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des vatikanischen Belvedere "Antinous"? - Walter Peter Gerlach ...

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Warum hieß der 'Hermes-Andros' <strong>des</strong> <strong>vatikanischen</strong> <strong>Belvedere</strong> "Antinous"?<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong><br />

Seit Ackermans Untersuchung konzentrieren sich Fragen an die Geschichte der antiken Statuen <strong>des</strong><br />

<strong>vatikanischen</strong> <strong>Belvedere</strong> auf bestimmte Arten ihrer Verwendung nach Fund und Aufstellung im Garten<br />

<strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong>s im 16.Jh. Wie fügten sie sich in das von den jeweilig regierenden Päpsten bestimmte<br />

namensbezogene oder von ihnen vertretene politische Legitimations-Programm ein? Von diesen Fragen<br />

ausgehend wurde erfolgreich, wenn auch noch immer nicht erschöpfend, nach ihrer Funktion für die<br />

Legitimation <strong>des</strong> Anspruches der regierenden Päpste, Nachfolger der römischen Kaiser zu sein oder der<br />

familienpolitisch orientierten Macht-Repräsentation durch diese bedeutendsten Kunstwerke der Antike<br />

geforscht. Überraschenderweise zeigt sich, daß nirgends die Frage gestellt wurde, ob nicht ebenso<br />

religionspolitische oder theologische Aspekte in der Zeit der beginnenden Gegenreformation und der<br />

brisanten Auseinandersetzung mit der Ausbreitung <strong>des</strong> Islam in Kleinasien, auf dem Balkan und dem<br />

ersten Vordringen im Süden Italiens einen vielleicht auch nur untergeordneten Aspekt bei der Konzeption<br />

der sich mit jeder Neuaufstellung ändernden Programmatik aufweisen lassen. Das kann hier nun nicht für<br />

das Insgesamt der antiken Statuen vom Apoll von <strong>Belvedere</strong> bis zum Antinous vom <strong>Belvedere</strong> nachgeholt<br />

werden. Der vorliegende Versuch führt dies nur ansatzweise für den letzteren vor, der als letztes<br />

prominentes antikes Kunstwerk in diese Sammlung gelangte. (Abb.1)<br />

Ein offenes Problem stellt die langlebige Bezeichnung dieser antiken Statue ebenso dar, wie für ihre<br />

Nachbildungen seit der 2. Hälfte <strong>des</strong> 16. Jahrhunderts. Die Frage nach plausiblen Gründen für die heute<br />

nicht mehr akzeptierte Bezeichnung dieser Statue vom 16. bis zum 19. Jhds. ist in der neueren<br />

Forschung nie gestellt worden, seitdem Visconti 1818 überzeugend dargelegt hatte, daß diese Statue<br />

einen Hermes und keineswegs einen Antinous darstellt. Für die überlieferte Bezeichnung als "Antinous"<br />

war seitdem in den Attributen der Statue keinerlei Evidenz mehr zu finden. Weder die Körpergestik noch<br />

die Physiognomie erscheinen fürderhin für die frühere Entscheidung plausibel. 1<br />

Unter welchem Aspekt ist denn nun aber dieser Hermes-Antinous in das Statuen-Ensemble <strong>des</strong><br />

<strong>vatikanischen</strong> <strong>Belvedere</strong> aufgenommen worden? Welche antiken literarischen Quellen weisen dieser<br />

Statue einen hervorragenden Platz innerhalb der antiken Bildhauerei zu, wie es für die übrigen, früher<br />

erworbenen Statuen <strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong> in Anspruch genommen werden konnte? Das ist eine zweite offene<br />

Frage und möglicherweise ergibt die Beantwortung der ersten einen Ansatz die zweite zu beantworten.<br />

Seit Michaelis die Hypothese aufstellte - gestützt auf Mercatis Zeugnis - 1543 als Fundjahr anzunehmen<br />

und Papst Paul III. (1534 - 1549) für die Aufstellung verantwortlich zeichnen zu lassen, ist auch dieser<br />

Vorschlag weder in seiner scheinbaren Evidenz überprüft noch gar in Zweifel gezogen worden. 2<br />

Michaelis charakterisierte diesen Papst ähnlich wie seinen Vorgänger Clemens VII. als einen "im Geiste<br />

der Renaissance aufgewachsenen" kleinen Greis, der seine Neigung "nur in geringem Maße" dem<br />

<strong>Belvedere</strong> zuwandte. Die zahlreichen bedeutenden Funde zu seiner Zeit habe er eher seiner Familie und<br />

dem von ihm begonnen Palaste zukommen lassen. Stimmt das so? Und wenn, warum erwirbt dieser aus<br />

Florenz stammende Farnese-Papst in der Zeit der Gegenreformation und der Türkenkriege den Hermes-<br />

1 von 28


<strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong><br />

Antinous und läßt ihn an so hervorragender Stelle im <strong>Belvedere</strong> aufstellen? 3<br />

Meine These lautet: Man wußte im 16.Jh. sehr wohl, daß diese Statue einen attributlosen Hermes-Typus<br />

darstellte, der nach den literarischen Quellen unter den bekannten antiken Darstellungen mehrfach<br />

aufzufinden sein konnte. 4 Dennoch hat man sie Antinous benannt und als solchen in die <strong>Belvedere</strong>-<br />

Sammlung aufgenommen. Nicht aber der historische Antinous war gemeint, wie die Mehrzahl<br />

zeitgenössischer Texte der Guiden-Literatur nahezulegen scheint, den man im Einklang mit der<br />

frühchristlichen Literatur nur als ein prominentes Beispiel eines heidnisch-falschen Heiligen, als einen<br />

"Antinous infelix" 5 , diskret zur Kenntnis nahm, sondern man erkannte in ihm den divinisierten,<br />

vielgestaltigen, mystischen Retter <strong>des</strong> Hadrian, wie man ihn von Münzbildern kannte, den man ob seines<br />

Wesens als SYNTHRONOS - somit der Gleichsetzung mit dem arkadischen, hermetischen Urgott - dort<br />

an seinem angemessenen Platz zwischen Tigris-Arno und Kleopatra, hinter dem Nil, gegenüber vom<br />

Tiber und Apoll zur Linken, Laokoon in der Mitte und Venus Felix zur Rechten sah. 6<br />

Er wurde dort jedoch keineswegs als Christus-gleiche Gestalt oder etwa als eine seiner Präfigurationen<br />

ante legem, aufgefaßt - Opfer-Tod und anschließende Aufnahme in den Götterhimmel hätten dafür<br />

geltend gemacht werden können. Diese gelegentlichen Spekulationen in der Literatur um 1900 haben<br />

sich erledigt. 7<br />

Hier galt er vielmehr als eine Erscheinungsweise eines präbabylonischen, dem 3.Weltalter zugerechneten<br />

Weisen, <strong>des</strong> ägyptischen Hermes Trismegistos, dem - Moses vergleichbar - göttliche Offenbarung<br />

unmittelbar zuteil geworden war. Vergleichsweise in dieser allegorisch-heilsgeschichtlichen Qualität<br />

wurde ein Merkur wenig später in einer Kupferstich-Illustration von Giulio Bonasone zu Achille Bocchis »<br />

Symbolicarum Questionum ...« vorgestellt (Abb.2). Und dieser Vergleich erscheint mir plausibler als die<br />

Analogie zu dem von Raphael 1518 entworfenen Jonas-Chigi mit einem Antinous-Kopf, mit der eine<br />

Christus-Präfiguration nahegelegt ist. Aus Bocchis Interesse an orientalischer Religionsmystik, das sich in<br />

seiner vorwiegenden Verarbeitung der von Filippo Fasanini übersetzten Lehre <strong>des</strong> Horapoll deutlich<br />

macht, und weiteren Arbeiten zur Rekonstruktion der nicht-christlichen Spuren der Uroffenbarung in den<br />

östlichen religiös-literarischen Überlieferungen an der von ihm gegründeten und betriebenen Academia<br />

Bocchiana in Bologna, die unter dem Protektorat Pauls III. stand 8 , erhalten wir einen ersten Hinweis auf<br />

die Richtung, in der wir das gedankliche und personelle Umfeld zu suchen haben, das für eine<br />

heilsgeschichtlich begründete Deutung <strong>des</strong> Hermes-Andros als Antinous verantwortlich benannt werden<br />

kann.<br />

Einhellig akzeptiert blieb weder die historische, noch gar diese allegorische Deutung der Statue in<strong>des</strong>sen<br />

auch im 16.Jh. nicht. Auf der frühesten Wiedergabe in einem Stich, dem von Cavalieri, der um 1560 zu<br />

datieren ist, wird in der Legende noch die Alternative "Milo alijs Antinous" erwogen. Stephan Pighius<br />

dachte an einen "Genius Princeps" oder Antinous; im Codex Ciacconius der Biblioteca Angelica vom<br />

Ende <strong>des</strong> 16. Jhds. wird Antinous einerseits in einem jugendlichen Satyr und, mit verhülltem Kopf,<br />

ebenso in der Hestia Giustiniani erkannt. 9<br />

Daraus resultieren nun eine Reihe von Problemen, die nur zu einem geringen Teil und nur vorläufig<br />

beantwortet werden können:<br />

Wie ist eine solche Hermes-Antinous-Deutung in die Vorstellung vom "viridarium" als locus amoenus,<br />

dorico more 10 , dem "Mons Parnassus" Julius II. 11 einzuordnen ?<br />

Sehr wohl könnte es die Arkadien-Vorstellung sein, die mit dem "Viridarium" zu Zeiten Paul III. (1534 -<br />

1549) immer noch verbunden wurde, in der die antiken Statuen ihre neue Heimat fanden. Zwar ließ<br />

Daltrop - darin Michaelis folgend - diese als dominierende Vorstellung mit der Aufstellung <strong>des</strong> Torso<br />

enden, der ja nicht jüngst gefunden, sondern als min<strong>des</strong>tens schon ein Säkulum bekannt, der Sammlung<br />

zugeführt wurde. 12 Doch könnte die neue Torso-Vanitas Symbolik für die Hinfälligkeit früherer Größe sehr<br />

wohl in dem jugendlichen Idealbild eines weisen Hermes-Antinous ihr utopisches Gegenbild gefunden<br />

haben (was noch im 18.Jh. bei Descartes nachklingt, wenn er die Statuen <strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong> als "die<br />

Aposteln der Schönheit" apostrophierte).<br />

Wie können wir uns seine Eingliederung in die geschichts-teleologische Ikonographie der Renovatio-


Antinous vom <strong>Belvedere</strong><br />

Konzeption, der Antiken aemulatio und imitatio 13 , vorstellen?<br />

Daraus ergab sich ein Problem für die an Orosius orientierte traditionelle christliche<br />

Geschichtsschreibung und der entstehenden Mehrdeutigkeit beim Einbezug der klassischen<br />

Vergangenheit als historischer Praefiguration, in die die antiken Zeugnisse eingebunden werden mußten.<br />

Oder konnte er gar in die Ikonographie päpstlicher Familienpolitik, wie sie die Medici- und Farnese-<br />

Päpste nach dem Sacco di Roma betrieben 14 , einbezogen werden?<br />

Immer dann ist es zudem an der Zeit die Forschungsgeschichte eines Objektes zu überprüfen, wenn<br />

Indizien bekannt werden, die sich nicht ohne weiteres in das bisherige Hypothesengebäude einfügen<br />

lassen. Ein solches Indiz ist eine Parmigianino zugeschriebene Zeichnung, die Popham 1971 in die letzte<br />

Lebensphase zwischen 1535 und 1540 datierte. Diese Zeichnung wurde von Bober-Rubinstein 1986<br />

unkommentiert in der Geschichte <strong>des</strong> Hermes-Antinous aufgeführt, obwohl sich das To<strong>des</strong>datum<br />

Parmigianinos mit dem bisherigen hypothetischen Funddatum nicht vereinbaren läßt. 15 Entweder ist die<br />

Datierung oder die Zuschreibung der Zeichnung nicht haltbar oder aber das bisherige Funddatum ist nicht<br />

länger als gesichert anzusehen. Damit hätten wir eine weitere ungeklärte Frage. Diese ist hier nicht mein<br />

Thema - dazu kann ich nur eine vorläufige Beobachtungen anmerken. Die beiden ersten werden uns hier<br />

zu beschäftigen haben.<br />

Wir wissen, daß vor 1550 nicht nur in römischen Sammlungen, einschließlich der <strong>vatikanischen</strong>, eine<br />

Vielzahl an Büsten neben den Statuen vorhanden gewesen sind, die "Antinous" benannt wurden. Über<br />

Erstere berichtet erstmals Ulisse Aldovrandi 1550 in seiner Beschreibung der römischen Sammlungen.<br />

Neben der <strong>vatikanischen</strong> Statue benennt er in verschiedenen römischen Sammlungen 13 'Antinous'-<br />

Büsten, von denen drei moderne Kopien waren (Abb.3). 16 Aber auch diese waren nicht durch eine antike<br />

Beischrift als Antinous ausgewiesen, mußten also auch auf einem anderen Wege als <strong>des</strong>sen Bildnis<br />

bestimmt worden sein. Und Pirro Ligorio weist auf zwei weitere Büsten <strong>des</strong> Antinous-Bacchus hin, deren<br />

eine in Venedig, in der Sammlung Grimaldi, die andere in der römischen Sammlung Vittorij sich befand. 17<br />

Außer einer von Pirro Ligorio beschriebenen Statue <strong>des</strong> Antinous-Bacchus, die in der Villa Hadriana in<br />

Tivoli gefunden wurde, die aber unter den erhaltenen Statuen nicht zu identifizieren ist 18 , berichtet nur<br />

noch Flaminio Vacca vom Fund einer Antinous-Statue in der Zeit Pauls III. in den Horti Liciniani beim<br />

Tempel <strong>des</strong> Caius et Lucius. 19 Ob der Kopf jenes Vorbil<strong>des</strong>, das Raffael für den Merkur im "Rat der<br />

Götter" in der Loggia di Psiche in der Farnesina und für den Entwurf der Statue <strong>des</strong> Jonas der Chigi-<br />

Kapelle, die Lorenzetto ausführte, benutzte, schon als Antinous-Bildnis erkannt war, läßt sich bisher nicht<br />

nachweisen. Ebensowenig ist auszumachen, ob die Antinous-Büste, die sich jetzt im Palazzo Reale in<br />

Neapel befindet, bereits gegen 1520 als Antinous-Bildnis identifiziert worden war. Sie ist wahrscheinlich<br />

die Vorlage für die Giuglio Romano zugeschriebene Skizzen in der Biblioteca Civica Passionei von<br />

Fossombrone, eine Vorzeichnung für die Stuckbüste eines jugendlichen Dionysos der Villa Lante, um<br />

1524/25 datiert, die unzweifelhaft die jugendlichen Züge eines Antinous trägt. 20 Wahrscheinlich muß<br />

erscheinen, daß man in der ersten Hälfte <strong>des</strong> 16. Jahrhunderts eine Vorstellung von antiken Antinous-<br />

Darstellungen hatte. Bisher läßt sich aber diese Kenntnis nicht genauer bestimmen. Weder tragen die in<br />

dieser Zeit entstandenen Büsten oder Zeichnungen eine entsprechende Beschriftung, noch sind die<br />

Texte, in denen Antinous-Statuen oder - Büsten erwähnt werden, mit Illustrationen versehen.<br />

Eine andere Quellensorte führt hier aber weiter: Es sind die Listen, die anläßlich von Abgußaufträge<br />

angelegt wurden. Fünf Jahre vor Aldovrandis Aufstellung läßt sich ein erster Abguß eines "Antinous" <strong>des</strong><br />

