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Direkte Beobachtung von atomaren und molekularen Stoßpaaren

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3.1.2 Quantenmechanische Theorie<br />

Für einen präzisen Vergleich der experimentellen Ergebnisse mit einem theoretischen<br />

differentiellen Wirkungsquerschnitt wird eine quantenmechanische Berechnung des<br />

differentiellen Wirkungsquerschnittes für die Natrium-Edelgas-Stoßpaare durchgeführt<br />

[Rebe 98]. Dazu werden Atom <strong>und</strong> Feld quantenmechanisch behandelt (dressed states,<br />

[Weis 88], [Band 94]). Für die Dynamikrechnungen wird eine Erweiterung der Theorie<br />

der gekoppelten Kanalgleichungen benutzt. Das genaue Verfahren wird am Beispiel<br />

NaKr in [ReKG 98] <strong>und</strong> [GHKR 97] erläutert.<br />

Für die Berechnung der Natrium-Edelgas-Stöße werden die elektronischen Zustände<br />

X 2 , A 2 <strong>und</strong> B 2 als Basis benutzt. Die Spin-Bahn-Wechselwirkung wird als unabhängig<br />

vom Kernabstand angenommen. Die Hyperfeinstruktur wird vernachlässigt.<br />

Ferner werden die gekoppelten Gleichungen im Grenzfall gegen null gehender Lichtintensität<br />

gelöst. Der Einfluß der Lichtintensität auf den differentiellen Wirkungsquerschnitt<br />

wird anhand <strong>von</strong> experimentellen Beispielen in Abschnitt 4.3.2 behandelt.<br />

3.2 Molekülpotentiale<br />

Ab initio Kalkulationen <strong>von</strong> Molekülpotentialen werden <strong>von</strong> verschiedenen Gruppen<br />

mit numerischen Methoden für nahezu beliebige Moleküle mit verschiedenen Näherungen<br />

durchgeführt (zum Beispiel [Davi 90], [BrPe 87], [Cheb 82]). Mit solchen<br />

allgemein anwendbaren Programmen werden Genauigkeiten typisch in der Größenordnung<br />

<strong>von</strong> 100cm ,1 erreicht.<br />

Zum Beispiel sind mit dem Programm MELD [Davi 90] beziehungsweise MELDR<br />

[EGKM 97] Berechnungen <strong>von</strong> Potentialen <strong>und</strong> dynamische Kopplungen für Systeme<br />

bis mit bis zu fünfzig Atomen möglich. Es kann eine Genauigkeit <strong>von</strong> 10 meV<br />

(etwa 80cm ,1 ) erreicht werden [Davi 90]. Für einfachere zweiatomige Systeme sind<br />

Potentiale mit Unsicherheiten um 20cm ,1 verfügbar [KeMe 95].<br />

Da die kinetische Energie im vorliegenden Experiment selbst nur in der Größenordnung<br />

<strong>von</strong> mehreren h<strong>und</strong>ert cm ,1 liegt, ist die Unsicherheit der Potentiale nicht mehr<br />

klein gegenüber typischen kinetischen Energien. Bereits damit läßt sich abschätzen,<br />

daß Potentiale mit einer Genauigkeit um 100cm ,1 für einen Präzisionsvergleich kaum<br />

geeignet sind, beziehungsweise durch Experimente wie das vorliegende gut getestet<br />

beziehungsweise verbessert werden können. Untersuchungen hierzu werden in Abschnitt<br />

4 beschrieben.<br />

Im Falle des in dieser Arbeit experimentell untersuchten NaKr-Systems wird zur Berechnung<br />

des differentiellen Wirkungsquerschnitts für den X-<strong>und</strong> A-Zustand ein experimentell<br />

bestimmtes Potential <strong>von</strong> Zimmermann <strong>und</strong> Mitarbeitern [BrKZ 91] verwendet.<br />

Für den B-Zustand wird zunächst ein Modellpotential nach Düren <strong>und</strong> Mit-<br />

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