AKADEMIE -REPORT - Akademie für Politische Bildung Tutzing
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Zudem sind weitere Erleichterungen<br />
und Unterstützungen im Bereich der<br />
pflegenden Angehörigen notwendig,<br />
um die Bereitschaft zur Angehörigenpflege<br />
zu erhalten bzw. weiter zu fördern.<br />
Des weiteren muss der Grundsatz „ambulant<br />
vor stationär“ auch bei der Ausgestaltung<br />
der sozialversicherungsrechtlichen<br />
Leistungen konsequent<br />
umgesetzt werden. Um im Rahmen der<br />
integrierten Versorgung die Organisation<br />
von Prävention und Rehabilitation<br />
nachhaltig zu verbessern, müssen<br />
entsprechende Service- und Dienstleistungsstrukturen<br />
ausgebaut werden.<br />
Große Bedeutung kommt auch dem<br />
Thema „Wohnen“ <strong>für</strong> ältere Menschen<br />
zu. Hier ist es unser Ziel, die verschiedenen<br />
Wohn- und Pflegeformen weiter<br />
auszudifferenzieren, um unterschiedlichen<br />
Bedürfnislagen älterer<br />
Menschen gerecht zu werden.<br />
<strong>Akademie</strong>-Report 4/2005<br />
Ganz wichtig ist schließlich die Berücksichtigung<br />
der speziellen Bedürfnislagen<br />
von Demenzerkrankten. Ich<br />
freue mich über die bundesweite Spitzenstellung<br />
Bayerns bei der Umsetzung<br />
des Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetzes<br />
bzw. beim Aufbau neuer Versorgungsstrukturen<br />
und Versorgungskonzepte<br />
zur Betreuung Demenzkranker<br />
im ambulanten Bereich. Das Fördervolumen<br />
allein <strong>für</strong> Modellprojekte<br />
im Rahmen des Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetzes<br />
von Staat, Pflegekassen<br />
und Kommunen beläuft sich auf insgesamt<br />
1,7 Millionen Euro.<br />
3. Ausbau von Vernetzung<br />
Eine wichtige Zukunftsaufgabe ist die<br />
Intensivierung der Zusammenarbeit.<br />
Dies betrifft zum einen die Verzahnung<br />
der Angebote von Altenhilfe und Gesundheitswesen,<br />
zum anderen aber<br />
auch den Mix von Professionellen und<br />
Ehrenamtlichen. (...)<br />
Zeichnung: Liebermann<br />
4. Qualitätssicherung in der<br />
Pflege<br />
Ein ganz wichtiger Baustein der Politik<br />
<strong>für</strong> ältere Menschen ist der Themenkomplex<br />
„Qualitätssicherung in der<br />
Pflege“. Mit zunehmendem Alter steigt<br />
die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig<br />
zu werden. Die Pflegewahrscheinlichkeit<br />
beträgt<br />
• 0,6 Prozent vor Vollendung des 60.<br />
Lebensjahres<br />
• 3,9 Prozent zwischen dem 60. und<br />
80. Lebensjahr<br />
• rd. 31,8 Prozent nach Vollendung des<br />
80. Lebensjahres.<br />
Aufgrund der demographischen Entwicklung<br />
ist deshalb in den nächsten<br />
Jahren mit einem starken Anstieg der<br />
Zahl der Pflegebedürftigen zu rechnen:<br />
Bis zum Jahr 2050 wird eine Verdoppelung<br />
auf 4 Mio. pflegebedürftige<br />
Menschen vorausgesagt.<br />
4.1. Pflegeversicherung:<br />
Bayerische Staatsregierung<br />
setzt sich <strong>für</strong> Reform ein<br />
Pflegebedürftigkeit führt in der<br />
Regel zu vermehrtem Bedarf an<br />
Unterstützung – auch in finanzieller<br />
Hinsicht. Die Pflegeversicherung<br />
stellt ohne Frage eine<br />
wichtige Errungenschaft zur Verhinderung<br />
der Sozialhilfeabhängigkeit<br />
von Pflegebedürftigen dar.<br />
Die Pflegeversicherung hat außerdem<br />
– nicht zuletzt durch das<br />
Pflegegeld <strong>für</strong> ehrenamtlich Pflegende<br />
– zu einer Stärkung der<br />
häuslichen Pflege geführt. So<br />
konnte in Bayern mittlerweile ein<br />
flächendeckendes Netz von rd.<br />
1600 ambulanten sozialpflegerischen<br />
Diensten errichtet werden.<br />
Aber es lässt sich nicht leugnen:<br />
Der jüngste, mittlerweile jedoch<br />
auch schon wieder zehn Jahre alte<br />
Zweig der Sozialversicherung ist<br />
überarbeitungsbedürftig. Die<br />
Bayerische Staatsregierung plädiert<br />
seit geraumer Zeit <strong>für</strong> eine<br />
zukunftsgerichtete Reform unter<br />
Beibehaltung der Pflegeversicherung<br />
als eigenständiger Säule innerhalb<br />
der Sozialversicherungen.<br />
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