<strong>Belvedere</strong> durch den Bildhauer Primaticcio nachvollziehen. Dabei bleibt allerdings offen, ob Primaticcio,<br />

der bereits 1540 eine erste Reise nach Italien unternommen hatte, um für Franz I. von Frankreich<br />

Abgüsse von antiken Statuen herzustellen, auf seiner zweiten Reise im August <strong>des</strong> Jahres 1545<br />

erfolgreich dieses Unternehmen ausführen konnte. Im Dokument ist von "Domenicus Rincontro" aus<br />

Florenz und "Jacobus Barotius di Vignola" die Rede, die "R. D. Francisco Primaditio" elf Formen<br />

herzustellen versprechen. Unter diesen werden namentlich aufgeführt: der Nil und die Statue eines<br />

Antinous "in viridario S.D.N. Pape in loco Belvederis positi". Über den Verbleib dieser beiden Abgüsse ist<br />

bisher nichts in Erfahrung zu bringen gewesen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden wohl diese beiden -<br />

im Gegensatz zu den übrigen Abgüssen - niemals in Bronze für Fontainebleau ausgeführt. 21 Es lag nun<br />

nahe aus der namentlichen Erwähnung in diesem Dokument zu schließen, daß unser Antinous erstmals


<strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong><br />

bei diesem zweiten Unternehmen einbezogen wurde, weil er eben erst kurz zuvor gefunden wurde. Aber<br />

welcher war es? War es wirklich der unsere? Doch wie steht es mit dem Nil, der neben dem Antinous als<br />

einziger ausdrücklich benannt wurde - die übrigen wurden unter den "elf Formen" subsumiert? Dieser war<br />

als einzige Neuerwerbung bereits unter Leo X. seit min<strong>des</strong>tens 1523 im <strong>Belvedere</strong>. Somit kann dieses<br />

Argument als nicht ganz überzeugend für ein rezentes Funddatum nur mit Vorbehalt Geltung<br />

beanspruchen.<br />

Einzig bleibt in<strong>des</strong>sen festzuhalten, daß wir für das Jahr 1545 erstmals bezeugt haben, daß eine Statue<br />

im <strong>Belvedere</strong> als "Antinous" bezeichnet wurde. Nun hatte aber schon 1513 Andrea Fulvio, der sich als<br />

Erster "antiquarius" nannte, und "non ut architectus sed historico more <strong>des</strong>cribere" beabsichtigte, in der<br />

ersten Ausgabe von » Antiquaria urbis « den Fund von zwei Antinous-Statuen während der<br />

Regierungszeit Leo X. (1513 - 1521) vermeldet, die dieser im Vatikan aufstellen ließ. 22 Leider wissen wir<br />

bis heute nicht annähernd, welche Statuen er damit benannt haben könnte.<br />

In der von Paulo dal Rosso bearbeiteten italienischen Ausgabe <strong>des</strong> Fulvio-Textes von 1543 ist der<br />

Wortlaut <strong>des</strong> Textes ergänzt. Es heißt nunmehr: "... Le predette statue furono poste da Leone decimo nel<br />

Vaticano, cioè in <strong>Belvedere</strong> ..." 23 . Und dieser Zusatz, daß diese Statuen sich zu seiner Zeit im <strong>Belvedere</strong><br />

befänden, führte bei nachfolgenden Autoren zu einer selbstverständlichen Gleichsetzung einer von<br />

diesen mit unserem Hermes-Antinous <strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong>. 24 Sowohl Antonio Francesco Doni (1549) 25 , als<br />

auch Lucius Faunus 26 und Ulisse Aldovrandi (1556) 27 fügten ihrer beschreibenden Erwähnung der<br />

belvederischen Statue immer auch den in diesem Fulvio-Text genannten Fundort hinzu. 28 Daß Fulvio<br />

seine Angabe auf andere Statuen bezogenen haben könnte, als der Herausgeber, dem wir den Zusatz<br />

verdanken, ist nach wie vor nicht auszuschließen, denn keine der beiden Statuen ist bis heute identifiziert<br />

worden. Vielleicht befanden sich diese unter Verkäufen antiker Statuen aus dem <strong>Belvedere</strong>, die Pius V.<br />

gleich nach seiner Wahl im Jahre 1566 an den römischen Senat, an Kardinal Ferdinando Medici und an<br />

den Kardinal Otto Truchses von Waldburg veranlaßte 29 , weil er die heidnischen Kunstwerke hier nicht an<br />

dem ihnen gemäßen Ort wähnte.<br />

Sehen wir uns die Belege für die These an, daß<br />

1. der Hermes-Antinous sich nicht vor 1543 im <strong>Belvedere</strong> befunden haben kann.<br />

Michaelis führte dafür das Argument ein, sie habe sich nicht unter den von Primaticcio für Franz I.<br />

besorgten Abgüssen befunden. Das aber trifft in gleicher Weise für jenen "Mercurius" zu, den Fichard<br />

1536 "in eodem latere" wie den Apoll, den Laokoon und die Venus Felix bezeugt. Wieso aber - müssen<br />

wir uns andererseits fragen - hat Fichard aber diese Statue zweifelsfrei als "Mercurius" bezeichnen<br />

können? Hatte nicht auch unsere Statue Ähnlichkeit mit jener Hermes-Statue, die sich damals in der<br />

Casa Sassi befand, wo sie Heemskerck um 1536 zeichnete? Waren vor <strong>des</strong>sen Restaurierung wohl doch<br />

noch fragmentarische Reste von Flügeln an seinen Füßen sichtbar, wie Visconti 1818 vermutete? 30<br />

2. Das Funddokument von 1543 einer "statua marmorea perpulchra", die Paul III. von Nicolaus de Palis<br />

für das <strong>Belvedere</strong> zu einem hohen Preis erwarb und Mercatis Bemerkung, daß der fast unversehrte<br />

Hermes-Antinous beim Hadrians-Mausoleum gefunden worden sei, in <strong>des</strong>sen westwärts gelegener<br />

Umgebung der Buffalini-Plan von 1560 (Abb.4) eine "vigna Horatii Pallini" verzeichnet, passen ob der<br />

Namensähnlichkeit (Michaelis) doch zu gut zueinander, als daß an dieser Identifizierung je Zweifel<br />

angemeldet worden wären. Und dennoch ist klar, daß hier nur Mercatis Bericht gegen denjenigen Fulvios,<br />

bzw. seines späteren Herausgebers steht, der bereits einen sehr viel früheren Fund von zwei Antinous-<br />

Statuen bei San Martino ai Monti auf dem Esquilin oberhalb der Thermen <strong>des</strong> Traian überlieferte (Abb.5).<br />

Wie aber hätte Fulvio eine attributlose Statue - wenn denn die unsere in dieser Zeit bereits bekannt<br />

gewesen sei - identifizieren können, da sie doch recht wenig mit der typischen Antinous-Physiognomie zu<br />

schaffen hat? Dagegen aber sind auch nach 1540 keine Einwände erhoben worden, bis auf<br />

Winckelmann. Er vergleicht sie - zumin<strong>des</strong>t im Florentiner Entwurf seiner » Geschichte « - nun gerade<br />

auch mit Hermes-Statuen:<br />

"Aber man findet sehr viel Statuen die diesem Antinoo sehr wohl gleichen, in der Villa Mattei s[in]d auch<br />

Statuen die für [...] nach diesen copiert scheinen. [...] Im Palazzo bey der Sapienza und San Eustachio ist<br />

ein Mercurio so diesem Antinoo g[an]z ähnlich vom Gesicht." 31


Antinous vom <strong>Belvedere</strong><br />

Sollte ein solcher Vergleich nicht ebenso für Fulvio möglich gewesen sein, wie für alle nachfolgenden<br />

Autoren bis hin zu Aldovrandi? Bei Winckelmann findet sich im gleich Manuskript ein weiterer Hinweis,<br />

der uns weiter führen könnte - und der außer von ihm sonst nirgend in die Debatte eingeführt worden ist:<br />

Antike Medaillen und Münzbilder!<br />

Bereits 1517 publizierte Fulvio ein Antinous-Bildnis (Abb.6) nach antikem Vorbild in seinen »Illustrium<br />

imagines«, gedruckt bei Iacobus Mazzochi. 32 Den größten Teil der Texte zu den einzelnen Holzschnitten<br />

verfaßte wahrscheinlich Fulvio selber, wie wohl auch Sadolet als Mit-Autor ins Spiel gebracht worden ist.<br />

Leider fehlt eine Abbildung oder Beschreibung <strong>des</strong> Revers seiner Vorlage, so daß wir nicht weiter wissen,<br />

ob hier nicht nur der historische Antinous gemeint war, wie aus der beigegebenen Legende<br />

hervorzugehen scheint. Wir können aber davon ausgehen, daß griechische Antinous-Münzen min<strong>des</strong>tens<br />

seit Beginn <strong>des</strong> 16.Jhds. in Rom weder unbekannt, noch selten in Sammlungen zu finden waren.<br />

Fulvio, dem wir die sprachliche Formel der Beschreibung <strong>des</strong> historischen Antinous verdanken, hat diese<br />

für die Legende zu seiner Münzabbildung aus der Vita Hadrians <strong>des</strong> Aelius Spartian in der Historia<br />

Augusta entnommen. 33 Aus den antiken Texten geht nicht hervor, welches Alter Antinous gehabt hat,<br />

weder als er erstmals mit Hadrian zusammentraf, noch in welchem Alter er starb. Es läßt sich aber aus<br />

der Rekonstruktion der Reisen <strong>des</strong> Hadrian erschließen, daß er bei seinem Tode wahrscheinlich 22 Jahre<br />

alt gewesen sein müßte. 34 Für seine Darstellung in der antiken Kunst wurden Hermes-Typen neben<br />

Dionysos-Osiris-, Apollon- oder Vertumnus-Typen verwendet. Das hatte seine Begründung aus dem<br />

örtlichen ägyptischen Kult <strong>des</strong> Bes und dem gegenüberliegenden Hermopolis 35 erhalten, dem Ort, an dem<br />

Antinous zu Tode kam. Er wurde durch Hadrians Bemühungen um Verbreitung dieses neuen, von ihm<br />

beförderten Kultes in Ägypten und in Griechenland im Land der PROS-ELENOI, der Urgriechen, dem<br />

arkadischen Urgott - Hermes/Merkur - angeglichen. 36 Daß Bithynion, der Geburtsort <strong>des</strong> historischen<br />

Antinous, die Tochterstadt von Mantinaia und diese eine Gründung der Antinoe war - nach der Antinous<br />

seinen Namen erhielt -, wußte man im 16.Jh. aus Pausanias. 37 Als Orte seines Kultes waren u.a.<br />

Alexandria, Bithynion und als Sitz aller Hermetik - neben Hermopolis - Mantinaia überliefert. 38<br />

Welche Aspekte <strong>des</strong> Hermes lassen sich nun von diesen Münzen aus erschließen? Hermes als<br />

Seelengeleiter - der Psychopompos mit Chlamys und Caduceus, wie ihn Cartari darstellte (Abb.7) - weist<br />

auf den Aspekt <strong>des</strong> Opfers beim Tode <strong>des</strong> Antinous hin. Auf hellenistisch-alexandrienischen Münzen<br />

konnte diese Kombination nachgewiesen werden. 39 Bei diesen erscheint auf dem Revers allerdings auch<br />

ein chtonisch-thrakischer Reiterheld, der wohl kaum als Bildnis <strong>des</strong> Antinous identifizierbar ist. Münzen<br />

in<strong>des</strong>sen, die das Bildnis <strong>des</strong> Obvers oder eine stehende Figur <strong>des</strong> Revers durch den Caduceus als<br />

chtonischen Hermes kennzeichnen, findet sich auf den Rückseiten von Münzen aus Delphi, Arkadien,<br />

Argos (Korinth) und Nicomedien. 40 Weber hatte bereits darauf hingewiesen, daß es von einigen Antinous<br />

-Denkmünzen z.B. aus Korinth Nachbildungen auch <strong>des</strong> 16. Jhds. aus dem Umkreis <strong>des</strong> Cavino (Abb.8)<br />

gibt 41 und diese zu den am häufigsten abgebildeten Antinous-Münzen im 16.Jh. gehören.<br />

Was also liegt näher, als an eben diesen Zusammenhang angesichts <strong>des</strong> anonymen Holzschnittes von<br />

1517 in Fulvios » Illustrium imagines « (Abb.6) zu denken. Die dort abgebildete Münze scheint in<strong>des</strong>sen<br />

auf den ersten Blick aus numismatischer Sicht nichts als eine Erfindung zu sein. Die Umschrift<br />

"ANTINOVS . ADRIANI" ist nicht antik, denn lateinische Münzlegenden <strong>des</strong> Antinous sind der<br />

Wissenschaft bisher unbekannt und auch nicht zu erwarten. Sein Kult wurde in Italien zu Lebzeiten<br />

Hadrians, z.B. in seiner Villa in Tivoli gepflegt 42 , eine Münzprägung in Rom mit seinem Bildnis in<strong>des</strong> wäre<br />

nicht zulässig gewesen, denn sein Kult wurde hier nicht von Staatswegen gepflegt, wenn auch im<br />

Serapeium eine Antinous-Basis nachweisbar ist. 43 Bei den griechisch-alexandrinischen Antinous-Münzen<br />

handelt es sich zudem immer um Stiftungen von Priestern oder reichen Anhängern seines Kultes, sie<br />

waren keine Zahlungsmittel, sondern Gedenkmünzen oder Medaillen. Die Umschrift ist noch weniger eine<br />

Übersetzung einer Legende griechischer Münzen. Sie ist vielmehr als eine erfundene Analogie zu den<br />

Umschriften aufzufassen, die sich auf Münzen kaiserlicher Gemahlinnen finden (Abb.9). 44<br />

Derartige Inschriften-Typen waren der italienischen Münzschneidekunst seit dem späten 14.Jh. geläufig,<br />

wie zahlreiche Prägungen aus Paduaner Produktion bezeugen. Sie sind keineswegs Kopien römischer<br />

Münzen, sondern Analogie-Bildungen mit zeitgenössischen Bildnissen, wie z.B. die Carrara-Medaillen<br />

von 1480. 45 Daß im 16.Jh. Antinous-Münzen unterschiedlicher Art bekannt gewesen sind (Abb.10 - 14)


<strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong><br />

läßt sich u.a. aus Jacopo da Stradas, » Epitome thesauri « von 1553 entnehmen. Die dort abgebildete<br />

Antinous-Medaille (Abb.12) ist zwar in manchen Details derjenigen bei Fulvio vergleichbar, in der<br />

Legende weist der Autor nebenbei auf antike Gold-, Silber- und Kupfermünzen hin, die seiner Abbildung<br />

zugrunde gelegen haben sollen. 46 Auch hier begegnen wir wieder dem ausdrücklichen Hinweis auf den<br />

Opfertod <strong>des</strong> Antinous, wenn wir auch nichts über damit möglicherweise zusammenhängenden Hermes-<br />

Darstellungen erfahren, denn die Rückseiten der Münzen werden in diesem Werk zwar besprochen, nicht<br />

aber abgebildet. Das nun wiederum schwächt die von mir bisher vorgetragene Hypothese.<br />

Voller Phantasie stellten in Padua Bronzekünstler - der prominenteste unter ihnen war Giovanni da<br />

