Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>CREATIX</strong> 1 / 13<br />
holen. Wenn sich Wichtig noch blicken lässt...............bringt ihn mit zur Gernotstraße/Ecke<br />
Bredde. Da iss gleich Treffpunkt. Ich verteile dann die Haken."<br />
Zustimmendes Raunen im Gesträuch.<br />
Wichtig war nicht mehr aufgetaucht, Schralle und Echse auch nicht. Bei denen schien der<br />
Haussegen ebenfalls schief zu hängen. Willy verteilte an jeden die neuen, besseren<br />
Zubbelhaken, wie wir sie nannten. Sein Bruder hatte sie nach unserer Vorgabe in der<br />
Lehrwerkstatt der Wuppertaler Stadtwerke AG gefertigt - unabdingbare Werkzeuge für<br />
unsere Sammelaktion. Sobald die Werbeverteiler mit den Zigarettenproben auftauchten,<br />
würde es losgehen. Jede Probepackung enthielt 3 Kippen. Manchmal hatten die Burschen<br />
mehrere Marken dabei. Das hieß in diesem Falle, es wurden - bei 3 - 4 Ziggy-Marken - in<br />
jeden Briefkasten 9 - 12 Kippen gesteckt. Unsere Aufgabe war es, unter Einsatz der<br />
Zubbelhaken, so schnell und professionell wie möglich dafür zu sorgen, dass dieser<br />
Werbemüll wieder aus dem Briefkasten kam und in unseren Kapuzen landete.<br />
Für den vernunftbegabten Betrachter waren wir eine idiotische Treppe. Mitten im Sommer<br />
rannte unser Verein durch die Barmer Straßen und trug Regenjacken. Aus unserer<br />
eigenen Sicht war es wiederum unmöglich, alle einsatznotwendigen Utensilien bei sich zu<br />
führen, ohne den Stauraum der Jackentaschen,<br />
Eine dreiviertel Stunde später war Bescherung. Rubi und Keks, die zwischenzeitlich noch<br />
hinzugestoßen waren, klingelten im ersten Mietshaus. Mit todernster Miene riefen Sie<br />
durch das Treppenhaus nach oben: "Kommt Willy raus?"<br />
"Wieso, ich denke der ist bei euch?", kam die Antwort von Willy's Mutter.<br />
"Nööö, aber wir gehen mal sehen, wo er steckt."<br />
Rubi schloss die Haustür mit lautem Knall von außen. Keks, der sich innen hinter der<br />
Kellereingangstür versteckt hatte, öffnete uns wieder, sobald die Luft im Treppenhaus rein<br />
war.<br />
Alles drängte hinein. Jetzt musste es sehr schnell gehen, bevor sich jemand von den<br />
Mietern blicken ließ. Hier gab es 8 Briefkästen. Fachgerecht wurden die<br />
Zigarettenpackungen herausgezubbelt und nach hinten in die Kapuze gestopft - ein<br />
ungeheures Gedränge! Wir waren einfach, zu viele. So fertig, nichts wie raus!<br />
"Die erste Aktion ist ja gut gelaufen“, meinte Willy, "wir sind nur zu viele. Besser geht ’ s,<br />
wenn wir zwei Gruppen bilden. Jede Gruppe nimmt sich eine Straßenseite zur Brust<br />
Wenn's Ärger gibt, ist der Feldherrenhügel Treffpunkt."<br />
Nun ging unser Einsatz effektiver von der Hand. Unter den verschiedensten Vorwänden<br />
verschafften wir uns Zutritt zu den Häusern. Nach der fünften Hütte trafen wir die andere<br />
https://www.facebook.com/groups/creatix/ 178