellen Festfutteraufnahme und <strong>die</strong> Senkung<br />

der kosten für den einsatz hochwertiger Futtermittel. Oftmals kommt dazu, dass aus<br />

kostengründen qualitativ schlechtere Milchaustauscher (hoher anteil pflanzlicher<br />

eiweiße) eingesetzt werden.<br />

Diese Beobachtungen könnten noch wichtiger werden, wenn das bei Nagern und<br />

beim Menschen mittlerweile gut beschriebene Phänomen der „metabolischen<br />

Programmierung“ auch für hochleistungskühe relevant ist. hierbei geht es um <strong>die</strong><br />

Optimierung der Stoffwechsel<strong>gesundheit</strong> der späteren kuh durch das Fütterungsniveau<br />

während ihrer Zeit als Fetus bzw. als tränkkalb. eine kurzfristige ernährungsseitige<br />

Stimulation während der ersten lebenswochen könnte danach den metabolischendokrinologischen<br />

Status eines tieres lebenslang beeinflussen. es liegen bereits<br />

mehrere Untersuchungen vor, <strong>die</strong> teils erhebliche Wirkungen sowohl auf das Wachstum<br />

und <strong>die</strong> spätere Milchleistung als auch auf <strong>die</strong> Fruchtbarkeit von Wiederkäuern durch<br />

Fütterungseinflüsse belegen. in jeder <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong>n führte eine erhöhte energie- und<br />

Proteinaufnahme (entstanden durch eine gesteigerte Milchaufnahme) in den ersten<br />

5 lebenstagen zu einer höheren Milchleistung in der ersten laktation. Die bisher<br />

praktizierte Verabreichung sehr restriktiver Milchaustauschermengen muss <strong>des</strong>halb<br />

überdacht werden – und zwar hinsichtlich täglicher Milchmenge, tränkekonzentration<br />

und Milchaustauscherzusammensetzung (inhaltsstoffe, Fett- und eiweißgehalt) –,<br />

um besonders in den ersten drei bis vier lebenswochen ein Maximum an energie<br />

und Protein über hochwertige Milchaustauscher zu vertränken. in der literatur wird<br />

dabei von ,5 % der lebendmasse ausgegangen, am besten verabreicht über erhöhte<br />

tränkkonzentrationen von 1 0 g Milchaustauscher je liter tränke.<br />

1.000 bis 1.100 g Milchpulver je tier und tag sind so durchaus auch am<br />

tränkautomaten erreichbar.<br />

Euter und Pansen entwickeln sich früh<br />

Das Zunahmeniveau vor dem absetzen ist also ganz entscheidend für <strong>die</strong> Milchleistung<br />

in der ersten laktation. 0 % der Unterschiede in erstlaktationsleistungen konnten<br />

in Versuchen durch <strong>die</strong> Zunahmen in der tränkperiode erklärt werden. Das ist in<br />

engem Zusammenhang von immunstatus und Nährstoffaufnahme in der frühen<br />

aufzuchtperiode zu sehen.<br />

Welche Veränderungen im kalb können nun für <strong>die</strong>se Unterschiede verantwortlich<br />

sein? Naheliegend ist eine Betrachtung der euterentwicklung. einige Untersuchungen,<br />

in denen kälber während der tränkperiode geschlachtet wurden, belegen ein erhöhtes<br />

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