MANDANTENBRIEF - Valuenet Recht & Steuern

Immobilienbesitzer:
MANDANTENBRIEF SEPTEMBER 2004
Eigenheimzulage: Bald auch im Ausland?
STEUERBERATUNGSBÜRO HAAG
(Val) Nach geltendem Recht wird eine Eigenheimzulage für den Kauf oder Bau einer Wohnung nicht
gewährt, wenn die Wohnung außerhalb Deutschlands liegt. Diese einengende Voraussetzung ist nach
Auffassung der EU-Kommission nicht mit EU-Gemeinschaftsrecht vereinbar. Und deshalb hat die EU-
Kommission Deutschland am 19.7.2004 vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt.
Nach Auffassung der Kommission verstößt die Regelung, die insbesondere Grenzgänger und
Grenzpendler betrifft, gegen die Bestimmungen des EG-Vertrags über die Freizügigkeit der Personen.
Die Kommission hatte die Bundesregierung formell aufgefordert, das Gesetz entsprechend zu ändern.
Das aber hat die Bundesregierung in ihrer Antwort abgelehnt.
Nach dem deutschen Eigenheimzulagegesetz wird ein selbst genutztes Eigenheim gefördert, wenn zwei
wesentliche Voraussetzungen erfüllt sind:
- Der Antragsteller muss in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig sein, und
- das Gebäude muss in Deutschland gelegen sein.
In der Regel sind zwar nur in Deutschland ansässige Personen in diesem Land unbeschränkt
steuerpflichtig, aber aufgrund von Doppelbesteuerungsabkommen und anderen Regelungen des
internationalen Rechts können manchmal auch nicht in Deutschland ansässige Personen hier
unbeschränkt steuerpflichtig sein. Die Kumulierung dieser beiden Kriterien hat zur Folge, dass
beispielsweise Grenzgänger, die in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig sind, aber ein Eigenheim
außerhalb Deutschlands erwerben, nicht in den Genuss der Zulage gelangen.
Selbst wenn die Eigenheimzulage ab 2005 abgeschafft wird, könnte ein positiver Richterspruch für den
deutschen Finanzminister noch teuer werden. Zwar dürfte eine rückwirkende Förderung für die
Auslandsimmobilien wohl kaum in Betracht kommen, doch könnte möglicherweise ein Anspruch auf
Eigenheimzulage für die noch verbleibenden Jahre des achtjährigen Förderzeitraums ausgesprochen
werden.
Immobilienbesitzer:
Hausbau: Eigenleistung ist Privatsache
(Val) Wer selbst Hand anlegt am eigenen Bau, muss mit Spass bei der Sache sein. Wenn er auch
weniger Handwerker bezahlen muss, steuerlich bleibt seine Leistung ohne Auswirkung.
Eigenleistungen, die bei der Herstellung oder beim Ausbau einer Immobilie erbracht werden, steigern
zwar den Wert der Immobilie, können jedoch steuerlich nicht als Ausgaben geltend gemacht werden.
Auch die für die Abschreibung massgeblichen Herstellungskosten steigen dadurch nicht.
Immobilienbesitzer:
Vermietung: Abschreibung auch bei Hausgewinn?
(Val) Es gibt ja Lotterien, da kann man sogar Häuser gewinnen, wie beispielsweise bei der Glücksspirale.
Wer nun das große Glück hat und ein Haus gewinnt, kann entweder selbst einziehen und damit die
bisherige Miete einsparen, oder aber er vermietet es und erfreut sich an den Mieteinkünften. Bei
Vermietung aber stellt sich die höchst interessante Frage - die bislang noch nicht entschieden ist -, ob
trotz nicht vorhandener Anschaffungs- oder Herstellungskosten Abschreibungen für das Gebäude als
Werbungskosten abgesetzt werden können.
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