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Georges Mandjeck
Der teuflische Löwe
In der Rückrunde 2008/ 2009
waren sie schon einmal beim
1. FC Kaiserslautern, nun gibt
es den zweiten Versuch mit
einer Ausleihe vom VfB Stuttgart,
da lebt man sich doch
schnell ein?
„Es läuft sehr gut für die Mannschaft
und mich. Ich wußte
schon was mich in Kaiserslautern
erwartet. Ich bekomme
hier Spielpraxis, genau wie
2008 und es läuft sehr gut.
Wir hatten auch eine sehr gute
Vorbereitung, das zahlt sich
jetzt aus. Wir können da oben
mithalten. Ich bin sehr zufrieden
mit dem Saisonauftakt“.
Wie lange läuft ihr Vertrag
beim VfB Stuttgart?
„Mein Vertrag beim Erstligisten
läuft bis zum 30.06.2011. Ich
bin jetzt für eine Saison an den
1. FC Kaiserslauern ausgeliehen,
2008 waren es ja nur die
restlichen Spiele der Rückrunde.
Nach der Runde wird man
sehen, wie es weitergeht. Für
mich sind Spiele und die Praxis
sehr wichtig.“
Wann haben sie in ihrer
Heimat Kamerun mit dem
Fußball begonnen ?
„So mit 10 Jahren habe ich
angefangen. Ich war nur bei
einem Verein, dem in meinem
Geburtsort. Entdeckt hat mich
ein Scout des VfB Stuttgart
bei einem Turnier in Afrika für
Juniorenteams und über diesen
Scout holte mich der VfB Stuttgart
nach Deutschland, da war
ich gerademal 17 Jahre jung.“
Sind sie verheiratet?
„Nein, ich bin noch ledig.
Meine Freundin Lestlie lebt
aber in Paris, da kann man sich
nicht so oft sehen. Wenn ich
mal Zeit habe, dann gibt es ja
von Kaiserslautern die schnelle
ICE Verbindung an die Seine,
da bin ich in knapp 2,5 Stunden
ohne umzusteigen in Paris. Der
Zug ist eine gute und schnelle
Sache“.
Wie erlebten Sie den 18. Mai.?
„Dieses Spiel werde ich niemals
vergessen. Ich war eigentlich
gar nicht fi t, doch der
Trainer brauchte mich. Mir war
klar, dass es bei diesem Spiel
für den FCK um alles geht und
war dabei.
Helmes war mein Gegenspieler
und als der Ball beinahe in
unser Tor ging, schaute ich ihm
hinterher und beschwor ihn,
nicht hineinzugehen. Danach
das Tor von Sipmson, der Regen,
Zimers zwei Tore und die
anschließende Party - das war
alles unbeschreiblich.“
Wie kommen Sie mit dem
neuen Trainer klar?
„Er ist für mich die ideale Mischung
aus Autoritätsperson
und einem Trainer, der genau
weiß, wie man bei jedem Einzelnen
die Stärken verbessert.
das passt einfach perfekt
zusammen“
Wie lauten die Ziele für die
Saison ?
„Ganz klar: Ich will Stammspieler
werden, mit der Mannschaft
wollen wir vorne dabei
sein. Dies ist durchaus machbar.
Wir reden nicht vom Aufstieg,
aber wir können da gut
mithalten und solange es geht
vorne mitmischen, vieleicht
sogar bis zum letzten Spieltag,
denn es stimmt im Team. Wir
wollen jedes Spiel gewinnen
und uns auch ständig verbessern.
Das gilt für jeden Spieler
und vor allem für die Mannschaft.
Ich habe einfach ein gutes
Gefühl und die tollen Fans
tun ein Übriges“.
Vielen Dank für das Gespräch
und eine guteZukunft.
Text: Wolfgang Schneider
Foto: View
Lautern ist der geilste
Club der Welt!
Als Marco Kurz vor drei Monaten
sein Amt antrat, war unter
den Fans das Geschrei groß.
