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sport ><br />
Das Damen-Team vom DJK Frankenberg<br />
Punktejagd<br />
in der Halle<br />
Jean-François Loop ist ein Mann mit Humor – den lässt sich der Trainer von<br />
Aachens klassenhöchstem Frauen-Basketballteam auch vom bislang eher<br />
durchwachsenen Saisonverlauf nicht verderben.<br />
„Wie wohl fast jeder Junge habe ich es mal mit Fußball<br />
versucht. Doch es war immer so kalt draußen,<br />
deswegen ging ich irgendwann lieber in die Halle,<br />
um Basketball zu spielen“. Jean-François Loops augenzwinkernde<br />
Lebensbeichte passt in die Aachener<br />
Januar-Sportwelt, schließlich ruhen die meisten<br />
vereinsmäßig organisierten Freiluftaktivitäten<br />
derzeit völlig. Seine DJK Frankenberg geht jedoch<br />
unentwegt und bei angenehmen Hallentemperaturen<br />
auf Punktejagd.<br />
Im Jahr 2006 übernahm der Belgier mit kongolesischen<br />
Wurzeln das Team aus dem Frankenberger<br />
Viertel, seine zweite Trainerstation im Frauen-<br />
Basketball. Zuvor hatte er nach der eigenen Spielerkarriere<br />
diverse Männer-Teams trainiert. „Ich war<br />
neugierig, wollte etwas Neues ausprobieren“, sagt<br />
er heute. Und sieht sich in seiner Entscheidung zum<br />
„Geschlechterwechsel“ bestätigt: „Wenn du einmal<br />
Frauen trainiert hast, brauchst Du dich vor keinem<br />
Herrenmannschaft mehr zu fürchten“, zwinkert<br />
der Berufssoldat. Das meint er jedoch durchaus<br />
anerkennend für seine Schützlinge: „Ein Beispiel:<br />
Ich weiß es zu schätzen, dass die Mädels jedes Jahr<br />
an meinen Geburtstag denken. Das ist für mich<br />
aber ein Indiz für echten Teamgeist. Hier zählen<br />
Attribute wie Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen<br />
mehr <strong>als</strong> in einem Männerteam. Ich<br />
habe einiges von ihnen gelernt.“ Punkt für seine<br />
Entscheidung.<br />
Zwar haben ihn alte Weggefährten, vor allem<br />
Trainer aus anderen Sportarten, hier und da belächelt,<br />
doch Sticheleien fegte er stets mit seinem<br />
ureigenen Humor beiseite: „Als ich einem befreundeten<br />
Fußballtrainer einmal unser taktisch sehr<br />
komplexes System erklärt habe, hat der nur mit<br />
dem Kopf geschüttelt: ,Das hätten meine Jungs nie<br />
kapiert‘“. Wieder Punkt für Jean-François Loop.<br />
2008 schaffte er mit den Frankenbergerinnen,<br />
die ihre Heimspiele in der Sporthalle der Maria-<br />
Montessori-Gesamtschule austragen, den Aufstieg<br />
in Deutschlands dritthöchste Spielklasse, die<br />
Regionalliga. Derzeit rangiert die DJK allerdings<br />
mit lediglich zwei Siegen im unteren Tabellendrittel.<br />
Für den Belgier jedoch noch kein Grund, gleich<br />
im Dreieck zu springen. Vielmehr stellt er sich einmal<br />
mehr vor sein Team: „Wir haben viel mit<br />
Verletzungspech zu kämpfen“, erklärt Loop. „Klar<br />
ist: Da muss noch einiges kommen. In der letzten<br />
Spielzeit haben wir aber bereits bewiesen, dass wir<br />
ein Team der Rückrunde sind.“ /// Alexander Barth<br />
Heimspiele Im Januar:<br />
16.1.<br />
vs. RC Borken<br />
22.1.<br />
vs. Hürther BC<br />
jeweils 16 Uhr,<br />
Maria-Montessori Gesamtschule, Bergische Gasse<br />
No. 15<br />
Serie<br />
Immer wieder<br />
samstags<br />
von Christoph Löhr<br />
Die Hälfte der Saison ist vorbei. Zum Jahreswechsel bietet<br />
die Winterpause allen Zweitligafans die Gelegenheit,<br />
sich sonntags endlich noch einmal der eigenen Familie<br />
zu widmen. Schließlich ist es ein paar Monate her, seit<br />
man sich das letzte Mal ausgiebig miteinander beschäftigt<br />
hat. „Mensch, was bist Du groß geworden, Torben-<br />
Johannes.“ „Schwanger?! Sag mir sofort von wem,<br />
Jacqueline!“ „Dann geh halt zurück zu Deiner Mutter!“<br />
Da ist es doch fast schade, dass die gemeinsame Zeit<br />
Mitte Januar wieder endet. Überall in der Republik wird<br />
dann am Tage des Herrn der Ball rollen. Nur nicht in<br />
Aachen. Denn die Deutsche Fußball Liga meint es ganz<br />
besonders gut mit den Kaiserstädtern. Bei der<br />
Ansetzung der ersten Rückrundentermine hat sie ihnen<br />
die Sonntage frei gehalten. Somit muss kein Alemanne<br />
den Braten liegen lassen, auf Spaziergang oder Mittagsschläfchen<br />
verzichten.<br />
Durch die Lappen<br />
Den einen oder anderen Haken hat die Sache allerdings.<br />
So finden die beiden bisher terminierten Auswärtsspiele<br />
jeweils an einem Freitag statt. Anhänger, die dennoch<br />
in Cottbus und Berlin dabei sein möchten, dürfen schon<br />
früh im Jahr die ersten Urlaubstage in die Wagschale<br />
werfen. Längst vergessen scheint das DFL-Versprechen,<br />
Partien in über 600 Kilometer entfernten Orten zu<br />
machbaren Zeiten durchzuführen. Und der Terminirrsinn<br />
trifft nicht nur die Allesfahrer. Auch Otto<br />
Normalfan muss dran glauben. Gleich drei Heimauftritte<br />
hintereinander darf die Alemannia Samstagmittags<br />
hinlegen. Eine denkbar ungünstige Zeit für<br />
Arbeitnehmer und Shoppingsüchtige. Da werden<br />
etliche Zuschauer durch die schwarz-gelben Lappen<br />
gehen. In Zeiten knapper Kassen eine mittlere Katastrophe.<br />
Aber immerhin kann man Torben-Johannes<br />
sonntags zum Trost beim Wachsen zuschauen. ///<br />
Christoph Löhr ist Redakteur und Mitherausgeber<br />
des Alemannia-Fanzines IN DER PRATSCH.<br />
Foto: Carl Brunn