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siehst........packen und mitbringen! Kapiert?"<br />
"Ja!"<br />
<strong>CREATIX</strong> 1 / 13<br />
"Zuallererst duckst Du dich hinter dem Stapel Eisenmatten, der gleich hinter der Mauer<br />
hier liegt! Da sieht dich kein Schwein, du kannst aber alles beobachten Und pass auf, der<br />
Polier düst immer zwischen Rohbau und Baracke hin und her. Warte bis du ihn siehst und<br />
er im Neubau verschwindet! Zähl dann langsam bis 5 und leg los."<br />
"Was ist, wenn der Polier in der Baracke rumhängt und gar nicht erst raus kommt?"<br />
"Das ist dann p. P.!"<br />
"Was?"<br />
"Na, persönliches Pech. Dann gibst du tüchtig Gas im Rückwärtsgang und zeigst mal 'nen<br />
derben Sprung über diese Mauer hier. Aber vergiss nicht vorher zu grölen, damit wir dich<br />
gebührend in Empfang nehmen und Dir runter helfen können. Geht die Sache schief,<br />
machen wir uns durch die Röhre in Richtung Wupper. Kein Ausstieg an der Bachstraße!<br />
Sammelpunkt an der Wupper am Alten Markt. Los jetzt!"<br />
Zwei der Schnarchbeutel bückten sich und KlauDia schwang sich hinauf. Ein Satz und er<br />
war drüben. Stille. Die Gefangenen machten mehr als dämliche Gesichter. Wohl eher aus<br />
Unsicherheit darüber, was da noch auf sie zukommen mochte als aus echter Blödheit.<br />
Andere Schule, anderer Wohnblock, schlechtere Bewaffnung, das war nun ihr Problem.<br />
Jedenfalls waren sie nicht feige.<br />
Nach 10 Minuten gab' s Tumult "Los, noch mal bücken! Los, los, ich muss sehen was da<br />
abgeht! " , rief Willy. "Scheeeeiße, die haben KlauDi am Wickel Der Polier und zwei von<br />
diesen Zementgriffeln. KlauDi wird gerade schwer gebeutelt. Dolph komm', wir gehen da<br />
rüber. Den können wir nicht hängen lassen. Du setzt die Mischmaschine außer Gefecht<br />
und machst Rabatz, Ich lasse mir was einfallen. Der Rest verdünnisiert sich zügig zum<br />
Alten Markt. Ab jetzt!"<br />
Wir turnten über die Rücken der anderen und somit über die Mühlengrabenmauer auf den<br />
Bauplatz. Ich hastete die zehn Meter zur Mischmaschine und steckte eine herumliegende<br />
Muniereisenstange in die Zahnräder des Trommelkranzes. Ohrenbetäubendes Knirschen<br />
war die Folge. Die Maschine stand; Lediglich der Motor brummte unaufhörlich, begann zu<br />
stinken. Mit einem Kalkstein schlug ich unaufhörlich auf die Trommel ein. Inzwischen war<br />
Willy an der Baubaracke, unter der jede Menge geleerte Zement- und Kalksäcke lagen<br />
Durch den Krach aufgeschreckt, ließen die Zementgriffel KlauDi los. Im Stechschritt<br />
kamen sie auf mich zu. Nur der Polier stand wie angewurzelt da und hielt KlauDi noch am<br />
Schlafittchen fest. Fast hatten sie mich erreicht. Ich drehte mich um, rannte zur Mauer und<br />
sprang hinauf. Während ich über die genügend breite Mauerkante zum anderen<br />
Grundstücksende balancierte, wurden Rufe laut: "Feuer, Feuer, Feuer!" Einer der<br />
Zementgriffel wendete seinen Blick nach hinten, übersah dabei eine vom Boden leicht<br />
hochstehende Muniereisenstange und legte sich erst einmal gepflegt der vollen Länge<br />
nach auf die Schnörre. Ein Lachen war mir bei diesem Anblick leider nicht mehr zu<br />
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