Cavino 47 , 1500-1570 - römische Münzen her (Abb.8). Sie sind offensichtlich nach antiken Vorlagen<br />

gearbeitet. Sie stehen gleichwertig neben Porträt-Medaillen von Zeitgenossen, wie z.B. Julius III. aus der<br />

gleichen Werkstatt. 48 Das Antinous-Medaillon aus der Produktion dieser Cavino-Werkstatt ist nicht<br />

indentisch mit der Darstellung auf dem Holzschnitt bei Fulvio (1517) oder Strada (1553), sondern mit<br />

derjenigen, die sich bei Cartari und in Octavius Strada a Rosbergs »De vitis Imperatorum« findet<br />

(Abb.13). Die Rückseite ziert hier ein den Pegasus bändigender Hermes. Sollte das der die Beredsamkeit<br />

beherrschende, Dichtung und Gelehrsamkeit den Menschen vermittelnde Merkur sein, wie ihn die<br />

Götterlehre, z.B. Cartari (Abb.7) durchaus kannte? 49<br />

Francesco Angeloni beschrieb in seiner »Historia Augusta« 50 eine ihm u.a. bekannte Antinous-Münze, auf<br />

der die rückseitige Darstellung einen Merkur zeigt, der den Pegasus bändigt (Abb.14). Er deutete diese<br />

Darstellung auf die politische Intention Hadrians einer Renovatio <strong>des</strong> Griechentums im gesamten Reich,<br />

der damit Antinous in die Funktion eines redegewandten, überzeugenden Boten seiner politischen<br />

Konzepte einsetzte. 51 Diese Vorstellung scheint schon in der Mitte <strong>des</strong> 16.Jhds. geläufig, wenn man die<br />

entsprechenden Passagen bei Cartari (Abb.7 u. 15) daraufhin durchliest. Wir können nunmehr schließen,<br />

daß Fulvio auf die Wiedergabe einer griechischen Umschrift verzichtet hatte, von denen ihm sicherlich<br />

einige bekannt waren, weil ihm vorzüglich daran gelegen war, dem Thema <strong>des</strong> Ban<strong>des</strong> gemäß, diesen<br />

Holzschnitt als authentisches Bildnis <strong>des</strong> historischen Antinous zu kennzeichnen, keineswegs aber den<br />

Anspruch erhob, eine korrekte Wiedergabe einer antiken Medaille vorzulegen.<br />

Was aber wußte man über die Darstellungen <strong>des</strong> divinisierten Antinous ?<br />

Daß Antinous ein "Synthronos" ägyptischer Götter war, wußte man spätestens 1555, als Stephan<br />

Pighius, während seines Romaufenthaltes von 1547 bis 1555, auf dem Marsfeld bei San Stephano in<br />

Cacco 52 - also möglicherweise im Temenos <strong>des</strong> Serapis-Heiligtums - eine Inschrift notierte (Abb.16) 53 , in<br />

der dieser Tatbestand überliefert ist. Es läßt sich nicht feststellen, ob diese Inschrift bereits länger<br />

bekannt war, oder ob sie erst in dieser Zeit entdeckt worden ist. Von der nämlichen Inschrift berichtet<br />

in<strong>des</strong>sen auch Ligorio zu gleicher Zeit. Er hielt sie für die Inschrift einer Statuenbasis. Der Text lautet:<br />

"Dem Antinous, dem Synthronos der Götter in Ägypten. Markus Ulpius Apollonius, ägyptischer Priester". 54<br />

(Abb.17). Ligorio verdanken wir eine Fülle von Hinweisen auf den Zusammenhang zwischen Hermes-<br />

Mercurius und Antinous, vor allem in griechisch-ägyptischen Kulten, der für ihn so selbstverständlich wie<br />

geläufig dünkt, da er ihn aus Münzbildern und deren Beschriftungen mit Hilfe antiker Texte erschlossen<br />

hatte. Bei der Durchsicht einer Reihe mythologischer Kompendien bis zur Mitte <strong>des</strong> 16. Jhds. stellt sich<br />

alsbald heraus, daß Ligorio eine umfassende Zusammenstellung der zeitgenössischen Kenntnisse zu<br />

diesem Problem liefert.<br />

"DI ANTINOA CITTA ET DI CLAVDIANOPOLI / ET DI MANTINEIA ET DEL'ACHET CAPO. /<br />

Scrive Dion. nella vita di Hadriano come esso imperadore edificò in Egypto Antinoa chiamandola del<br />

nome del suo amato Antinoo garzone di singular bellezza, che hava edificio nel cielo, qual fù / Bithyne di<br />

una Terra detta Bithymide, qual al tempo suo di Dione la chiamavano Claudianopoli, / antichamente, mà<br />

Stephano, se non è scoretto, dice Antinoeia o città di Aegypto detta da Antinoo, / fanciullo, di ciò il<br />

cittadino si dice ANTINOEYΣ cio è Antinoense in volgare ... / e poscia fu detta Hadrianopoli. Si che<br />

questa città Antinoa hebbe tre nomi se non piu Clau/dianopoli, Antinoa, Hadrianopoli. Antinoo adunque la<br />

cui effigie in questa me-/daglia delizia del suo princi... more in Aegypto, et cadendo nel fiume Nilo: come<br />

scrisse / Hadriano, à che isti favore sacrificio a..., per che Hadriano per esser curiossisimo Mago,<br />

pertanto famoso ha il bisogno d'una Anima, ò per amore, o per altra sua uoluntà allhora. [Abb.Profil n.re. /<br />

Obv.: Hermes-Pagasus-Bändiger n.li.] Antinoo si morì e la cagione fù che Hadriano haueua di bisogno di


Antinous vom <strong>Belvedere</strong><br />

una anima di uno, che / uoluntariamente fusse morto, per uno suo disegno. In somma Hadriano sopra<br />

ogn'calore amò / questo garzone, che è nella medaglia sculpito, come fatto un Dio, a cui doue morì<br />

edificò una città / magnifica et denominolla Antinea da quello doue fu fatto il suo Tempio; et anchora per<br />

tutto / lo imperio suo uolle diche fussero erette statue, et effigie del naturale; al fin disse che haueua<br />

ueduta una stella / noua nel cielo, et che era d'Antinoo, et à chiunche di esso con soi ragionaua lo<br />

ascoltaua di basissima voglia; et / massimamente affermando, che quella stella fusse lo spirito del suo<br />

Antinoo, che glilo facesse adorare che lo demostrano Arnobio et Eusebio et Pausania in questo modo ne<br />

scriue parlando dell'Arcadia. Dice che in Mantineia città degli Arcadi nuovessamente fu fatto il tempio in<br />

honore di Antinoo, il quale Hadriano adorno curiosamente, et dice Pausania / che egli uino ... uisto, quale<br />

sue statue, et imagini dipinte uedute, egli è honorato si in Mantinea, si altrove, si/ in Aegypto presso al<br />

Nilo, oue le fù facta una Città chiamata dal suo nome, et in Mantinea adorato per questa aura / che<br />

Antinoo, fu di Bithynia, et per questa cosa l'imperadore Hadriano sia uoluto che li Mantinesi osservino<br />

come un'/ Dio il suo fauorito Antinoo, à cui non solo ogni anno faceuano la festa, ma anchora la fanno a<br />

suo honore il giuoco / quinquennale. La sua casa sacra è nel Gymnasio, doue si tengono li segni è figura<br />

di esso Antinoo, la qual casa e non-/ solamente ornata di qualsi uoglij ornamento di pietre<br />

eccellentissime, ma etiandio di honori di infiniti ritratti di Anti-/noo, dele cui imagini la maggior parte<br />

mostra gli ornamenti di Bacho, et questa sorte, come dice il detto authore, si / trouano del me<strong>des</strong>imo à<br />

Roma, nella Villa Hadriana Tiburtino et in Lanuvio circo detto hodiernamente cività / indiuina. Et nelle<br />

antiche sacrifici si troua scritte, egli esso Antinoo Heroe che siede tragli altri dij / d'Aegypto, sicome era<br />

scritto in quella base trouata nelle ruine del Tempio di Serapide à Roma presso /[fol. 104] l'arco di<br />

Camigliano, dove erano molte altri belli ornamenti di Iside e di Serapide, et tutte l'effigie di Antinoo ò<br />

quele le piu di esse sono coronate di Coron Hederace, et con la pelle di capre alcuna / fiara. Ora questa<br />

medaglia del ... mostra per la inscritione che ha inse con OΣTIΛIOΣ MAPKEΛΛOΣ IHPOYC ANTINOOY<br />

ANEΘHKE TOI■ AXAIOIΣ, che in latino: Ostilius Marcellus An-/tinoi sacerdos dedicauit ACHAEIS, che in<br />

uolgare, Ostilio Marcello sacerdote di Antinoo dedicò / a'gli Achini che sono popoli dell'Achaia, i quali<br />

batterono a suo tempo le medaglie. Dice / Spartiano, che li greci consacravano Antinoo per uoluntà di<br />

Hadriano al quale nel Peleponeso / esso me<strong>des</strong>imo compose gli oracoli, che di Antinoo haueuamo à<br />

darsi a chi uoleua sapere le / cose foture. Di piu secondo Dempstana una Dedicatione scritta in greco che<br />

hauemo posta / al suo luogo, che fu trouata nel detto tempio di Serapide un certo Apollonio quiui fu di<br />

Anti-/noo il profeta che dava i resposti. Questo costume di respondere alli dimande, non era il / Dio ma i<br />

sacerdoti in nome del suo Nume, i quali riferenti delle cause, che faceuano diman-/dare le cose,<br />

rispondeuano con doppio parole con enigmi, per fare quad.... è se... / loro in qual modo si uoleva et cosi<br />

saluavano la si puratione di tale fraudolente religione."<br />

Bl. 106<br />

"DI BITHYNI. CAPO./ Nell'anno dipoi passaro nelli tremila setticento uenti del mondo, furono molte<br />

murationi et inuentioni ritrouate. Fu fabricata Bithinia città da Phenice che porto l'inuentione delle lettere,<br />

et Dardano edi-/fico Dardana. Lo Egypto che prima si chiamaua Acria muto nome, è fu appellato da un<br />

Re del-/li me<strong>des</strong>imi popoli chiamato Aegypto. In questo tempo EY.. thonio (?) trouo il carro da quatro<br />

Caualli in / Grecia et Eiprolemo con una naue longa, dice Eusebio, peruenne in Eleusina doue <strong>des</strong>tribui il<br />

fru-/mento. Et Proserpina figliola di Cerere fù rapita da Orco ré delli Kolossi, del qual rapimento / fù<br />

concetta tra poeti la fauola, che Plutone la rapisse mentre cogliaua fiori con le Sirene figliole / di Achelao.<br />

Questi sono le cose più stimate di questo tempo che Bithima fù fabricata. della quale cit-/tà è questa<br />

medaglia di Antinoo, che hora ha il cardinale Farnese, già comparata dall'Abate su.... / per presta scudi<br />

d'oro [2 ?] la cui medaglia ha questa inscrizzione da na banda doue é il ritratto /[Abb <strong>des</strong> Ob- (Profil n.re.)<br />

und Revers (Hirte mit Stier n.li.)] di Antinoo H ΠATPIC ANTINOON ΘEON, che uuol dire la patria sua<br />

dedica Antinoo Deo. et / dal rouescio viene questi altri parole BIΘYNIEΩN AΔPIANΩN, ciò è delli<br />

Bithyniesi cogno-/minati Hadriani. Bithynia, o'uero, Bithynium, dice Stephano è città di Bithynia Regione /<br />

doue aliega Pausania nell'erano, doue egli parla di Antinoo proprio che fù di persia Bithymà, quel che qui<br />

Stephano dice in neutro genere, Pausania il dice in femminino BIOYKIA, et in pari / che Dione in<br />

Hadriano, o uero Kiphilino, dice che Antinoo fù di Bithynia acol che esso / sè il nome è scoretta dechiara<br />

questa città BIΘYNIΣ I■O■, che non é fuor di propo- / sito, et dice che già fù chiamata Claudianopolis:<br />

sua del resto di Dione non dicesse il cor-/retto Hadrianopolis per accordarsi con questa medaglia del suo<br />

favorito .... Bithynis Hadria-/na. da questa città, dice Stephano fù Pinyro grammatice liberto de<br />

Epaphrodiro, qual fù / liberto da Nerone. Appresso dice Pausania, che questa città è posta in Bithynie<br />

sopra del fiume / Sangario come sè detto disopra.// Ché per rouesscio di Antinoo sia Mercurio alla<br />

pastorale col pedo o'ver Bastone pastorale in / mano che guarda un Boue o'ver Giouerca non è senza


<strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong><br />

ragione. per che si legge di ... / diuersi cognomi di Mercurio et tra gli altri hauea questo ancora Naumios,<br />

che uiene dalla paro-/la NOMA ... Per questo divene quella imagine di Mercurio, tra quei dodici / Dei che<br />

sono nell'Ara anticha circolare l'ara del Cardinal di Carpi et Iulio papa terzo. L'ariete ha per suo segno<br />

tragli altri: H...ceo significa la concordia, et lo nodo .i<strong>des</strong>so, subito et l'austerità che intutto secess. H... del<br />

cauallo pegasso, e la gran fama di An-/tinoo che non per tutto quasi che egli sia per quella pe..ro posto<br />

alle stelle. /[Abb.zwei Münzseiten: Stern /Pegasus n.re.-Stern]<br />

La stella di questo altro rouescio dentro la luna significa l'anima di esso Antinoo e... ..eale / ... da<br />

Hadriano ... stelle seccade la persoasiua alqual principio la ... diuenne che do-/po la sua morte stella<br />

come dice Spartiano, ove ancora in cielo Mercurio secondo le fa-/uole imesso di Gioue et nella Terra di<br />

Plutone et l'han dato l'ariete per segno celeste / a cui è dedicato ancora il uerbo Bucolico, il che ancora<br />

Donato nell'egloga di Daphnido / presso di Virgilio nel .... et non selo Donato sua, Hesiodo anchora nella<br />

Theogonia / lo dice manifestamente, ove egli fà Mercurio insieme con Hecate presidenti ali stelle degli a...<br />

in questi versi ὲσθλη. δ. εν σταθμοἰσι σὺν ᾿Ερμ ἥ ληἰδ ᾽ ἁἐξειν/ βουκολιας δ ὲ βοων τε και αὶπὀλια πλατἕ<br />

αιγὢν/ ποιμνας τ. ειρο-/πὸκων ὸιων θυμω γ ᾽ ἑθἐλουσα ὲξ ὀλιγων βριἀει, κα ὶ ὲκ πολλων / μειονα θῆ κεν.<br />

Cio è la bona Hecate con Merkurio aggisca nelle stelle a'moltiplica-/re li quadrupedi, et la mandra de<br />

buoui, et di capro et di sanare pecore, et di picciol / numero uoluntieri le fa crescere, et tal uolta de'ogni<br />

gran moltitudine le fa ridur a' picciol numero. Che allegoricamente Mercurio significa il sole, et Hecate la<br />

luna, cosi/ adunque questa impresa della medaglia non è fatta a'caso, ma con misterio<br />

accomoda-/tissimo secondo quella religione delli Dei de greci, per che presso loro Mercurio, è cagione<br />

universale di far crescere il tutto, à cui hanno paragonato Antinoo addata-/mente, che sia quel giouane<br />

una me<strong>des</strong>imo cosa, et posto tra gli Dei, et sicome Mercurio / è pertanto cosi Antinoo, perluminoso<br />

perdicato un Dio immortale. ... Hora l'han / fatto che freni il cauallo pegaseo alato, come à quello che<br />

termina. la fama della sua / Deita in mano, et significano tutti i symboli in quali gli han ripresentato la sua /<br />

immortalità. Et furono fatto gli dalla eloquenza et ornato parlare usato dal suo prin-/cipe per che Hadriano<br />

lo essalto, lo glorificò, et lo pose tra gli'Heroi, et compose uersi a / suo honore, et fece i uersi con li quali<br />

rispondeua l'oracolo del Dio Antinoo. Et li fece / dedicare Are et Tempij et scrificij, in molte città lo fece<br />

consagrare nelli gymnasij / Et come a'un Dio Baccho honorato coronato di Hedera come lian... superato<br />

gli indiani / et gli fé conseguire tutti quei honori che potessi hauere un Dio in Roma et nella sua patria / et<br />

altroue. Et nello medaglio fu da una tonda sculpita la sua testa, et dall'altra ui al...fo. imagine / che non<br />

hauemo detto di Mecurio, percio che in alcuno suo rouescio si vede Mercu-/rio, che mena un cauallo.<br />

