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Direkte Beobachtung von atomaren und molekularen Stoßpaaren

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Beim neuen Aufbau befindet sich die gepulste Düse in einer zweiten Kammer, die differentiell<br />

bepumpt wird. Dadurch bleibt der Druckanstieg durch die X-Strahlquelle in<br />

der Streukammer mit dem Wechselwirkungsvolumen klein. Das ermöglicht entweder<br />

einen kontinuierlichen Betrieb des Überschallstrahls oder eine höhere Repetitionsrate<br />

des neuen Systems gegenüber dem alten.<br />

Die Form der geheizten Blende hat sich als entscheidend für einen Konkurrenzprozeß<br />

(siehe Abschnitt 2.8.1.5) herausgestellt. Beim alten Aufbau war ein großer Teil<br />

der Blendenkonstruktion, die auch als Halterung für die gepulste Düse diente, parallel<br />

zum Natriumstrahl angeordnet (siehe Anhang A4 in [Klos 96]). Experimentell konnte<br />

herausgef<strong>und</strong>en werden, daß ein Konkurrenzsignal außerhalb des Natriumstrahls,<br />

das zwei Natrium-Atome benötigt, ein monoton mit der Blendentemperatur steigendes<br />

Signal aufweist. Das wird darauf zurückgeführt, daß zu dem Prozeß auch Teilchen<br />

beitragen, die <strong>von</strong> der geheizten Blendenoberfläche wieder desorbieren. Das Heizen<br />

der Blende ist aber notwendig, damit die Öffnung nicht durch sich anlagerndes Natrium<br />

verschlossen wird. Beim neuen Aufbau konnte der Konkurrenzprozeß durch eine<br />

andere Form der Blende deutlich reduziert werden.<br />

Beim alten Aufbau ist die Düse auf der geheizten Blende der Natrium-Kammer montiert.<br />

Die Funktionsfähigkeit der Düse hängt aber <strong>von</strong> der Betriebstemperatur ab. Das<br />

liegt unter anderem daran, daß die Dichtung des Öffnungsmechanismus aus Teflon besteht<br />

(Eine Eigenentwicklung der Dichtungsform <strong>und</strong> die Auswahl des Materials ist<br />

notwendig gewesen, weil die vom Hersteller angebotenen Dichtungen nur eine Haltbarkeit<br />

in der Größenordnung <strong>von</strong> zwei bis drei Millionen Pulsen haben. Der selbstentwickelte<br />

Dichtungstyp zeigt bisher keine Verschleißerscheinungen. Weitere Verschleißteile<br />

sind mechanische Federn in der Düse, deren Lebensdauern nach bisherigen<br />

Erfahrungen mit einigen h<strong>und</strong>ert Millionen Pulsen abgeschätzt werden kann.).<br />

Teflon deformiert sich leicht bei deutlich höheren Temperaturen als Raumtemperatur.<br />

Um für den Betrieb akzeptable Temperaturen zu erreichen, ist an einer Seite der Düse<br />

ein mit Flüssigstickstoff gekühlter Kupferfinger befestigt. Damit stellt sich eine Düsentemperatur<br />

zwischen etwa 285 K <strong>und</strong> 330 K ein, die während einer Messung typisch<br />

auf 3 K stabil gehalten werden kann.<br />

Beim neuen Aufbau stellt sich durch Vermeidung eines thermischen Kontaktes mit der<br />

geheizten Blende <strong>und</strong> mit einer Wasserkühlung eine Temperatur <strong>von</strong> etwa 290 K ein,<br />

die während einer Messung genauer als 1 K stabil gehalten werden kann.<br />

Der neue Aufbau der Streuapparatur ist bereits prinzipiell für Repetitionsraten bis<br />

zu eintausend Pulsen pro Sek<strong>und</strong>e ausgelegt (differentielle Pumpstufe für den gepulsten<br />

Düsenstrahl), bisher steht aber noch kein hochrepetierendes Lasersystem zur<br />

Verfügung.<br />

Bei der neuen Apparatur ist die Ausrichtung der Fenster gegenüber den Lasern justierbar,<br />

das verbessert den Polarisationsgrad des Lichts im Wechselwirkungsvolumen<br />

<strong>und</strong> auch die Richtung der Polarisation im Wechselwirkungsvolumen kann genauer<br />

festgelegt werden.<br />

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