AKADEMIE -REPORT - Akademie für Politische Bildung Tutzing
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Rezensionen Neuerscheinungen Publikationen<br />
36<br />
Es ist eine besondere Anerkennung <strong>für</strong> die<br />
publizistische Leistung von Jürgen Weber,<br />
dass die 2002 im Deutschen Taschenbuch Jürgen Weber<br />
Verlag erschienene „Kleine Geschichte<br />
Deutschlands seit 1945“ inzwischen auch in<br />
einer englischsprachigen Ausgabe der renommierten<br />
Central European University Press<br />
vorliegt.<br />
Das Buch behandelt die Periode der Nachkriegszeit vom<br />
deutschen Zusammenbruch 1945 bis zur Wiedervereinigung<br />
1990. In zwölf Kapiteln, denen sich noch kürzere<br />
Betrachtungen über die seither aufgetretenen Transformationsprobleme<br />
bei der Integration der ehemaligen<br />
DDR anschließen, stellt Weber sehr klar und verständlich<br />
die zentral wichtigen Vorgänge und Entwicklungen<br />
im geteilten Deutschland dar. Im ersten Kapitel<br />
über die Besatzungszeit von 1945 bis 1946 stehen die<br />
Geschehnisse noch in einem gesamtdeutschen Rahmen,<br />
während bereits das zweite Kapitel, das die Periode nach<br />
dem offenen Ausbruch des Kalten Krieges bis zur Gründung<br />
der beiden deutschen Staaten 1949 behandelt, die<br />
voranschreitende Spaltung bereits deutlich widerspiegelt.<br />
Von da an stehen sich jeweils parallele Kapitel<br />
West und Ost gegenüber, deren zeitliche Abgrenzung<br />
Germany 1945 - 1990. A Parallel History<br />
Budapest/New York: Central European<br />
University Press 2004, 289 Seiten, 44,95 Euro<br />
Michael Schröder / Axel Schwanebeck (Hrsg.):<br />
Zeitungszukunft – Zukunftszeitung.<br />
Der schwierige Gang der Tagespresse in die<br />
Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts.<br />
München 2005, Verlag Reinhard Fischer, 190 Seiten, 20,-- Euro.<br />
Stichworte wie Veränderungen der Zeitungslandschaft,<br />
Internet, Ausbildung, Kreativität und<br />
Zukunftsgeschäft stehen beim Medium Zeitung auf der<br />
Tagesordnung. Gegenwärtig blicken Journalisten zurück<br />
auf die immensen Umsatzeinbrüche der vergangenen<br />
Jahre und nicht wenige ängstlich nach vorne<br />
in eine ungewisse Zukunft.<br />
Dieses Buch macht Mut, sich der aktuellen Situation<br />
zu stellen. Dazu bringen Fachleute ihre Ideen und Erfahrungen<br />
ein. Ohne rosarote Brille, da<strong>für</strong> mit lebensnahen<br />
Praxisbeispielen warten die Wissenschaftler,<br />
Chefredakteure, Verleger und Manager auf. Es werden<br />
u.a. neue Formen der Journalistenausbildung wie<br />
das Passauer Modell, kreative Veranstaltungsmagazine<br />
freilich nicht genau identisch ist, weil die Entwicklungen<br />
von auseinandergehenden Vorgängen im Innern<br />
und im Kontext des Westens bzw. Ostens bestimmt<br />
wurden.<br />
Chronologien, die jedem Kapitel beigegeben wurden,<br />
erleichtern den Überblick und lassen das Buch<br />
auch zum Nachschlagen geeignet erscheinen. Eine<br />
ausgewählte Bibliographie am Ende des Buches erlaubt<br />
es dem Leser, ihn näher interessierenden Zusammenhängen<br />
durch zusätzliche Lektüre nachzugehen.<br />
Insgesamt handelt es sich um ein Werk, das<br />
einem breiten Publikum, vor allem auch im Ausland,<br />
einen hervorragenden Überblick über die deutsche<br />
Nachkriegsgeschichte gibt und es bei Bedarf<br />
an eine vertiefte Beschäftigung damit heranführt.<br />
Gerhard Wettig in:<br />
Deutschland Archiv 5/2005, S. 957<br />
wie der „Erwin“ der Neuen Westfälischen, das Call-<br />
Center der Augsburger Allgemeinen und die Buchreihe<br />
der „Süddeutschen Zeitung Bibliothek“ vorgestellt.<br />
Auch wenn die Zeiten schwierig sind: „Kopf hoch.<br />
Es gibt die Zeitung auch in Zukunft.“ So könnte der<br />
allgemeine Tenor des Werkes lauten. Und dieser Optimismus<br />
tut richtig gut.<br />
Fazit: Mit Mut der Zeitungszukunft ins Auge blicken.<br />
Unbedingter Lesetipp <strong>für</strong> Journalisten.<br />
Katharina Jording in:<br />
DREHSCHEIBE Nr. 10/2005<br />
<strong>Akademie</strong>-Report 4/2005