Quando in luogo di ariete mena un caprone animale che / si sagrificaua à Baccho, et cauallo al sole, altri<br />

si sono che Mercurio ha seco delle / vacche, animali della luna ... Non è gran marauiglia, che Hadriano<br />

honorasse / allo stesso d'oneri un suo favorito hauendo degli altri che l'obeditione; e essendosi suaso à /<br />

se stesso d'esser un Dio, et poteua far dagli altri. conciosia cosa che Theodoreto dice come / esso<br />

imperadore fece il Tempio à se stesso doue s'adoraua et bone ... porua anche fur / fan degli altri a quello<br />

che gl'haueua quanto se stesso nella Deità lo pose residente nel cie-/lo delli Dei di Egitto. Dicono, che<br />

Constantino imperadore leuò uia tutte le infedeltà / de gentili, et bruttezze, tra le quali leua la religione di<br />

Antinoo, come scriue San Hiero-/nymo nel primo commentario, sopra Isaia. ... E'un altro strano imagine<br />

del Dio Antinoo a Roma nella casa di Vittorij, la quale e stata trouata in / la loro uigna, dove era la villa di<br />

Marsio Celso, oue tra l'altri ornamenti, e ....-//vi erano, in quella parte che è uicino alla Porta Portese<br />

accanto la strada fuor delle mu-/ra della citta, quale e'un giouane uestito d'un farsetto, con lo cappello in<br />

testa con la / zappa in spalla, col sistro in mano, et con li stiualetti in piedi, di grandezza maggior / del<br />

naturale d'un bellissimo marmo. Il quale secondo i dotti segnali con finte che gli / sia cultore delli campi de<br />

brati, à guisa d'un ... sia figliuolo di Iside la quale fu eip-/trice di truovarsa consacre della Terra. //<br />

Quest'altra è moneta delli Smyrnei, con questa inscrittione ANTINOOΣ HPOΣ cioè Antino Heroè, et<br />

dell'altra banda ci dove è l'Ariete ΣMYΡNAIOIC. ΠOΛIMΩN ANEΘHKE. cio è gli Smyrnei consecra-/vono<br />

Antinoo soprastante, oùero dedicante Polemone, il quale di ragione doveva esser il sacerdote di An-/tinoo<br />

presso i Smyrnoi." 55<br />

An mehreren weiteren Stelle im Turiner und im Neapler Manuskript wiederholt er in entstprechenden<br />

Varianten die Geschichte der Divinisierung <strong>des</strong> Antinous zu einem ägyptischen Gott, die Errichtung von<br />

Kultplätzen, Standbildern und die verschiedenen Formen seines Kultes durch Hadrian auch in<br />

Griechenland und Italien. Damit können wir mit Sicherheit davon ausgehen, daß Hermes-Antinous eine<br />

gleichsam selbstverständliche Verbindung für die Mitte <strong>des</strong> 16. Jhds. darstellte, ebenso<br />

selbstverständlich, wie z.B. Antinous-Osiris-Bacchus, die in einigen anderen antiken statuarischen<br />

Darstellungen bekannt war.


Antinous vom <strong>Belvedere</strong><br />

Ligorios Bezugspunkt sind in<strong>des</strong>sen nicht die statuarischen Überlieferungen, denn diese tragen keine<br />

Bei- oder Inschriften. Für ihn - dem man zu lange den Vorwurf nachtrug, <strong>des</strong> Griechischen überhaupt<br />

nicht und <strong>des</strong> Lateinischen nur in beschränktem Maße mächtig zu sein - ein Vorwurf der in letzter Zeit<br />

offensichtlich gründlich revidiert werden konnte - waren die Münzbilder und -legenden mit ihren<br />

Inschriften auch im Zusammenhang seiner Erörterungen <strong>des</strong> Hermes-Antinous wichtigster Anhalt. Sie<br />

dienten ihm als Beleg für seine topographischen und religionsgeschichtlichen Erläuterungen, die er zu<br />

seinen Zitaten nach antiken Autoren - u.a. Pausanias und Stephanus Byzantinus - abzeichnete. Nachdem<br />

damit angedeutet ist, welchen Zusammenhang zwischen Hermes und Antinous man in der Mitte <strong>des</strong><br />

16.Jhds. aus antiken Quellen zusammenstellen konnte, gilt es nun mehr der Frage nachzugehen, welche<br />

religionshistorischen Rang man dem Divinisierten zubilligte, <strong>des</strong>sen Andenken man bisher mit den<br />

Kirchenvätern auf das Heftigste bekämpft und diffamiert hatte.<br />

1532 erschien in Basel ein Sammelband, in dem u.a. die Schrift <strong>des</strong> Pymander » De Potestate et<br />

Sapientia Dei « aufgenommen wurde. Im Vorwort konnte der Herausgeber, Michael Isingrin, konstatieren,<br />

daß die Lehren <strong>des</strong> Hermes Trismegistos als "Theologische Lehre ... seit kurzem auch von christlichen<br />

Theologen ob ihrer überraschenden Einsicht überaus bewundert wird ..." 56 . Auf fol.2 folgt in der Praefatio<br />

<strong>des</strong> Marsilio Ficino, der 1463 den Text <strong>des</strong> Hermes Trismegistos übersetzt hatte, findet sich eine kurze<br />

genealogische Erläuterung: "Zu jener Zeit, als Moses geboren war, tat sich der Astrologe Atlas hervor,<br />

der Bruder <strong>des</strong> Naturkundigen Prometheus, Großvater mütterlicherseits <strong>des</strong> älteren Mercurius. Dessen<br />

Enkel war Mercurius Trismegistos. Augustinus schreibt, Cicero und Laktanz bestätigen das: es gäbe fünf<br />

Mercurii nacheinander. Der fünfte von diesen war derjenige, den die Ägypter Theut und die Griechen<br />

Trismegistos nannten. Mercurius Trismegistos, der Dreifach-Hohepriester Merkur wird der erste<br />

Begründer der Theologie genannt... Von ihm wurde eine Stadt gegründet, die auch heute noch<br />

Hermopolis, die Stadt <strong>des</strong> Merkurius, heißt". 57 Das aber ist genau jene Stadt, die zu den ersten Kultorten<br />

<strong>des</strong> Antinous zählte, und das wußte man auch von Münzlegenden her. Neben der Überlieferung eines<br />

prominenten paganen "Heiligen" ventilierte man im 16.Jh. ebenso die Verbindung zu einem<br />

geheimnisvollen Weisen, der als der ägyptische Mercurius, als Thot, nun in jener Schrift <strong>des</strong> Pymander<br />

greifbar wurde, von dem sowohl Jamblichus und Natale Conti, als auch Cartari, unter Verweis auf Plato<br />

und Cicero, bereits berichteten. 58 Dieser Rekonstruktionsversuch steht neben einem anderen auf der<br />

Suche nach Spuren einer Uroffenbarung. Pighius hatte sich in einem 1568 veröffentlichten Büchlein<br />

»Themis Dea« um eine andere Spur bemüht: die orphische Theologie. Ebenfalls ging es um eine<br />

vormosaische theologische Tradition, von der noch Hesiod und Homer zehrten, die vor allem bei Plato<br />

sichtbar war. In einem Gespräch zwischen dem Cardinal Carpi, Morillon und Pighius wird im Bemühen<br />

um die Deutung einer Göttinnen-Herme der Sammlung Carpi die seit Pico de Mirandolas »De hominis<br />

dignitate« und Francesco Giorgios »De harmonia mundi totius« verbreitete Vorstellung rekapituliert, daß<br />

den poetischen Überlieferungen ein mystisch-allegorischer Sinn unterlag, den es vor allem auch in den<br />

bildnerischen Erzeugnissen zu entschlüsseln galt. Dort lesen wir: "Motu divinae rationis, qui Mercurius<br />

est...". 59<br />

Damit eröffnet sich eine dritte Möglichkeit vom Opfertod <strong>des</strong> Antinous-Jonas über den Seelengeleiter<br />

Antinous-Hermes zum beredten Vermittler göttlichen Willens an die Menschen zu gelangen und der fand<br />

in der antiken Mythologie sein historisches Pendant im weisen Hermes-Trismegistos, einem<br />

Zeitgenossen <strong>des</strong> Moses. Dieser hatte wie jener göttliche Uroffenbarung empfangen und an die paganen<br />

Völker vermittelt. Bei ihnen wurde dieses Wissen in<strong>des</strong>sen späterhin korrumpiert. Das aber minderte<br />

nichts am göttlichen Ursprung dieses geheimnisvollen Wissens und dem in ihm aufgehobenen<br />

Wahrheitsgehalt, den es zu ergründen galt, wie es 1570 Hieronymus Lauretus in »Silva allegoricus«<br />

beschrieb. 60 Mit den Kräften, die Merkur zugesprochen worden sind, seien jene göttlichen gemeint, die<br />

Gott in die Seele <strong>des</strong> Menschen einströmen ließ: Merkur heißt alle Ratio und Weisheit, die nach<br />

göttlichem Willen in unsere Seele einströmt, faßte Conti den verborgenen Sinngehalt der antiken Merkur-<br />

Gestalt zusammen. 61 Auf Grund <strong>des</strong> systematischen Interesses von Philosophen und Theologen <strong>des</strong><br />

16.Jhds. die Spuren der göttlichen Offenbarung auch in den Gestalten der paganen Antike<br />

wahrzunehmen, die sie als Zeugen für allgegenwärtige Hinweise auf die christliche Trinität und die zeitige<br />

Erscheinung <strong>des</strong> christlichen Erlösers zu erfassen trachteten 62 , hat der Hermes-Antinous seinen<br />

berechtigten Platz im Ensemble <strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong> gefunden. Er wäre damit bisher die einzige unter den<br />

Statuen, für die sich wahrscheinlich machen ließ, daß sie aus diesem primär theologischen Grunde als


<strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong><br />

Repräsentant <strong>des</strong> dritten Weltalters Aufnahme in die Sammlung fand. Mein Kronzeuge Pirro Ligorio<br />

bestätigt diesen letzten von mir gezogenen Schluß nicht. Er erwähnt eine ihm bekannte Antinous-Statue<br />

nur an einer Stelle seiner götter-genealogischen, topographischen, epigraphischen und numismatischen<br />

Notizen, die zu seiner Zeit in Tivoli gefunden wurde, nicht aber die <strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong>. Ich denke aber, daß<br />

das Netz der Belege bereits jetzt so eng um diesen Schluß auf diese letzte, entscheidende Ähnlichkeit<br />

gelegt werden konnte, daß sie in Analogie zu vergleichbaren Darstellungen in der großen Wandmalerei -<br />

etwa der Sybillen der Sixtinischen Kapelle - durchaus als naheliegende weitere Bestätigung findet.<br />

Zudem fügt sich diese Deutung dem auf antiquarische Gelehrsamkeit gestützten Geschichtsentwurf ein,<br />

der sich in der Ausstattung <strong>des</strong> Teatro del <strong>Belvedere</strong> durch Ligorio aufweisen ließ. 63<br />

Wer aber könnte für diese Überlegungen gleich nach dem Fund der Statue verantwortlich gezeichnet<br />

haben können? Es müßte ein Mann, oder eine Gruppe von Männern sein, die einerseits über ein breites<br />

humanistisches und theologisches Wissen verfügten und zum anderen unmittelbaren Zugang zu neu<br />

gefundenen Statuen hatten. Commissario generale delle Antichità di Roma war seit 1534 Latino<br />

Giovenale Manetti. 64 Er hatte selber eine Statuensammlung in seinem Haus am Campo dei Fiori<br />

zusammengetragen, die Aldrovandi beschrieb. 65 Päpstlicher Kämmerer seit 1539, war er der<br />

hervorragendste Vertreter der klassischen Gelehrsamkeit im damaligen Rom. Bereits unter Leo X. war er<br />

mit theologischen Fragen für das Konzils betraut worden, unter Paul III. mehrfach Gesandter, päpstlicher<br />

Geheimschreiber, mit Sadolet und Bembo befreundet. 66 Er wurde zudem 1543 Oberaufseher über die<br />

Straßen, im gleichen Jahr also als mutmaßlich der Hermes-Antinous gefunden wurde. Sadolet und Pietro<br />

Bembo (1470-1547) 67 , die beide päpstliche Privat-Sekretäre unter Leo X. (1513-1521) gewesen sind,<br />

könnten in<strong>des</strong>sen auch sehr wohl die Gewährsmänner für den Hinweis auf den Fund der Antinous-<br />

Statuen bei San Martino ai Monti gewesen sein. Fulvio kannte sowohl den einen, wie die beiden anderen.<br />

Pighius und Ligorio, der 1549 emendator et superstans fontis Sancti Petri wurde, waren beide mit der<br />

Abschrift der Inschrift <strong>des</strong> Antinous-Altares von San Stephano in Cacco auffällig um dieses Problem<br />

bemüht. Beide waren, ab 1546 der eine und ab 1547 der andere, mit Beschreibungen der römischen<br />

Ausgrabungen und Altertümer beschäftigt, als Manetti noch an der päpstlichen Münze tätig war. Er<br />

verstarb 1553 als 67jähriger. In diesem Kreis sind angesichts dieser Statue mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

jene Gedanken aktualisiert worden, die Franco da Fiano über ein Jahrhundert zuvor in die Worte kleidete:<br />

"Sie (die Alten) nannten das Götter, was bei uns die Heiligen sind". 68 Für die Direktheit mit der Conrad<br />

Celtis in der Schlußvignette der Melopoeia <strong>des</strong> Tritonius von 1507 die "heidnischen Trinität" - dort vertritt<br />

Merkur die ikonographisch traditionelle Stelle Johannis <strong>des</strong> Täufers - darstellte, findet sich in Italien keine<br />

vergleichbare Darstellung. 69<br />

Gibt es nun zwischen dieser Anschauung um 1500 und der Vorstellungswelt der späteren Generation um<br />

Paul III. eine denkbare Verbindung? Hatte Paul III. eine antik-römisch-imperiale Wahlverwandtschaft<br />

gepflegt? Denn sein Papst-Name "Paul" weist darauf nicht hin, eher im Gegenteil: Paulus, dem bekehrten<br />

Saulus, gebührt seine Referenz.<br />

Auf dem Aufriß <strong>des</strong> Kapitolspalastes Dupéracs von 1568, nach dem wahrscheinlich 1566 erstellten<br />

Programm, erscheint in dem Götterensemble neben Fortuna, Bacchus, Minerva und Jupiter auf der linken<br />

Seite eine Merkur-Statue, gefolgt von drei weiteren nicht näher bestimmbaren Statuen auf dem Gesims,<br />

an einer kaum als markant zu bezeichnenden Stelle. Ein unmittelbarer Bezug auf Paul III. ließ sich dort<br />

bisher nicht ausmachen, außer daß die zur Ausstattung verwandten Statuen zu der Stiftung gehörten, die<br />