Die „Pälzer Knodderer“ hatten
Hochkonjunktur und der Untergang
des Vereins wurde – wieder
mal - vorausgesehen. Der
Trainer war vielen ein zu unbeschriebenes
Blatt, hat man doch
immer noch Namen wie Otto
Rehagel oder Kalli Feldkamp im
Hinterkopf. Die Ergebnisse der
Vorbereitungsspiele bestärkten
die Befürchtungen.
Doch wie bei Athleten bei
Olympia oder der „Tour de
France“ war die Mannschaft auf
den Punkt fi t zum Beginn der
Saison. Das Ergebnis kann sich
sehen lassen: Tabellenführer
zusammen mit Union Berlin
und Achtelfi nale im DFB-Pokal.
Bezwungen wurden einige Aufstiegs-Favoriten
und der Zweite
der ersten Liga.
Das lässt hoffen.
Sicherlich, die Mannschaft ist
jung und die Saison noch lang
und steinig. Doch Marco Kurz
hat den Fans schon jetzt etwas
zurück gegeben, an das sich nur
ältere Fans mit gutem Gedächtnis
zurück erinnern können:
ansehnlichen Fußball.
Keine hohen Risikobälle, keine
Mauertaktik – der Vorwärtsgang
ist immer eingelegt, es wird
kombiniert, gedribbelt und gekämpft
- abgesichert durch eine
Ex- Trainer Milan Sasic über Mandjeck
In der Rückrunde 2008 holte
der FCK Georges Mandjeck zum
erstenmal auf Leihbasis vom
VfB Stuttgart, Ex-Trainer Milan
Sasic erinnert sich: „Er hat alles
um ein ganz großer Fußballer
zu werden. Er ist kopfballstark,
ein sehr guter Techniker
und er hat keine Angst. Dazu
kommt ein großes Spielverständnis.
Obwohl er eigentlich
ein Mittelfeldspieler ist, kam er
in der schwierigsten FCK-Zeit
auch in der Innenverteidigung
zum Einsatz - so beim wichtigsten
Spiel überhaupt am letzten
solide Abwehr, die schon jetzt
Erstligareif ist. Dazu Kampf und
Leidenschaft – endlich wieder,
so hat man hier in Kaiserslautern
schon die ganz Großen
besiegt.
Vorbei ist die Zeit, in der der
Fan hoch zum Betze geht, um
sich mit einem weiteren Krotten-Kick
selbst zu quälen, vorbei
die Zeit, in dem man lieber
im Youtube mit Wasser in den
Augen zum hundertsten Mal
die Stimmung beim Barcelona-
Spiel, die letzten Minuten gegen
Tottenham oder das 7:4 gegen
Bayern anschaute, als eine weitere
Berichterstattung über das
letzte Spiel.
Es macht wieder Spaß hochzugehen
– auf den Berg – unsere
Festung, die in den letzten Jahren
viel zu viele Gegner bezwingen
konnten. Es ist wieder da,
das alte Betze-Feeling.
Und wenn die Westkurve nun
„Lautern ist der geilste Club der
Welt“ anstimmt, wird es nicht
gesungen, weil es jemand mit
Megaphon gerade verlangt und
der geliebte Club unterstützt
werden soll, sondern weil man
gerade so fühlt und es aus
tiefstem Innern kommt. Stolz
auf den Verein, Spaß am Spiel -
Hoffnung, dass der FCK wieder
kuriose Geschichten schreibt,
wie es einst schon so oft passierte.
Text: Jens Vollmer
Spieltag 2008 gegen den 1. FC
Köln, als wir die Liga halten
konnten. Andere haben bei
solchen Spielen schon mal die
Hosen voll, bei Georges ist dies
nicht der Fall“.
Steckbrief:
Georges Constant Mandjeck
wurde am 9. 12. 1988 in
Douala/ Kamerun geboren,
Gewicht: 72 kg, Größe: 1,83m .
Bisher 3 / 0 Bundesliga für den
VFB Stuttgart, 16/ 0 Zweitligaspiele
für den FCK
Stand: 20. 9. 09.
Text: Wolfgang Schneider
INSiDER termine & lifestyle
Seite 8
OKTOBER 09