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ühne<br />

Wer liebt wen liebt wen?<br />

Beziehungen und Liebschaften in einer trunkenen Nacht.Wolfgang Franßens<br />

„Sommernachtstraum“ im Theater K<br />

Hermia liebt Lysander, obschon sie Demetrius heiraten<br />

soll, der wiederum liebt Hermia und wird von<br />

Helena geliebt. In einer schönen Sommernacht<br />

kommen die liebestechnischen Verwicklungen dann<br />

zu ihrem Höhepunkt, <strong>als</strong> Elfenkönig Oberon mit<br />

Hilfe von Puck dann noch mal mehr Verwirrung<br />

stiftet. Soweit das Liebeschaos in Shakespeares<br />

„Sommernachtstraum“ in aller Kürze.<br />

Regisseur Wolfgang Franßen steigt direkt in das<br />

mystische nächtliche Geschehen ein – um mithalten<br />

zu können, empfiehlt es sich, sich vorab die Details<br />

noch mal ins Gedächtnis zu rufen.<br />

Während man <strong>als</strong> Zuschauer zunächst einmal<br />

von außen ganz um die mit Gucklöchern versehene<br />

Rundbühne herumgeleitet wird, bevor man sich in<br />

ihrem Inneren niederlassen kann, geht es auch<br />

schon los.<br />

Franßen lässt die historischen Figuren wie in<br />

einem Varieté-Theater auftreten, zwei Bars mit zuziehbaren<br />

Vorhängen, jede Menge Glitzer. Jochen<br />

Deuticke <strong>als</strong> Titania ist sicher die schillerndste Figur<br />

des Abends: Mit Pailettenmantel ohne was drunter,<br />

Pumps, Glitzermütze und betont tuntiger Attitüde<br />

bringt er eine äußerst eitle Titania auf die Bühne.<br />

Schon er allein macht Franßens „Sommernachtstraum“<br />

zur Komödie. Mona Creutzer gibt den Elfenkönig<br />

Oberon, souverän, bestimmt, Mona Creutzer<br />

buch ><br />

poesie<br />

Jänner<br />

Gedichte von Paul Celan im Haus Löwenstein<br />

Als Sohn deutschsprachiger,<br />

jüdischer Eltern<br />

1920 in Rumänien<br />

geboren, übererlebte<br />

Paul Antschel,<br />

besser bekannt <strong>als</strong><br />

Paul Celan, die<br />

Zwangsarbeit in den Arbeitslagern des Naziregimes.<br />

Nach Kriegsende schuf er lyrische Meisterwerke, die<br />

nicht nur persönliche sondern auch sozialhistorische<br />

Erlebnisse einbezogen. Der „20. Jänner“ wird in<br />

seinen Gedichten zu einem Datum, an dem historische,<br />

literaturwissenschaftliche oder Celans persönliche<br />

Ereignisse zusammenlaufen. In der Silbenschmiede<br />

lesen diesen Monat die Aachener Autoren<br />

Hartwig Mauritz, Marlene Olbrich, Dr. Rainer<br />

Schmidt, Karin Peters, Manfred H. Freude und Dieter<br />

Hans Gedichte von Paul Celan. /// sh<br />

29.1.<br />

„Jänner“<br />

12 Uhr, Haus Löwenstein<br />

eben. Eva Weissenböck und Dagmar Rösch sind<br />

Hermia und Helena, Hermia zunächst von sich überzeugt,<br />

selbstbewusst, Helena unterwürfig, devot<br />

dem Demetrius gegenüber. Nach Pucks Intrige wandelt<br />

sich das Blatt, man sieht, wie Geliebtwerden<br />

oder Nicht-Geliebt-werden einen Menschen verändern<br />

kann. Wertfrei bleibt das stehen.<br />

Während die Intrigen ihren Lauf nehmen, fließen<br />

schätzungsweise 15 Liter Wein, Schampus und<br />

Härteres, Alkohol scheint die Aufregung erträglicher<br />

zu machen. Aufgelockert werden die doch recht komplexen<br />