Paul III. dem Senat und Volk von Rom aus den Beständen <strong>des</strong> belvederischen Theatro vermachte. 70<br />

Außerhalb <strong>des</strong> Vatikan ließ er sich in einem anderen machtpolitischen Kontext - auf dem Kapitol in Rom<br />

als "caput mundi" in der Nachfolge <strong>des</strong> "Imperium Romanum" - sowohl mit den Tugenden <strong>des</strong> Idealbil<strong>des</strong><br />

römischen Herrschertums, dem Kaiser Marc Aurel, anläßlich <strong>des</strong>sen Überführung und Wiedererrichtung<br />

auf dem Kapitols-Platz vergleichen. Für die gleichen Verdienste wie der Kaiser Vespasian für die Stadt<br />

Rom wird Paul III. in der von Manetti verfaßten Inschrift auf der vom Senat errichteten Ehrenstatue<br />

gelobt 71 , mit dem ersten christlichen Kaiser, Konstantin, durch die Aufstellung der drei Konstantins-<br />

Statuen vom Quirinal an dem direkten Weg zu Aracoeli virtuell verglichen. 72<br />

Der Versuch von 1538 auch die Dioskuren vom Quirinal, die 1550 versuchsweise von Pirro Ligorio und<br />

Onofrio Panvini als Alexander identifiziert wurden, auf den Kapitolshügel zu versetzen, folgte der gleichen<br />

Idee. In diesem Paar wäre nun aber über das "Imperium Romanum" hinaus an die Tradition <strong>des</strong>


Antinous vom <strong>Belvedere</strong><br />

hellenistischen Weltreiches unter Alexander dem Großen und damit auf Grund der Namensgleichheit<br />

zwischen dem Farnese Paul III., <strong>des</strong>sen Taufname Alessandro war, und dem griechischen Herrscher der<br />

Antike an eine imperiale Tradition mittelbar angeknüpft worden. Seinen Neffen ließ er ebenfalls auf den<br />

Namen Alessandro taufen. Es ist also der Stamm der Farnese, der hierbei den Ausgangspunkt bildet,<br />

nicht jedoch seine Stellung als Papst, wiewohl er sich bereits von Anfang an sehr um das Gedächtnis<br />

seines der damnatio memoriae anheimgefallenen Vorgängers, <strong>des</strong> Borgia-Papstes Alexanders VI.,<br />

annahm. Dieser Versuch scheiterte am Widerstand der Senatoren. 73 1543 wurde in der Sala di<br />

Campitolio als Stiftung <strong>des</strong> Senates eine Ehrenstatue Pauls III. aufgestellt (heute in Aracoeli). Sie hätte<br />

damit in der Mitte zwischen den Alexander-Dioskuren räumlich nach der <strong>des</strong> Marc Aurel und vor der <strong>des</strong><br />

Konstantin gestanden. Die Anspielung auf historisch-imperiale, nicht aber auf heilsgeschichtliche<br />

Ähnlichkeiten lag hier auf der Hand.<br />

1545 beginnt die Ausstattung der Sala Paolina in der Engelsburg, der päpstlichen Festung im antiken<br />

Hadrians-Mausoleum, die während <strong>des</strong> Sacco di Roma auch dem Farnese Kardinal sicheren Schutz<br />

geboten hatte. Im Freskenzyklus <strong>des</strong> Hauptsaales von Pierino del Vaga mit Szenen aus dem Leben<br />

Alexander <strong>des</strong> Großen wird nicht unmittelbar auf den bürgerlichen Taufnahmen <strong>des</strong> Papstes angespielt 74 ,<br />

sondern umfassender die heilsgeschichtliche Bedeutung <strong>des</strong> Reiches Alexander <strong>des</strong> Großen und das<br />

Wirken <strong>des</strong> hl. Paulus für die weltweite Ausbreitung <strong>des</strong> Christentums thematisiert. 75 An der südlichen<br />

Stirnwand ziert ein überlebensgroßes gemaltes Stadtbild <strong>des</strong> vormaligen Hausherrn, Hadrian, die Mitte<br />

<strong>des</strong> Saales. Läßt sich diese Darstellung ohne weiteres als ortsbezogene Genealogie verstehen, so bleibt<br />

eine mitbezeichnete Ähnlichkeit zwischen Paul III. und Hadrian hier allenfalls unterschwellig benannt.<br />

Paul III. hat diese Räume nicht selbst genutzt, sondern wurde vom Kastellan der Engelsburg, dem<br />

Kardinal Tiberio Crispo, gelegentlich dort bei Besuchen empfangen. Als verantwortlich für das<br />

Ausstattungsprogramm wird neben Paul III. persönlich, Latino Giovenale Manetti in den Jahren 1544/45<br />

erwogen. 76<br />

1546 wird eine vollständige humanistische Virtus-Genealogie Pauls III. durch Vasari in der Sala dei cento<br />

giorni der Cancelleria gemalt. Dort finden sich antike Kaiser-Büsten: Caesar und Alexander, Agrippa,<br />

Numa Pompilius und Trajan, Augustus und Vespasian. Diese Vorbilder, oberhalb von Darstellungen<br />

exemplarischer Verdienste und zeitgenössischer Ereignisse als Ausweis der virtutes <strong>des</strong> Papstes,<br />

präfigurieren die persönlichen Leistungen und Tugendbeweise Pauls III. 77 Einen Verweis auf eine<br />

metaphorische Ähnlichkeit zwischen Hadrian und Paul III., wie wir sie in der Engelsburg vermuten<br />

können, findet sich dort allerdings nicht.<br />

Alexander und Hadrian nun hatten mit Paulus eines gemeinsam: sie waren bedeutende historische<br />

Persönlichkeiten, die Griechisch sprachen, die Lieblingssprache auch Pauls III. schon während seiner<br />

Studienzeit als Zwanzigjähriger. 1488 drückte er das unzweideutig in einem Brief an einen<br />

Schulkameraden aus. 78 Genau dieses bestätigte Romulo Amaseo in seiner Trauerrede auf Paul III. von<br />

1563: Seine Gelehrsamkeit und Bildung sei nur der der vier römischen Herrscher Caesar, Augustus,<br />

Hadrian und Marc Aurel vergleichbar gewesen, seine Friedensliebe zudem der <strong>des</strong> Antoninus Pius und<br />

Marc Aurels. 79 Der für seine politischen Großgriechenland-Ambitionen bekannte ehemalige Hausherr der<br />

Engelsburg, der römische Kaiser Hadrian, steht dann auch nicht von ungefähr in der gemalten<br />

Ausstattung an zentraler Stelle in der Mitte der Südwand der Sala Paolina dem Erzengel Michael<br />

gegenüber.<br />

Versöhnungspolitik, nicht römisch-imperialer Tradition der Friedenspolitik etwa <strong>des</strong> Augustus, sondern<br />

jene, die Alexander als Initiator und Hadrian als Vollender zur Beförderung griechischer Hegemonie in<br />

den zur Zeit Paul III. vom Islam besetzen Ländern zu ihrer Zeit gegenüber Griechen, Juden, Ägyptern und<br />

den übrigen Völkern <strong>des</strong> vorderen Orients betrieben hatten, war die politische Ähnlichkeit, auf die Paul III.<br />

sich bezog. 80<br />

In Manettis Ernennungsurkunde zum Verantwortlichen für Roms antike Monumente durch Paul III. von<br />

1534 81 hieß es wörtlich: "... Nachdem uns Gott die heilige christliche Religion geschenkt hat, haben wir<br />

auch die Pflicht das Andenken der Monumente der Alten zu pflegen ... Nachdem jeder heidnische Kult in


<strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong><br />

dieser Stadt überwunden ist und die Tempel der heidnischen Götter unserem Herrn geweiht und für den<br />

Kult unserer Heiligen übernommen worden sind, haben wir die antiken Monumente der Stadt zu hüten,<br />

auf daß in diesen Tempeln für alle Zeiten und in der Schönheit dieser Bauten die göttliche Herrlichkeit<br />

immerdar gefeiert werde ... Was wir wahrlich nicht ohne tiefen Schmerz berichten ist aber doch wahr, daß<br />

nach den Gothen, den Vandalen, anderen Barbaren und Griechen ob unserer Sorglosigkeit und Schuld ...<br />

und ob unserer Mißgunst der alte Schmuck ein Angstgeschrei erhob, da wir ihn schändeten, vernichteten<br />

und hinwegschleppten. Das alles aus Schuld und Trägheit, wenn durch Pflanzen, Efeu und Tiere die<br />

Monumente zerstört und auch, wenn die Dinge aus der Stadt fortgeschleppt werden ... Es ist ein Verbrechen,<br />

wenn vieles zu Kalk gebrannt wird ..." Der Geist, aus dem heraus diese Worte formuliert sind,<br />

spricht aus den anfänglichen Sätzen: Die Götter und Heiligen der Alten sind entmachtet, wir haben<br />

gerade <strong>des</strong>wegen ihr Andenken zu pflegen. Wenn auch der praktische Umgang mit den Altertümern<br />

Roms zu dieser Zeit keineswegs diesen wohlklingen Worten entspricht, so ist dies sehr wohl das<br />

Programm zumin<strong>des</strong>t einer Fraktion der katholischen Gegenreformation, das auch aus der Aufnahme <strong>des</strong><br />

Hermes-Antinous in das Statuen-Programm <strong>des</strong> <strong>vatikanischen</strong> <strong>Belvedere</strong>s spricht, indem man aus dem<br />

"Antinous infelix" der Kirchenväter einen "Antinous felix" der Gegenreformation werden ließ.<br />

Die Beweisführung, die uns bis hierher gebracht hat, basiert auf einer Voraussetzung, die ihrerseits sehr<br />

hypothetischer Natur ist. Wir folgten Michaelis, der das Zeugnis Mercatis gegenüber der Fundort-Angabe<br />

<strong>des</strong> Fulvio-Textes bevorzugte. Dem anderen Fundort, dem Esquilin-Hügel beim Hadrianello, entspricht<br />

nun weiterhin eine andere Zeitangabe, nämlich die Aufstellung der beiden dort gefundenen Antinous-<br />

Statuen durch Leo X. im Vatikan, bzw. <strong>Belvedere</strong>.<br />

Die Frage scheint mir nicht unberechtigt, ob - von vergleichbaren Überlegungen ausgehend - nicht auch<br />

Leo X. und ihm vertraute Personen für die Benennung einer Statue vom Typ Hermes-Andros als<br />

"Antinous" mit ihnen eigenen Interessen verantwortlich gemacht werden könnten. Seine Privatsekretäre<br />

waren Sadolet 1513 - 1522 und Bembo bis 1521. Sie könnten durchaus die Gewährsmänner für Andrea<br />

Fulvius gewesen sein, der von ihnen den Hinweis auf den Fundort der Statuen erhalten haben kann.<br />

Damit wäre diese Fundort-Angabe ebenso zuverlässig verbürgt, wie die <strong>des</strong> Mercati. 1527 erschienen<br />

Fulvios fünf Bücher "De urbis antiquitatibus" zu Rom, danach 1545 wieder in Brescia. Ficinos Pymander-<br />

Übersetzung war ebenso zugänglich, wie antike Antinous - Medaillen, das lehrt Fulvios Illustration von<br />

1517. Die Dokumente von da Fiano und Conrad Celtis liegen gleichfalls vor dem fraglichen Funddatum.<br />

Mit anderen Worten: die ganze, ausführlich von Ligorio resümierte theologische Deutungsgeschichte <strong>des</strong><br />

divinisierten Antinous hätte bereits in den 20er Jahren <strong>des</strong> 16. Jhds. aus der einschlägigen Literatur und<br />

den zugänglichen Monumenten bekannt sein können. Dabei ist möglicherweise mit einer Ausnahme zu<br />

rechnen: der Inschrift der Antinous - Basis von San Stephano in Cacco. Ob allerdings diese Basis mit der<br />

Inschrift erst zu Pighius Zeiten aus der Erde geholt worden ist oder bereits seit Jahren zugänglich offen<br />

lag, ist nach Lage der Berichte nicht eindeutig zu entscheiden.<br />

Aber schließlich hatte Raphael in seiner Entwurfsskizze für den von Lorenzetto ausgeführten Jonas der<br />

Chigi-Kapelle eigenhändig den Kopf eines Antinous gegeben. 82 Min<strong>des</strong>tens zwei Bronze-Büsten <strong>des</strong><br />

frühen 16. Jhds. aus der Werkstatt <strong>des</strong> Antico stellen zweifelsfrei Antinous - Bildnisse dar. Michelangelo<br />

hatte seine Sybillen bereits gemalt: antike Weissagung der Ankunft <strong>des</strong> christlichen Erlösers waren längst<br />

in das Ausstattungsprogramm katholischer Kirchen auf italienischem Boden einbezogen und Hermes<br />

Trismegistos hatte seine erste monumentale neuzeitliche Darstellung im Bodendekor der Kathedrale von<br />

Siena erhalten.<br />

Antinous blieb als singuläres Beispiel eines antiken "Heiligen" bemerkenswert. Er konnte als eine durch<br />

ihr Leben - wenn auch keineswegs nach christlicher Moralvorstellung - exemplarische Person dargestellt<br />

werden, die nach dem Tode in den Rang erhoben wurde, der dem christlicher Heiliger gleichkam. In<br />

einem Dialog in Porcacchis » Fvnerali antichi di diuersi Populi... « wird die Frage in<strong>des</strong>sen vorsichtiger,<br />

aber durchaus zutreffend, nach der Consecration (Heiligsprechung) einer Person ohne herrscherlichen<br />

Rang gestellt. Sie konnte positiv und ohne ausschweifenden Rekurs auf den arkadischen Hermes oder<br />

den ägyptischen Hermes Trismegistos beantwortet werden:<br />

"Hauete voi memoria, che sia stato mai consecrato alcun huomo priuato, che non sia stato di dignità<br />

Imperiale?


Antinous vom <strong>Belvedere</strong><br />

Co.Ces. Non ho letto d'altri, che d'un solo: & questo fu Antinoo, giouane singolarmente amato da Adriano<br />

Imperatore: dal quale fu riferito nel numero de gli Dei. Questo giouane, come testifica Dione, fu della città<br />

Citinide, detta Claudiopoli della Bithinia, & essendo di singolar bellezza; Adriano l'hebbe in somma delitia,<br />

& l'amò teneramente: talche come fu morto, lo consacrò, & doue morì, dal nome di lui edificò vna Città:<br />

mandò per tutto il mondo le statue di lui, & le fece adorare: e in oltre disse haver veduto una stella, ch'era<br />

d'Antinoo. Staua oltra di cio molto volentieri ad ascoltar loro, che intrinsicamente pratticauano seco<br />

quando gli nouellauano, che dello spirito d'Antinoo veramente ne fosse nata vna nuoua stella, pure<br />

all'hora apparse: quasi che volesse farlo all'hora concorrer con Cesare: dopo la cui consecratione era<br />

stata veduta la stella piu bella dell'altre, che fu chiamata la stella di Giulio." 83<br />

Die mythologischen Figuren und antiken Statuen hatten auch im Vatikan endgültig ihren ursprünglichen<br />

Bezug verloren, das klang in der Ernennungsurkunde Manettis an. Sie bekamen eine nurmehr<br />

metaphorische Bedeutung: Die Götter werden zu Abbreviaturen, denen das Heidnisch-Unheimliche<br />

genommen ist. Geblieben ist die Idealität, die ihnen von nun an ein Weiterleben im Christentum gewährte.<br />

Die beigebrachten gedruckten Belege für meine These entstammen überwiegend aus der Zeit nach dem<br />

bisher für wahrscheinlich gehaltenen Funddatum von 1543. Denkbar in<strong>des</strong>sen ist sehr wohl, daß das<br />

Wissen, welches sich aus diesen Texten zusammentragen ließ, bereits präsentes Wissen bei den<br />

gelehrten Männern am Vatikan vor 1540 gewesen ist.


