aa M ZN G i - St. Peter-Ording

Schon probiert?
Der
„Pharisäer“
Ausgerechnet die sittenstrengen
Vorschriften eines Kirchenvertreters
haben dereinst alkoholisierter
Lebensfreude den Weg
bereitet. Dass der „Pharisäer“ –
ein unverschämt köstliches
Mischgetränk aus den Hauptbestandteilen
Kaffee, Rum und
Sahne – zu einem der populärsten
winterlichen Stimmungsaufheller
wurde, soll tatsächlich dem
stählernen Moralverständnis
eines Pfarrers des 19. Jahrhunderts
zu danken sein. Mit diebischer
Freude notiert die norddeutsche
Geschichtsschreibung
folgende Episode:
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D AS H AUS DER LEICHTEN K ÜCHE.
F ISCH UND L AMM… UND VIELES MEHR.
M ICHELIN-AUSZEICHNUNG FÜR GUTES
P REIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS.
Im Haus eines tüchtigen Bauern
auf Nordstrand galt es, die Taufe
des 7. Nachkömmlings der Familie zu
feiern. Als wohlerzogene Christenmenschen
wollten die Festgäste
natürlich den zuständigen Pfarrer
dabeihaben.Dass dieser nur unter der
Bedingung zum Hausbesuch bereit
war, dass auf jeglichen Alkoholausschank
verzichtet wurde, erwies
sich als Problem ohne wirkliche
Härte. Schließlich war den Küstenbewohnern
seit jeher ein taugliches
Maß an origineller Sturköpfigkeit
zueigen. Darum ersparten sie sich
und dem Geistlichen überflüssige
Debatten – und „versteckten“ den
unverzichtbaren Rum im Kaffee.
Damit die unheilige Mixtur nicht
durch eine verräterische Duftnote
aufflog, verbargen die Friesen den
fröhlichen Trunk unter einer fetten
Sahnehaube. Obwohl der Pfarrer sei-
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