AKADEMIE -REPORT - Akademie für Politische Bildung Tutzing
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Neu im Kollegium:<br />
Marathonläufer mit Leidenschaft <strong>für</strong> Italien<br />
Stefan Köppl kommt von der Universität Passau nach <strong>Tutzing</strong><br />
Seit September ist Stefan Köppl<br />
der neue Persönliche Referent<br />
von <strong>Akademie</strong>direktor Heinrich<br />
Oberreuter. Daneben betreut er<br />
das Arbeitsgebiet „ParteienundParlamentarismusforschung“.<br />
Wir stellen den 30-<br />
Jährigen Politikwissenschaftler<br />
und „Benjamin“ im Kollegium<br />
im Gespräch vor. *<br />
Report: Herr Köppl, ich höre, dass<br />
Sie ganz offensichtlich die bayerische<br />
Komponente im Kollegium wieder<br />
etwas stärken.<br />
Köppl: Ich bin ein Gewächs des schönen<br />
Bayerischen Waldes. Ich stamme<br />
aus Regen und habe dort glücklicherweise<br />
meine Kindheit verbringen dürfen.<br />
Landschaftlich habe ich mich aber<br />
hier am Starnberger See nicht verschlechtert.<br />
Welche waren die Stationen Ihrer<br />
Ausbildung?<br />
Nach dem Abitur bin ich zur Bundeswehr<br />
gegangen und dort Reserveoffizier<br />
geworden. Nach zwei Jahren habe<br />
ich mich allerdings entschlossen, nicht<br />
den Rest meines Lebens in Uniform zu<br />
verbringen.<br />
Wo haben Sie studiert?<br />
Ich habe in Passau, Heidelberg und<br />
München studiert. Ich bin dann wieder<br />
nach Passau zurückgekehrt, weil mich<br />
doch die kleine Universität sehr gereizt<br />
hat.<br />
Was kam nach dem Studium?<br />
Nach dem Examen war ich drei Jahre<br />
als wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />
Lehrstuhl von Prof. Oberreuter tätig.<br />
Ist die besondere Arbeit und Aufgabe<br />
unserer <strong>Akademie</strong> etwas Neues<br />
<strong>für</strong> Sie?<br />
Ich habe es jetzt mit einer nicht mehr<br />
ganz so jungen Klientel wie an der<br />
Universität zu tun. Die Arbeit mit Men-<br />
*Das Gespräch führte Michael Schröder<br />
32<br />
Stefan Köppl<br />
Foto: Marquardt<br />
schen, die mitten im Berufsleben stehen,<br />
ist schon etwas Neues <strong>für</strong> mich.<br />
In welchem Umfang werden Sie denn<br />
auch <strong>für</strong> unsere <strong>Akademie</strong>gäste als<br />
Tagungsleiter in Erscheinung treten?<br />
Ich möchte auf jeden Fall eigene Tagungen<br />
anbieten und auch mit Kollegen<br />
gemeinsam Programme entwickeln.<br />
Ich hoffe, dass sich meine Arbeitszeit<br />
etwa in zwei gleiche Hälften<br />
aufteilt.<br />
Welches sind Ihre speziellen Arbeitsgebiete?<br />
Der Blick über den Tellerrand interessiert<br />
mich besonders: die vergleichende<br />
Betrachtung politischer Systeme.<br />
Das ist mein großes Steckenpferd –<br />
über den Vergleich zu Generalisierungen<br />
zu kommen oder auch zu Anregungen<br />
<strong>für</strong> den „Fall Deutschland“, zum<br />
Beispiel auf dem Feld der inneren Reformpolitik.<br />
Auch die Europäische<br />
Union hat mich immer interessiert und<br />
ich hoffe, hier in <strong>Tutzing</strong> dazu etwas<br />
anbieten zu können. Mein größtes wissenschaftliches<br />
Hobby ist allerdings<br />
Italien – das heißt aber nicht, dass es<br />
in <strong>Tutzing</strong> jetzt jedes Jahr ein Italienseminar<br />
gibt.<br />
Wird es denn in absehbarer Zeit ein<br />
Italienseminar geben?<br />
Die Italiener werden im Frühjahr 2006<br />
wählen. Die Frage stellt sich: Wollen<br />
sie Berlusconi behalten? Danach wird<br />
es eine Tagung zur Analyse dieser Wahl<br />
geben.<br />
Was macht <strong>für</strong> Sie den speziellen<br />
Reiz der <strong>Akademie</strong>arbeit aus – auch<br />
im Gegensatz zur Universität?<br />
Hier ist man viel weniger dem Mehltau<br />
der vielen Korrekturen an der heutigen<br />
Massenuniversität ausgeliefert.<br />
In der <strong>Akademie</strong> kann der Kontakt mit<br />
allen möglichen Referenten und Experten<br />
aus vielen unterschiedlichen Bereichen<br />
gepflegt werden. Dazu hat man<br />
an der Universität nur begrenzt Gelegenheit.<br />
Gibt es alte Arbeitskontakte, die Sie<br />
in die <strong>Akademie</strong> einbringen und <strong>für</strong><br />
uns nützen können?<br />
Ich kenne viele Kollegen von verschiedenen<br />
Universitäten, die ich hier gerne<br />
als interessante Referenten einsetzen<br />
möchte.<br />
Ist der Abschied von Passau schwer<br />
gefallen?<br />
Ich habe mich auch außerhalb Passaus<br />
immer sehr wohl gefühlt und<br />
schnell eingelebt. Aber in fünf Jahren<br />
baut sich schon ein Freundes- und<br />
Kollegenkreis auf, den ich ungern zurückgelassen<br />
habe. Aber es musste<br />
sein.<br />
Pendeln Sie zwischen Passau und<br />
<strong>Tutzing</strong> oder ist der Starnberger See<br />
jetzt Lebensmittelpunkt?<br />
<strong>Tutzing</strong> ist jetzt mein Arbeits- und Lebensmittelpunkt.<br />
Aber ich gebe Passau<br />
nicht verloren. Im Wintersemester habe<br />
ich dort noch einen Lehrauftrag.<br />
Was reizt Sie an der Umgebung der<br />
<strong>Akademie</strong>?<br />
Ich kann hier sehr viel besser meinem<br />
Hobby, dem Laufen, frönen als zum<br />
Beispiel in München. Ich habe bereits<br />
zwei Marathonläufe mitgemacht und<br />
möchte jedes Jahr mindestens einen<br />
Marathon laufen. �<br />
<strong>Akademie</strong>-Report 4/2005