Abbildungen<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong><br />

Abb.1 Hermes-Andros, Vatikan, <strong>Belvedere</strong>, Fot. DAI Rom<br />

Abb.2 Achille Bocchi, Divinos Amator, aus: Symbolicae quaestiones, 1555/1574.<br />

Abb.3 Antico, Antinous-Büste, Mantua, Museo Estense.<br />

Abb.4 Buffalini, Rom-Plan, Vignen bei der Engelsburg, 1551, Fot. DAI, Rom.<br />

Abb.5 Buffalini, Rom-Plan, Esquilin, 1551, Fot. DAI, Rom.<br />

Abb.6 Andrea Fulvio, Antinous-Medaille, Illustrium Imagines 1517, fol. LXVII v.<br />

Abb.7 Vincenzo Cartari, Le imagini delli dei de gl'antichi, Venedig 1556, S.170.<br />

Abb.8 Paduaner Werkstatt, Antinous-Medaille, um 1515/20, Mailand, Civiche Raccolte Archeol. e<br />

Numismatiche, Fot.Mus.<br />

Abb.9 Andrea Fulvio, Münzbild der Sabina, Illustrium Imagines, 1517, fol. LXVIII.<br />

Abb.10 Joannes Huttich, Imperatorum ... vitae, 1534, S.32.<br />

Abb.11 Promptuarii Iconum Pars secunda..., 1553, S.38.<br />

Abb.12 Jacopo Strada, Epitome Thesauri ..., 1557, S.73.<br />

Abb.13 Octavius Strada, De Vitis Imperatorum..., 1615, S.62.<br />

Abb.14 Francesco Angeloni, Antinous-Medaille, Historia Augusta, 1641, Taf. S.148.<br />

Abb.15 Vincenzo Cartari, Le imagini delli dei de gl'antichi, Venedig 1647, Abb.S.177.<br />

Abb.16 Justus Lipsius, Inscriptionum antiquarum..., 1588, fol. XXXI. Fot. DAI, Rom.<br />

Abb.17 Pirro Ligorio, Inschrift, Ms. Turin, Vol. 20, fol.29v. Fot.Mus.


Antinous vom <strong>Belvedere</strong><br />

Abb.1* Hermes-Andros, Musei Vaticani, <strong>Belvedere</strong>, Fot. DAI Rom<br />

Abb.2* <strong>Belvedere</strong>, Aufstellungsplan um 1535, nach Brummer.<br />

Abb.3 Parmigianino, Antinous, London, Slg. Rudolf, London.<br />

Abb.4*b Achille Bocchi, Divinos Amator, aus: Symbolicae quaestiones, 1555/1574.<br />

Abb.5 Raphael, Jonas-Chigi, Entwurf, 1516/18.<br />

Abb.6* Antico, Antinous-Büste, Mantua, Museo Estense.<br />

Abb.7* Buffalini, Rom-Plan, Esquilin, 1551.<br />

Abb.8* Vincenzo Cartari, Le imagini delli dei de gl'antichi, Venedig 1647, Abb.S.177 (hundsköpfige<br />

Anubis).<br />

Abb.9 Hermes-Farnese, London, Brit.Mus.<br />

Abb.10 Marten van Heemskerck, Casa Sassi, Berlin, Kupferstichkabinett, um 1535/36.<br />

Abb.11* Buffalini, Rom-Plan, Mons Vaticanus, 1551.<br />

Abb.12* Andrea Fulvio, Antinous-Medaille, Illustrium Imagines 1517, fol. LXVII v.<br />

Abb.13* Vincenzo Cartari, Le imagini delli dei de gl'antichi, Venedig 1556, Abb.S.170.<br />

Abb.14 Jacopo de Strada, Antinous-Medaille, Epitome Thesauri, 1553, S.74.<br />

Abb.15 Paduaner Werkstatt, Antinous-Medaille, um 1515/20, Mailand.<br />

Abb.16 Andrea Fulvio, Münzbild der Sabina, Illustrium Imagines, 1517, fol. LXVIII.<br />

Abb.17 Paduaner Werkstatt, Francesco da Carrara d.Ä., Medaille, 1390/1405.<br />

Abb.18* Vincenzo Cartari, Imagini 1556, Merkurius-Syntheos, S.177.<br />

Abb.19 Francesco Angeloni, Antinous-Medaille, Historia Augusta, 1641, Taf. S.148.<br />

Abb.20 Rom, Bereich <strong>des</strong> Iseum Campenses - San Stephano in Cacco.<br />

Abb.21 P. Ligorio, Inschrift, Ms. Turin, fol.<br />

Abb.22 Konrad Celtis, "Heidnischen Trinität" aus: Tritonius, » Melopoeia «, 1507.<br />

Abb.23 Etienne Duperac, Attika <strong>des</strong> Konservatorenpalastes, Statuen 1568.


<strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong><br />

Anmerkungen:


1 James S. Ackerman, The Cortile del <strong>Belvedere</strong> (= Studi e documenti per la storia del Palazzo<br />

Apostolico Vaticano, 3), Città del Vaticano 1954. In der neueren Literatur zum historischen Antinous in der<br />

antiken Kunst wird der Hermes-Andros selbst in Fußnoten nicht mehr gewürdigt, z.B. Hugo Meyer, Antinoos.<br />

München 1991 passim.<br />

2 Adolph Michaelis, Geschichte <strong>des</strong> Statuenhofes im vaticanischen <strong>Belvedere</strong>. In: Jahrbuch <strong>des</strong><br />

Deutschen Archäologischen Institutes 1890, S. 5 - 72, hier: S. 34-35.<br />

3 Michaelis 1890, S. 33-35.<br />

4 Unter den zahlreichen, durch unterschiedliche Attribute gekennzeichneten Darstellungsvarianten <strong>des</strong><br />

Merkur führte Cartari auch eine auf, die sich dadurch auszeichnet, daß sie keinerlei Attribute trug: "Martiano<br />

lo <strong>des</strong>criue giouine di bel corpo, grande, e sodo, cui comincino à spuntare alcuni peluzzi dalle pulite guancie,<br />

come dice ancho Luciano, & mezzo nudo, perche una breue uesticciola gli cuopre gli homeri solamente; &<br />

non fà egli mentione d'ali, nè di Caduceo, ma ben dice, che mostra di essere spedito, & essercitato assai nel<br />

correre, & et nella Lotta." Venedig 1587, S.262.<br />

5 Alfred Hermann, Antinous infelix. Zur Typologie <strong>des</strong> Heiligen-Unheiligen in der Spätantike. In:<br />

Mullus. Festschrift Theodor Klauser. = Jhb. für Antike und Christentum, Erg.Bd. 1, Münster 1964, S. 155 -<br />

167.<br />

6 Hans Hendrik Brummer, The Statue Court in the Vatican <strong>Belvedere</strong>. = Acta Univ. Stockholmiensis,<br />

Stockholm Studies in History of Art, No. 20, Stockholm 1970, S. 22, Pl. 1. Diese Aufstellung gibt eine von ca.<br />

1535/36, z.Zt. <strong>des</strong> Farnese-Papstes Paul III. wieder. Ob diese auch zum mutmaßlichen Zeitpunkt <strong>des</strong><br />

Antinoos-Fun<strong>des</strong> - ebenfalls während der Regierungszeit Pauls III. (1534 - 1550) - so noch stimmte, bleibt<br />

noch festzustellen. Tigris-Arno: vor 1532/34 (unter Leo X.) restauriert, nach 1510 und wahrscheinlich vor<br />

1513 in nw. Nische aufgestellt, Georg Daltrop, Zur Aufstellung antiker Statuen in der Villetta di <strong>Belvedere</strong> <strong>des</strong><br />

Vatikan, in: Boreas, Münstersche Beiträge zur Archäologie, Bd. 6, 1983, S. 217 - 232, zit. S. 223 f;<br />

Kleopatra: 1512 überführt und vor 1536 als Brunnen in der no. Nische bis 1550 montiert, Daltrop a.a.O.; Nil:<br />

vor 1523 im <strong>Belvedere</strong>, Brummer, l.c. S. 192/95, einzige Neuerwerbung Leo X., Daltrop op.cit., S. 224; Tiber:<br />

ab 1512, l.c., S. 191 f; Hercules Commodus: v. 1510; Apoll: 1510 überführt, l.c., S. 218; Laokoon: 1506<br />

ausgegraben und überführt, l.c., S. 219; Venus Felix: v. 1510, ab 1535 in der sw. Nische nachweisbar, l.c.,<br />

S. 123; Torso: nach 1527-1532 noch unter Clemens VII., aus Slg. Colonna übernommen, Brummer<br />

1970:144.<br />

7 Hans Hendrik Brummer, "Among the shining antique marbles". Victor Rydberg's essay on Antinous.<br />

In: Thomas Hall, Börje Magnusson, Carl Nylander (Hrsg.), Docto Peregrino. Essays in honour of Torgul<br />

Magnusson. = Suecoromana. Studia Artis Historiae Instituti Romani Sueciae, Vol. 1, Rom 1992, S. 51-77.<br />

8 Lib. V., S. CCCXXXVI, Symbol CXLIII: "Fert tactus vivit, vincit divinus amator". A. Rotondò, in:<br />

Dizionario biografico degli Italiani, Bd. 11, 1969, S. 67 - 70. Stephania Massari, Giulio Bonasone.<br />

Ausst.Katalog Istituto Nazionale per la Grafica, Calcografia, Rom 1983, Bd. 1, S. 16 - 25, der 2. Band umfaßt<br />

einen vollständigen Nachdruck der « Symbolicarum questionum ». Das Buch ist Paul IV. gewidmet, in<br />

<strong>des</strong>sen Regierungszeit Pirro Ligorio Baumeister von S. <strong>Peter</strong> wurde. Bocchis Freundschaft zu Sadolet und<br />

Bembo bedürfte einer spezifischeren Bestimmung, bevor sie in unserem Zusammenhang als Argument<br />

benutzt werden könnte.<br />

9 Cavalieri, Antiquarum statuarum, Taf.V, zur Datierung vgl. <strong>Peter</strong> <strong>Gerlach</strong>, Ein 'Antinous' <strong>des</strong><br />

Guglielmo della Porta? Zum Datum einer Restaurierung <strong>des</strong> 'Hermes-Andros' <strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong>, in: Städel<br />

Jahrbuch NF 12, 1989, S. 163. Stephanus Pighius, «Hercules Prodicus.» Antwerpen 1587, S. 220. "Et non<br />

dissimilis est illi marmoreae quae Romae visitur in hortis pontificiis sub Vaticano, et putatur Genius Principis<br />

vel Antinoi illius esse...". Codex Ciacconius, Rom, Biblioteca Angelica, ms.1564, fol. 195: Hermes vom<br />

<strong>Belvedere</strong> "Antinoi Asiatici Bithinici iuuenis pulcherrimi effigies ex mamorea statua quae est in viridario<br />

Vaticano pontificio."; fol. 196: Jugendlicher Satyr "Antinous ex antiqua marmorea statua Camilli Crescentij<br />

Patrizij Rom."; fol. 199 v: Hestia Justiniani "Antinoi ivuenis pulcherrimi Bithinici ab Adriano imperatore<br />

adamati effigies an tamia(?) inter divos uana gentilium sup(er)stitione relati, ex marmorea statua et Romae in<br />

aedibus Ioanis Francisci Garimberti civis Romani."<br />

10 Francisco Albertini, Opvscvlvm de Mirabilibvs novae Vrbis Romae. Hrsg.v. A. Schmarsow, Heilbronn<br />

1886, S. 39, fol. 91. Brummer 1970, S. 41, 265. dort der Text aus dem 1. Buch, fol. 60 v - 61 v, der bei<br />

Schmarsow nicht abgedruckt ist. Michaelis 1890, S. 23.<br />

11 Daltrop 1983, S. 218 u. 230.<br />

12 Daltrop op.cit., S. 230; Brummer 1970, S. 144.


13 Julius II. und die Anspielungen auf die gens Julia Brummer op.cit., S. 223 ff. Leo X und Clemens VII<br />

(Medici): Tigris/Arno - Torso, Venus-Grab, Garten der Hesperiden und Herkules-Wächter: Brummer op.cit.,<br />

S. 234 ff. Zum Problem der Praefigurationslehre Brummer op.cit., S. 242, Anm. 120 f. Antiken aemulatio und<br />

imitatio als historisches und rechtliches Argument: H. Baron, The Querelle of the Ancients and the Moderns<br />

as a Problem in Renaissance Scholarship, in: Journal of the History of Ideas 20, 1959, S. 3 - 22; ders., The<br />

Crisis of the Early Italian Renaissance, Princeton, N.J. 1966, S. 295 ff: "Classicism and Ancient Religion. The<br />

Testemony of Salutati and of Francesco da Fiano." Renovatio-Gedanke seit dem Fund <strong>des</strong> Laokoon und<br />

ideale Genealogie Julius II. mit Hilfe <strong>des</strong> Apoll-Laokoon-Kleopatra und Venus vgl. Daltrop 1983, S. 220 -<br />

221.<br />

14 Georg Daltrop, Zur Überlieferung und Restaurierung <strong>des</strong> Apoll vom <strong>Belvedere</strong>. in: Rendiconti della<br />

Pontefice Academia, Bd. 48, 1975/76, S. 134 ff: Abänderung <strong>des</strong> rechten Unterarms <strong>des</strong> Apoll und<br />

Ergänzung zum "Apoll medicus", Patron der Familie Medici.<br />

15 Parmigianino, Studie eines nackten Jünglings auf einem Sockel mit anderen Figurenskizzen links.<br />

Federzeichnung 15,7 x 7,3 cm, London, Slg. C. R. Rudolf, A. E. Popham, Catalogue of the Drawings of<br />

Parmigianino, Bd. 1, New Haven - London 1971, S. 218, Nr. 758: späteste Periode 1535-40. Phyllis Pray<br />

Bober - Ruth Rubinstein, Renaissance Artists and Antique Sculpture, Oxford 1986, S. 58, Nr. 10. Die<br />

Zeichnung könnte vielmehr von Cavalieri stammen und wäre damit als eine Vorlage für seinen Stich von<br />

1560 anzusehen. Dazu paßt hervorragend die kindlich-jugendliche Aussehen, das die Statue in seiner<br />

Darstellung bekommen hat, die viel mehr mit den Kleinbronzen <strong>des</strong> Bargello zu tun hat, als mit dem antiken<br />

Vorbild.<br />

16 Slg. Bufalo, S. 289; Slg. Capotio, S. 264, Slg. della Croce, S. 238; Slg. Dandini, S. 138; Slg.<br />

Farnese, S. 155: moderne Kopie nach der folgenden; Slg. Fraiapane, S. 263, dort zudem eine weitere<br />

moderne Kopie S. 286; Slg. Porcari, S. 249; Slg. Guglielmo della Porta, S. 232; Slg. Ridolfi, S. 293 - 294<br />

zwei Exemplare; Slg. Silvestri, S. 277. Eine Büste bezeugt der Anonimo Morelliano vor 1540 in der Slg.<br />

Pietro Bembos in Padua, Ed. Th. Frimmel 1888, S. 24. Ob der spätestens im Quattrocento zu einem Heiligen<br />

umgearbeitet Kopf im Camposanto in Pisa je als Antinoos erkannt war, ist anzuzweifeln, vgl. L. Faedo, in: Il<br />