Beziehungsgeflecht-Szenen durch Gesangseinlagen<br />

mit Liedern von Zarah Leanders „Nur nicht<br />

aus Liebe weinen“ bis hin zu Friedrich Holländers<br />

„Guck doch nicht immer nach dem Tangogeiger<br />

hin“. Besonders Weissenböck tat sich durch eine<br />

auffallend gute Stimme hervor.<br />

Die Handwerker- Szene, in der Zettel und Co ihr<br />

Stück proben, steht dem Schillernden der Nacht entgegen<br />

– auf der Bühne verdeutlicht durch die einfache<br />

Kluft. Zettel wird zum Esel, die Esel-Szene hätte<br />

durchaus etwas unklamaukiger ausfallen können.<br />

Nach sehr kurzweiligen knapp eineinhalb Stunden<br />

ist die Sommernacht vorbei, was außer einem<br />

sehr unterhaltsamen Abend hängen bleibt, ist: Die<br />

Irrungen und Wirrungen der Liebe bleiben dieselben,<br />

ob zu Shakespeares Zeit, ob im Varieté der<br />

Schmökertipp von Barbara<br />

Hoppe-Vennen, Buchhandlung<br />

Schmetz am Dom<br />

Pierre Szalowski –<br />

„Bei Kälte ändern die Fische<br />

ihre Bahnen“<br />

C. Bertelsmann, München<br />

2010, 222 Seiten, 16,99 Euro<br />

„Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten gerade an Ihrer<br />

Doktorarbeit in Mathematik. Thema: die Knotentheorie<br />

auf der Grundlage der Schwimmbahnen<br />

ganz bestimmter tropischer Fische. Kurz vor dem<br />

Abgabetermin legt ein Schneesturm tagelang den<br />

Strom Ihres Wohnblocks lahm, die Arbeit droht zu<br />

scheitern. Die titelgebende Episode ist nur eine von<br />

mehreren, die die Bewohner zweier Hälften eines<br />

Appartmentblocks erleben. Nur eine Straßenseite<br />

ist von der Stromversorgung abgeschnitten. Nach<br />

und nach entwickelt sich ein ungewohnter Gemeinschaftsgeist<br />

unter den bisher eher anonym nebeneinander<br />

herlebenden Bewohnern. Eine wunderbare<br />

Geschichte mit komischen, skurrilen und<br />

ans Herz gehenden Momenten und eine ideale<br />

Winterlektüre.“ ///<br />

Viel Glitzer und Schampus im „Sommernachtstraum“<br />

Zwanziger Jahre, ob heute. Eine gelungene Auflösung<br />

eines Klassikers. /// Barbara Taxhet<br />

13., 15., 16., 20., 21., 23., 28., 29., 30.1.<br />

„Ein Sommernachtstraum“<br />

20 Uhr, Theater K<br />

theater-k.de<br />

im Kapuziner Karree<br />

Lesetipp vom<br />

Frankenberger Buchladen<br />

Jonathan Coe –<br />

Die ungeheuerliche<br />

Einsamkeit des Maxwell Sim<br />

DVA 2010<br />

416 Seiten, 22,99 Euro<br />

„Es ist Valentinstag, nie fühlte Maxwell sich einsamer.<br />

Von der Frau verlassen, von der Jugendliebe<br />

verachtet – da helfen auch keine 74 Facebook-Freunde.<br />

Das Angebot, an einer Wettfahrt teilzunehmen,<br />

kommt da wie gerufen. Mit „Emma“, seinem Navigationsgerät,<br />

macht er sich auf den Weg. Die Fahrt<br />

entwickelt sich zu einer Reise durch seine Vergangenheit.<br />

Mit „Die ungeheuerliche Einsamkeit des<br />

Maxwell Sim“ hat Jonathan Coe einen Roman geschaffen,<br />

der voller überraschender Plotwindungen<br />

steckt – eine höchst vergnügliche Tour de Force<br />

durch die Befindlichkeiten unserer Zeit. Großes Lesevergnügen:<br />

tragikomische Familiengeschichte<br />

und abenteuerliche Road-Novel zugleich!!“ ///

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