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Alle weiteren Filmstarts jeden Donnerstag auf<br />
Land und Leute<br />
„Immer Drama um Tamara“<br />
GB 2010 // R: Stephen Frears // Start: 30.12.<br />
Als die einst wegen ihrer zu großen Nase verspottete<br />
Tamara (Gemma Arterton, „Ein Quantum Trost“)<br />
nach Jahren zurück in ihr Heimatdorf zieht, bringt<br />
sie unter anderem die Leben eines Krimiautors, dessen<br />
Frau und ihrer Autorenfreunde, ihrer Jugendliebe,<br />
zweier Teenie-Mädchen und eines Rockstars<br />
durcheinander. Mit dieser Adaption eines Comic-<br />
Strips aus der Tageszeitung „The Guardian“ liefert<br />
Regisseur Stephen Frears zwar kein neues Meisterwerk<br />
à la „Gefährliche Liebschaften“ oder „Die<br />
Queen“ ab. Für bestes britisches Unterhaltungskino<br />
mit geschliffenen Dialogen, derb-intelligentem Humor<br />
und einem gut harmonierenden Ensemble<br />
reicht es aber selbst trotz eines unglaubwürdigen<br />
Drehbuchschlenkers allemal. /// Peter Hoch<br />
Wut und Worte<br />
„Howl – Das Geheul“<br />
USA 2010 // R: Rob Epstein, Jeffrey Friedman //<br />
ohne festen Starttermin<br />
Virtuos verwirbeln die gefeierten Dokumentarfilmer<br />
Rob Epstein und Jeffrey Friedman („Paragraph<br />
175“) Originalaufnahmen des Gerichtsprozesses gegen<br />
das wichtigste Werk der Beat-Generation, Allen<br />
Ginsbergs „Howl“, mit nachgestellten Szenen und<br />
Visualisierungen der kraftvollen Gedichte. James<br />
Franco („Spider-Man“) mimt den jungen Poeten einfühlsam<br />
und mit Verve. Mit Jazz unterlegte Animationssequenzen<br />
ziehen uns tief in die Gedankenwelt<br />
Ginsbergs hinein. Den Regisseuren gelingt so ein<br />
umfassendes Zeitbild, das auf der Berlinale seine<br />
Premiere feierte und Lust auf mehr Worte des genialen<br />
Autors macht – und das ist das höchste Lob, das<br />
man einem Biopic aussprechen kann. /// Lars Tunçay<br />
Fallstricke<br />
„Last Night“<br />
USA/F 2009 // R: Massy Tadjedin // Start: 30.12.<br />
Wertung: top lohnt ganz gut lohnt nicht geht gar nicht<br />
Michael (Sam Worthington, „Avatar“) und Joanna<br />
(Keira Knightley, „Abbitte“) sind ein junges Paar,<br />
dem es an nichts mangelt. Bei einer Party macht Joanna<br />
die Bekanntschaft von Michaels neuer Geschäftskollegin<br />
(Eva Mendes), was ihre Eifersucht<br />
weckt. Als die beiden auf Geschäftsreise sind, läuft<br />
Joanna ihr alter Verehrer Alex (Guillaume Canet)<br />
über den Weg. Der Abend wird zeigen, ob Michael<br />
und Joanna den jeweiligen Verlockungen widerstehen<br />
können. Zwischendurch wird Massy Tadjedins<br />
Regiedebüt immer mal wieder ein wenig dröge, da er<br />
sich fast ausschließlich auf seine Darsteller und die<br />
Dialoge verlässt. Insgesamt hat ihr Film aber durchaus<br />
Stil und ist am Ende vergleichsweise geschickt<br />
gelöst. /// Frank Brenner<br />
Ende der Liebe<br />
„Satte Farben vor Schwarz“<br />
D/CH 2010 // R: Sophie Heldman // Start: 13.1.<br />
Anita (noch immer umwerfend: Senta Berger) und<br />
Fred (Bruno Ganz) sind im Herbst ihres Lebens angekommen.<br />
Als bei Fred Prostatakrebs diagnostiziert<br />
wird, verweigert er sich einer Therapie. Anita kommt<br />
kurz darauf dahinter, dass er ihr Dinge verheimlicht<br />
und zieht enttäuscht zuhause aus. Der gewohnte Alltag<br />
eines alten Ehepaars steht Kopf. Sophie Heldman<br />
hat sich für ihr Regiedebüt ein ungewöhnliches Sujet<br />
ausgesucht, das vom Alter und vom Sterben erzählt.<br />
Unaufgeregt und entschleunigt nimmt sie sich des<br />
Stoffes trotz ihrer jungen Jahre altersweise an. Mit Senta<br />
Berger und Bruno Ganz stehen ihr zudem zwei exzellente<br />
Darsteller zur Verfügung, die auch ruhigere<br />
Passagen stemmen können. /// Frank Brenner<br />
Am 11.1.um 19 Uhr Preview in Anwesenheit der Regisseurin.<br />
Charmante Scheidungen<br />
„Der Auftragslover“<br />
F 2010 // R: Pascal Chaumeil // Start:6.1.<br />
film<br />
Alex (ideal besetzt: Romain Duris, „L’auberge espagnole“)<br />
ist ein Herzensbrecher der etwas anderen<br />
Sorte. Gemeinsam mit seiner Schwester und ihrem<br />
Mann sorgt er im Auftrag seiner Kunden dafür, dass<br />
sich Paare trennen, indem er den Frauen den Kopf<br />
verdreht und sie dann abserviert. So soll das auch<br />
bei der toughen Juliette (Vanessa Paradis) laufen.<br />
Doch Alex beißt sich an ihr nicht nur die Zähne aus,<br />
er verliebt sich auch noch in sie. Der witzige und<br />
temporeiche Auftakt wird leider zunehmend durch<br />
die Mechanismen des konventionellen Unterhaltungskinos<br />
verwässert. Der souveräne Duris rettet<br />
die romantische Komödie jedoch vor dem Absaufen<br />
und verdreht auch dem Kinogänger vorzüglich den<br />
Kopf. /// Lars Tunçay<br />
Aufstand der Frauen<br />
„We Want Sex“<br />
GB 2010 // R: Nigel Cole // Start: 13.1.<br />
Es gibt sie noch: die klassische britische Arbeiterkomödie<br />
– wobei es diesmal Arbeiterinnen sind, die gegen<br />
den sozialen Absturz kämpfen. Nach wahren Begebenheiten,<br />
die sich 1968 im englischen Dagenham<br />
ereigneten, erzählt Nigel Cole („Kalender Girls“) vom<br />
Aufstand der Frauen des Ford-Werks, der sich zum<br />
nationalen Kampf um Gleichberechtigung ausweitete.<br />
Das Ensemble um die strahlende Sally Hawkins<br />
(„Happy-Go-Lucky“) ist glänzend besetzt und Bob<br />
Hoskins <strong>als</strong> Gewerkschaftsführer und Hahn im Korb<br />
schlicht wunderbar. Mit etwas Glück könnte „We<br />
Want Sex“ trotz des etwas unglücklichen deutschen<br />
Titels, der auf ein missverständliches Protestbanner<br />
im Film anspielt, ebenso zum Hit werden, wie einst<br />
„Ganz oder gar nicht“. /// Lars Tunçay<br />
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