Camposanto di Pisa. Le Antichità, Modena 1984, Bd. 2, S. 142 ff, Nr. 70. Zu zwei weiteren Büsten, die<br />

Ligorio erwähnt vgl. folgende Anm. 17.<br />

17 Unter dem Stichwort "Di Antinopoli Città" seiner topographischen Notizen im Ms. Turin, Vol. 27,1, fol.<br />

169 v : "Et in una Antica Villa che fu gia di Caesare data al popolo Romano, vi fu posta la imagine di Marmo<br />

in forma di Vortumno nei tempi posteriori, la quale è hoggidi nella casa di Vittorij gentilhuomini Romani. Nella<br />

Villa Hadriana Tiburtina; a Lanuvio città nella Via Appia erano teste del petto et imagini intere coronate di<br />

Hedera come un Baccho. Et quella bellissima testa che è in casa Grimani à Venezia è una di quelle che fu<br />

trovata a Lanuvio." Die erstere kennt Aldovrandi in seiner Aufstellung nicht.<br />

18 «Libro o vero Trattato dell Antichità XXII di Pyrrho Ligorio... nel quale si dichiarano alcune famose<br />

ville et particolarmente della antica Città di Tibure et di alcuni Monumenti.» Ms. Turin, Vol. 20, fol. 33 v "...<br />

Accanto alla Biblyotheca a<strong>des</strong>tra di essa uscendo la porta, erano altri appartamenti et luoghi da studiare et<br />

altre cose fatte a guisa di tempij, cò le cavee, ò vero Abside, di mezzo cerchio, colle sue exedre da i lati del<br />

trono; con altre Diete anchora oltre ai detti et altri alberghi piccioli et grandi con li suoi portichi et fonti. In una<br />

era una bellissima imagine di Baccho Apollo, come dicono i Greci BAXEΠAN, colla effigie di Antinoo che per<br />

la corona di hedera pareva Baccho, per la lyra inbraccio Apollo, nella cui forma piacque fare Hadriano il suo<br />

Antinoo Acheo di Bithynia come à sua delizie edificato et fatto un tale iddio. Questa fu trovata rottissima et<br />

dissipata con gran rabbia o ira fatta a minuttuoli; mostrava il lavoro et il marmo pario molta delicatura<br />

acciochè in essa si mostrassero più cose et particolarmente due bellezze, quella di esso Antinoo come un<br />

sole e quella di Baccho molle et delicata mista insieme, perchè di Baccho haveva pertutto la sembienza<br />

della mollicie, la ghirlanda di hedera, la generosità di Cysso, figliuolo da Baccho mollissimo fanciullo, et la<br />

similitudine di Apollo del splendore i raggi che uscivano dela ghirlanda in testa et la lyra o cethara l'armonia<br />

accompagnata colla grandezza di Antinoo et de la sua pulchra faccia..." Gefunden im Heroon <strong>des</strong> Antinoos<br />

vgl. H. Winnefeld, Die Villa <strong>des</strong> Hadrian bei Tivoli, JdI, Erg.heft 3, Berlin 1895, S.102, Anm.11; Beatrice<br />

Palma Venetucci (Hrsg.), Pirro Ligorio e le erme tiburtine. = Uomini illustri dell'Antichità, Bd. 1.1, Rom 1992.<br />

Möglicherweise Statue eines Apoll, Kopenhagen, Ny Carlsberg Glyptotek, Inv. Nr. 1632, vgl. Joachim<br />

Raeder, Die statuarische Ausstattung der Villa Hadriana bei Tivoli, Frankfurt/M - Bern 1983, S.34, Taf.7, I 5.<br />

19 Flaminio Vacca, Memorie di varie antichità trovate in diversi luoghi della città di Roma nell'anno<br />

1594, S. 17, vgl. R. Lanciani, Storia degli Scavi di Roma, Rom 1990, Bd. 3, S. 170.<br />

20 Zum Antinous aus der Sammlung Farnese, heute Neapel, Museo Archeologico Nazionale, Inv. 6030<br />

zuletzt Gabriella Prisco in: Der Glanz der Farnese. Kunst und Sammelleidenschaft in der Renaissance.


Ausst.Kat. Haus der Kunst München, München - Mailand 1995, Kat.Nr. 180, S. 399 f, mit neuerer Lit. geht<br />

ohne neuen Beleg davon aus, daß der Kopf Raffael bekannt gewesen sei. H. Lilius, Taide historillisai<br />

tutkimuksia / Konsthistoriske Studier, Bd.4, 1978, S.103 ff, Abb.12; ders., Villa Lante al Gianicolo, = Acta<br />

Instituti Romani Finlandiae, Bd. 10,1, Rom 1981, S.182-183, Taf.59 a, Fig.110-111; Meyer 1991, Kat.Nr.I.21,<br />

S.45, Anm.150, Taf.143,2. Vgl. folgende Anm. 21.<br />

21 E. Michon, Bulletin de la Société Nationale <strong>des</strong> Antiquaires de France, 1902, S. 351 - 353 nach R.<br />

Lanciani, Storia degli scavi di Roma e notizie intorno le collezioni romane di antichità, Bd. 2, Rom 1902, S.<br />

157: " Die XVI Aprilis 1545. Dominicus Rincontro laycus florentinus et Iacobus Barotius de Vignola habitatres<br />

in urbe in strata transtiberina subtus sanctum Honufrium promiserunt R. D. Francisco Primaditio clerico<br />

bononiensi abbati sancti Martini de Tu... fabricare undecim formas nuncupatas ... pro statua Nilli que<br />

reponitur in viridario S. D. N. Papa in loco Belvederis nuncupato, et aliam pro statua Antinoi ibidem positi, et<br />

reliquas pro diversis figuris verbo exprimendis per ipsum D. Fransciscum. Itaque fabricare promiserunt per<br />

totum mensem Augusti proxime futurum in domo Raphaelis de Montelupo. Dictus D. Franciscus promisit<br />

Dominico et Iacobo solvere centum scuta auri." Sylvia Pressouyre, Les fontes de Primatice a Fontainebleau,<br />

in: Bulletin Monumentale 1969, S. 225, Anm. 5. Ob die Bronze-Büste <strong>des</strong> sogen. Antinoos von Écouen, Paris<br />

Louvre, ein Guß aus der Werkstatt Primaticcios oder aber ein Import aus Italien ist, bleibt fraglich, vgl.<br />

Eberhard Paul, Falsificazioni di antichità in Italia dal Rinascimento alla fine del XVIII secolo. In: Salvatore<br />

Settis, Memoria dell'antico nell'arte italiana, Bd. 2, Turin 1985, S. 424, Abb. 424 (seitenverkehrt) und Mayer<br />

1991, S. 55, Taf. 142. 2, denn im Gegensatz zu Paul (nach Michon) macht Mayer eine Madrider Büste (S.<br />

54, Nr. I. 34) aus der Sammlung Christina von Schwedens als antikes Vorbild namhaft. Diese paßt als<br />

Vorlage nun auch für den Kopf der Jonas-Statue der Chigi-Kapelle wesentlich eher, als der der immer dafür<br />

genannte Antinous-Farnese in Neapel (vgl. Anm.20). Besonders die Formulierung der Locken im Ohrbereich<br />

machen den Unterschied zu letzterem deutlich. Dann könnte die Madrider Büste eine von denjenigen sein,<br />

die bei Aldrovandi aufgeführt wurden (Anm. 16).<br />

22 Andrea Fulvio, » De urbis antiquitatibus liber quinque V.«, Roma 1513, cap. XXIII, fol. 111 v: "Supra<br />

Thermas Titianas iuxta S. Martinum in montibus fuerunt olim Thermae Traiani Imp. ubi nuperrime duae<br />

statuae Antinoi pueri Hadriano Imp. dilectissimi repertae, summae pulchritudinis, iussu ipsius Hadriani antea<br />

conditae, unde locus usq[ue] in hodiernum diem Hadrianellus nuncupatur. Eas statuas Leo .X. in Vaticano<br />

collocauit ...".; op.cit., (Rom), per M. Valerium Doricum, & Aloisium Fratrem Brixianos, 1545, S.192 nämlicher<br />

lateinischer Text. R. Weiss, Andrea Fulvio Antiquario Romano, in: Annali della Scuola Normale Superiore di<br />

Pisa, lettere, storia e filosofia, ser. 2, 28, 1959, S.1-44, bes. S.19 ff. Eine Lieferung von Statuen und Büsten<br />

Guglielmo della Portas von 1575 an den Herzog Ottavio von Parma für den Palazzo Farnese (B. Jestaz,<br />

Copies d'antiques au Palais Farnèse. Les fontes de Guglielmo della Porta. In: Melanges de l'Ecole Française<br />

de Rome, Italie et Mediterranée 105, 1993, S.11-15).läßt die Frage aufkommen, ob nicht auch antike<br />

'Antinous'-Büsten für die Identifizierung entscheidend gewesen sein könnten. Sie trugen aber ebensowenig<br />

wie Statuen eine Inschrift, die über die Identität <strong>des</strong> Dargestellten Auskunft hätte geben können. Der<br />

Wortlaut der Abschrift der Lieferungsnotiz della Portas im Düsseldorfer Skizzenbuch beginnt: "... Le statue e<br />

teste con il petto e peducio finiti di metallo ..." (Werner Gramberg, Die Düsseldorfer Skizzenbücher <strong>des</strong><br />

Guglielmo della Porta, Berlin 1964, S. 107) und läßt somit die Möglichkeit nicht ausschließen, daß es sich<br />

bei den aufgeführten "... doi Antini, simili a quello che fù trovato à Civita Lavinia al tempo di Julio III. ..." sehr<br />

wohl um Büsten und keineswegs um Statuen gehandelt hat. Das belegt in<strong>des</strong>sen der eigenhändige Entwurf<br />

für den Kaufvertrag, in dem auch die Vorbilder benannt sind (M. Gibellino Krascennicowa, Guglielmo della<br />

Porta - Scultore di Papa Paolo III Farnese, Rom 1944, S.94-96). Eine dieser antiken Vorbilder ist nach Mayer<br />

eine Marmorbüste im Palazzo Pitti. Von den neuzeitlichen fünf Nachbildungen her müßten sich die übrigen<br />

antiken Vorbilder einkreisen lassen. Sie sind allerdings bisher weder datiert noch verläßlich zugeschrieben,<br />

bis auf den durch Velázquez vor 1686 - nach einem 1650 in Rom angefertigten Abguß - veranlaßten Guß<br />

<strong>des</strong> Exemplars in Madrid (Enriqueta Harris, La mision de Velázquez en Italia, in: Archivo espanol de Arte 33,<br />

1960, S.120 f, Taf.X). Die Zuschreibung der Büsten eines "S. Eustachius" und eines "S. Romulo" <strong>des</strong> Museo<br />

Estense in Modena - offenkundig Antinous-Büsten - an Antico durch H.J. Hermann (Pier Jacopo Alari-<br />

Bonacolsi, genannt Antico, in: Jahrbuch der Kunstsammlungen <strong>des</strong> Allerhöchsten Kaiserhauses 28<br />

1909-10, S.280 f, Abb. 54 u. 56) ließ alle Fragen offen, ebenso wie die dort erwähnten Büste <strong>des</strong> Bargello,<br />

Florenz (dazu: Kat. Florenz 1980, S.30, Mayer 1991, S.161), <strong>des</strong> Museo Archeologico (Kopie <strong>des</strong> 18. Jh.<br />

nach Antinous Farnese, Neapel, vgl. Andreas Rumpf, Zur Florentiner Antinousbronze, in: Römische<br />

Mitteilungen, Bd. 42, 1927, S. 241 - 248), und in Wien. Vgl. zu den Exemplaren in Neapel, Museo Nazionale<br />

und im Palazzo Reale, im Museo Nazionale in Venedig, möglicherweise auch von Antico, jedenfalls Güsse<br />

<strong>des</strong> 16. Jh., Mayer 1991, S. 45 und Anm. 150 - 151). Die der Sammlung Liechtenstein, jetzt als Hercules<br />

oder Scipio Africanus benannt, von Antico (um 1520, dazu: James D. Draper - Johanna Hecht - Olga<br />

Raggio, Katalog, in: Die Bronzen der Fürstlichen Sammlung Liechtenstein, Ausst.Kat. Liebieghaus - Museum<br />

alter Plastik [...], Frankfurt/M 1987, S. 257 - 260, Nr. 58, Taf. S. 261) fällt damit aus unserem Zusammenhang<br />

heraus.<br />

23 Papst Leo X. 1513 - 1521. Andrea Fulvio, «Opera di Andrea Fvlvio delle antichità della Città di<br />

Roma, & delle edificij memorabili di quella. Tradotta nuouamente di latino in lingua toscana, per Paulo dal


Rosso cittadino Florentino.» In Vinegia M.D.XLIII, fol. 109 v: "Sopra le Terme Titiane uicino à santo Martino<br />

in monte, furono gia le Terme di Traiano Imperatore, oue`poco fa furono ritrouate due statue del fanciullo<br />

Antinoo molto amato da Adriano Imperatore, ilquale fu di bellezza eccessiua, stateui poste innanzi per<br />

commandamento di esso Adriano, tale che anchora hoggidi il detto luogo si chiama Adrianello. Le predette<br />

statue furono poste da Leone decimo nel Vaticano, cioè in Beluedere ..."; «L'Antichità di Roma di Andrea<br />

Fulvio antiquario romano conle aggiuntioni et annotationi di G. Ferrucci», Venetia MDL XXXVIII, pag. 55, 67,<br />

identischer Text in den ital. Ausgaben seit 1543 und der lateinischen von 1513 und 1527, fol. XXXVI v;<br />

«L'Antichità di Roma di Andrea Fulvio antiquario romano, di nuovo con ogni diligenza corretta, et ampliata,<br />

con gli adornamenti di disegni de gli edificij Antichi et Moderni. Con le aggiuntioni et annotationi di Girolamo<br />

Ferrucci Romano, tanto intorno à molte cose antiche, come anche alle cose celebri rinovate et stabilite dalla<br />

Santità di N.S. Sisto V.» In Venetia, Per Girolamo Francini Libraro in Roma all'insegna del Fonte MDL<br />

XXXVIII, lib. III, cap. XXIII, pag. 89:" Delle Terme di Traiano & di Filippo Imperatore. Sopra le Terme Titiane<br />

vicino à Santo Martino in monte, furono già le Terme di Traiano Imperatore, ove poco fa furono ritrovate due<br />

statue del fanciullo Antinoo molto amato da Adriano Imperatore, il quale fù di bellezza eccessiva, statevi<br />

poste innanzi per comandamento di esso Adriano, tale che anchora hoggidi il detto luogo si chiama<br />

Adrianello. Le predette statue furono poste da Leone decimo nel Vaticano, cioè in <strong>Belvedere</strong> ...".<br />

24 J. Bartholomeo Marliano, »Ant. Romae topographia.« Rom 1534, Lib. V., Cap. XI., fol. 109 v:<br />

"Palatium Vespasiani, & Titi apud easdem Thermas, post quas inter ortum, & boream in supercilio montis<br />

apparent ruinae ingentes Thermarum, ut uolunt, Philippi Imp. quidam putat supra thermas Titianas, iuxta<br />

praedictam ecclesiam.S. Martini, fuisse thermas Hadriani, argumento q; ibi repertae sint duae Statuae<br />

Antinoi pueri Hadriano imp. dilectissimi; & q; locus hodie Hadrianellus nuncupetur." Ulisse Aldrovandi, "Delle<br />

statue antiche, che per tutto Roma ... si veggono", in Lucio Mauro, »Le antichità della Città di Roma.«<br />

Venedig 1556, S. 115: "Dietro al simulacro del Tevere nel muro si vede una statua di Antinoo ignuda intiera<br />

a pie, ma senza un braccio, ha una benda avolta su la spalla manca. Fu Antinoo un bellissimo garzonetto, &<br />

amato sinceratamente da Hadriano Imp. E come appresso si dirà, si ritrovano per Roma molte teste di<br />

questo vago fanciullo. Questa statua, che diciamo essere in <strong>Belvedere</strong>, fu ritrovata al tempo nostro su<br />

l'Esquilie presso à S. Martino in Monti." Bernardo Gamucci, »Libri Quattro dell'antichità della Città di Roma,<br />

raccolte sotto brevità da diversi antichi et moderni scrittori per M. Bernardo Gamucci da San Gimignano.«<br />

Venetia MDLXV, lib. IV, pag. 200: " [...] infra le quali [Nil und Tiber] dietro al simulacro del Teuere si vede la<br />

statua di quell'Antinoo, che per la sua belta, essendo fanciullo, fù tanto caro a Adriano Imperatore [...]." Auch<br />

er kolportiert den Fundbericht, pag. 103: " Erano nell'Esquilino ancora le Terme d'Adriano Imperatore in quel<br />

luogo, dove fù da Simaco, et da Sergio primo edificato la chiesa di San Martino ai monti." und F. Nardini,<br />

»Roma antica«, Rom 1665, lib. III, cap. X, pag. 115: "Anzi essendo presso S. Martino de'Monti nel tempo di<br />

Leone X. trovate due belle statue d'Antinoo fanciullo amato di Adriano in un luogo detto Adrianello, le quali [!]<br />

hora sono in <strong>Belvedere</strong> ...". Nichts davon hingegen bei Jean Jacques Boissard, »I pars Romanae urbis<br />

topographiae et antiquitatum ... J(ean) J(acques) Boissardus Vesuntio autore.« Apud Theodor de Bry,<br />

Frankfurt 1597, S.11 ff. Die gleiche Angabe - nun auf den Antinous <strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong> bezogen - noch bei<br />

Episcopius (= Jan de Bishop), »Signorum veterum icones«, Amsterdam 1669, S. A und 2:" Milo, ut quidam<br />

perperam volunt; quem plerique potioribus conjecturis consentiunt esse Antinoum juvenem illum Bithynum<br />

formosissimum, quem in deliciis habuit Hadrianus Imperator, cui post mortem divinos honores, templa &<br />

sacerdotes decrevit, urbemque in Aegyto condidit Antinoen ab ejus nomine vocatam: ut traduit Boissardus<br />

Topograph. Urbis lib.1 c.1 vers.33. Hujus fit mentio apud Prudent. contrà Symmachum lib. 1 his verbis: Quid<br />

loquar Antinoum caelesti in sede locatum. Artificiosissimum hoc simulacrum repertum est pridem prope<br />

thermas Titi & Ecclesiam S. Martini in montibus, in loco qui vulgo Hadrianello appellatur; unde quidam ibi<br />

fuisse Hadriani thermas contendunt; quas tamen alii ubi nunc est S. Aloisii templum, collocant teste Marliano<br />

lib. 5 c. 11 & lib. 6 c. 7 & Lucio Fauno lib. 4 c. 1.19." Bei F. Bini, »L'Antichità di Roma« 1713, S. 85: " ... fu<br />

trovata nelli bagni di Tito Vespasiano, con due altre statue, l'Antinoo ... le quali furono erette, e portate quivi<br />

sotto al Pontificato di Leone Decimo l'anno 1515." »Roma antica, e moderna«, Roma 1745, Vol. 1, p. 78: "Un<br />

Antinoo parimente nudo, secondo asserisce il Nardini, ritrovato vicino la Chiesa di S. Martino de'Monti nel<br />

Pontificato di Leone X., e secondo il Mercati presso Porta Castello in tempo di Paolo III.". Auf Nardini<br />

verweist noch Ennea Q. Visconti, «Il Museo Pio Clementino», Mailand 1818, S. 40 u. Anm. 1, entscheidet<br />

sich dann aber dagegen, weil bei Vasari in der Vita <strong>des</strong> Bramante unter den Statuen, die Julius II. und Leo X.<br />

zusammengetragen hatten, ein Antinous nicht vorkomme. In seinen «Opere varie», Bd. 2, 1829, S. 433,<br />

Anm. 1, bleibt er dann aber bei Nardinis Angaben.<br />

25 »Disegno del Doni [Antonio Francesco Doni, 1513 - 1574], partito in piv ragionamenti ne qvali si<br />

tratta della scoltyra et pittvra; de colori, de'getti, de'modegli, con molte cose appartenenti a quest'arti; & si<br />

termina la nobilità dell'una et dell'altra professione. Con historie, essempi, et sentenze. & nel mine alcune<br />

lettere che trattano della me<strong>des</strong>ima materia [...]«, Vinetia appresso Gabriel Giolito di Ferrarii MDXLIX, fol. 51<br />

v, ed. a cura di Mario Pepe, Milano 1970, S. 82, Anm. 225.<br />

26 Lucius Faunus, »Delle antichità della città di Roma ... libri V.«, Venezia 1548, fol. 105 v: "Sopra le<br />

Therme di Tito presso à San Martino in monti sono state ritrouate à di nostri due statue di Antinoo fanciullo<br />

bellissimo, e forte amato da l'Imperatore Adriano, che hora nel bel giardino di Vaticano si ueggono. Et infino


ad hoggi chiamano Adrianello il luogo, doue furono queste statue ritrouate. Onde hanno detto alcuni, che qui<br />

gia fussero le Terme di Adriano..."; lat. 1549, fol. 97; ital. 1553, fol. 106 v; Venedig 1588, lib. III, cap. XXIII,<br />

fol. 89.<br />

27 »Delle Statve antiche, che per tutta Roma, in diuersi luoghi, & case si ueggono. Di Messer Vlisse<br />

Aldroandi«, in: Lucio Mauro, «Le antichità della città di Roma», Venedig 1556, S. 116 - 117; Venedig 1562,<br />

S. 116 - 117. Zur Datierung der Restaurierung <strong>des</strong> Hermes-Antinous "nach 13. 9. 1559" auf Grund der<br />

Datierung der Notizen <strong>des</strong> Augsburger Anonymus im Münchner Exemplar <strong>des</strong> Aldrovandi-Textes siehe <strong>Peter</strong><br />

<strong>Gerlach</strong>, Eine Hand von Guglielmo della Porta? Cavalieri, Tetrode, Perret und der sogen. Antinous vom<br />

<strong>Belvedere</strong>, in: De Arte et Libris. Festschrift Erasmus 1934 - 1984, Amsterdam 1984, S. 179 - 197.<br />

28 Nicht so Pirro Ligorio, «Libro XVII dell Antichità di Pyrrho Ligorio, patritio Neapolitano et cittadino<br />

Romano, nel quale si contiene, secondo l'ordine dato per alphabeto, de tvtte le cose più illvstre, de lvoghi, de<br />

monti, fivmi, valli, mari, et delle città et degli Hvomini de lavde degni.» Ms. Turin, Vol. 15, R., fol. 181 v, wo er<br />

den Fund <strong>des</strong> Laokoon (Zeile 25-26) wohl erwähnt.<br />

29 Michaelis 1890, S. 42 f, 60 - 63, zur Schenkung von insgesamt 146 Statuen 1566 an den Senat mit<br />

Erörterung <strong>des</strong> Boccapaduli-Inventares, die Statuen für Kapitol kamen aus dem "theatro del <strong>Belvedere</strong>",<br />

darunter auch eine Merkur-Statue, die auf der Attika <strong>des</strong> Konservatorenpalastes aufgestellt wurden, vgl.<br />

Justus Rycquius, De Capitolio Romano commentarius, Leiden 1669. Daltrop 1983, S. 231 schrieb: "schenkte<br />

alle" antiken Bildwerke im Vatikan, bis auf diejenigen im Statuenhof <strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong> dem römischen Volk. Vgl.<br />

Anm. 68.<br />

30 E.Q.Visconti, Il Museo Pio Clementino, Mailand 1818, S. 38 - 39; vgl. ders., Opere varie, Bd. II, Rom<br />

1829, Emendazioni ed aggiunte al Museo Pio Clementino, S. 433 - 439; ders., op.cit., Bd. IV, 1831, S. 350 -<br />

351, S. 55 - 59.<br />

31 J.J. Winckelmann, Archivio Nazionale, Florenz, Colombaria, Archivio no. V-II-II-52, fol. 183 - 184.<br />

Neue Edition!!<br />

32 Weiss 1959, S. 24 - 26 wahrscheinlich im Auftrag Jacobus Mazzocchis. Er hatte 1513 »De Venere et<br />

Cupidine expellendis carmen« <strong>des</strong> Gian Francesco Pico della Mirandola publiziert, vgl. G. Santangelo, La<br />

polemica fra Pietro Bembo e Gian Francesco Pico intorno al principio d'imitazione, in: Rinascimento, Bd. 1,<br />

1950, S. 323 ff. 1515 und 1521 folgten die ersten Inschriftensammlungen Roms, vgl. J.B. Stark, Geschichte<br />

und Systematik der Archäologie, Leipzig 1880, S. 86. Richard M. Douglas, Jacopo Sadoleto, 1477-1547:<br />

Humanist and Reformer, Cambridge (Mass.) 1959, äußert sich zu diesem Text nicht, führt ihn auch nicht<br />

unter den Schriften S. 230 ff auf, er erwähnt Fulvius auch nicht unter den akademisch-humanistischen<br />

Freunden Sadolets in Rom, vgl. S. 18 f.<br />

33 Spartian XIV, 5-8: "Antinoum suum, dum per Nilum nauigat, perditit, quem muliebriter flevit, de quo<br />

uaria fama est, aliis eum deuotum pro Hadriano adserentibus, aliis ... quod et forma eius ostentat et nimia<br />

uoluptas Hadriani, et Graeci quidem uolent Hadriano eum consecrauerunt, oracula per eum dari<br />

adserentes". Die »Historia Augusta« gilt als eine umstrittene Biographien-Sammlung aus der Hand mehrerer<br />

Autoren, entstanden in der Zeit <strong>des</strong> Diocletian, um 285 n.Chr. Der Autor der "Vita Hadriani", Aelius Spartian,<br />

galt unter Altphilologen teils als "erfundener Autorenname, der von den Fälschern der Historia Augusta<br />

einigen ihrer Biographien vorgesetzt ist", teils als wirklicher lateinischer Autor dieser originalen und damit<br />

ernstzunehmenden historischen Überlieferung. Das älteste Manuskript (Cod. Palatino-Vaticanus 899 s IX)<br />

datiert aus dem 9. Jh., einige jüngere haben sich aus dem 14. und 15. Jh. erhalten. Den ersten Druck <strong>des</strong><br />

lateinischen Textes besorgte B. Accursius 1475 in Mailand, vgl. Leopoldo Agnes, Scrittori della Storia<br />

Augusta, Turin 1960, S. 21, Text S. 37, Augusto Rostagni, Classici Latini, Bd. 15.<br />

34 Ekkehard Weber, Hostilius Marcellus - Priester <strong>des</strong> Antinous, in: Litterae numismaticae<br />

Vindobonenses 1, Wien 1979, S. 65. Die ägyptische Reise fand 130 n. Chr., die Reise auf der Hadrian<br />

Antinous kennenlernte im Jahre 123 n. Chr. statt, Wilhelm Weber, Untersuchungen zur Geschichte <strong>des</strong><br />

Kaisers Hadrianus, Leipzig 1907, S. 123 - 126 u. 246 - 256.<br />

35 «Libro Ottavo, dell'Antichità di Pyrrho Ligorio, Patritio Neapoletano, et Cittadino Romano, dove si<br />

tratta delle Città, Castelli et Ville, et Lvoghi, et dell'Hvomini illvstri, et de i'lvoghi, di Monti, de Fonti et Fivmi,<br />

de Stagni et mari, et Isole, et delle siti notabili della Terra.» Ms. Turin, Vol. 9, H.I., fol. 32 v: "Hermopoli, ò<br />

Hermopolis, città di Mercurio, doue si adoraua in forma di Cycogna, é città d'Aegypto, come la nominano<br />

Ptolomeo, et Herodoto, et è nome anchora Hermopoli, è nome della prefettura sul Hermo fiume in Thracia,<br />

ed è nome di sei città, et le più illustre sono dell'Aegypto, et circa d'essa Prouincia, percio che come si troua<br />

presso di Herodiano, nell'Aegypto sono due gran città: ma l'una maggiore dell'altra, la onde si dice la grande<br />

Magala. et la piccicla Micuae [?], che tanto à noi suona picciola, oltre alla Magala é pure in Aegypto, vi è un<br />

altra terza. La quarta, è città al Rhymision, la quinta è sul Nilo: et la sesta è Isola, tutte nella istessa


prouincià. et fuori dell'Aegypto la settima nell'Arcadia in'Europa, et da esse formano il nome gentile,<br />

Hermopolite, ò EPMOΠOΛITHΣ, come piace á Stephano Byzantio. et nella medaglia nel numero plurale, di<br />

quella d'Alexandria d'Aegypto. EPMAΠOΛEITΩN AΛEXANΔPEΩN NEΩKOPΩN. ciò è gli Hermopoliti<br />

Alexandrei Cultori. del Dio Mercurio, perche cosi se intende, conciosiacosa che nella Medaglia, in uno dei<br />

Lari, è la effigie di Mercurio, et un altra ha Palmerino col Caduceo in mano figliolo d'esso Mercurio, che<br />

Hermes si chiama, come lo scrive il grammatico delle città. Di questa Hermopoli di Alexandria furono duoi<br />

chiavi huomini di fortezza nel seculo d'Augusto: ai quali furono dedicate Statue: L'uno fù Demetrio, l'altro<br />

Hermodoro suo figliolo eguale si forte, per cio che sono si legge in Roma nelle sue dedicationi Demetrio fù<br />

Pontefice del gran Serapide, gran lottatore, appellato dalle continue sue uistoriè [!] periodonica, perche<br />

sempre ritornaua a'uincere. Fu soprastante del Kysto nella Palestra et nel Theatro, et delli Bagni d'Augusto.<br />

Et cosi fu Hermodoro suo figliolo, et il fratello, et un altro ne fù libero come è nella dedicatione di Ioue<br />

Herceò, ò Herceùs, et Herceos, et EPKEIOΣ ZEYΣ, la quale imagine ò statua soleuano mettere, infra gli<br />

chiostri, et septe delle case, comé in ogniuna, i greci celebrauano et lo nominauano dalli loro claustri, doue lo<br />

dedicauano, di cui Ouidio ne scriue in libri. CVI NIHIL HERCEI PROFVIT ARA.IOVIS. IOVI . HERCEI .<br />

CONSERVATORI DOMVS . HELVIANORVM .L. HELVIVS .L.L. HERMODORVS NAT.<br />

HERMOPOLIT.PROCL HORREORVM . HELVIANOR REGION . CAELIMON."<br />

Fol. 33 : "HERMOPOLITI, òuero EΡMOΠOΛEITΩN, sono sei populi di sei città Aegyptiche, et altri duoi della<br />

greca natione: et li più celebrati sono quelli della città 'Alexandria d'Aegypto, colonia delli Alexandrini, detta<br />

Hermopolis Megala ciò'é la grande, come é sudetto, edificata prià da Hermes, ò uero da Mercurio<br />

Argeophonte, lo quale hauendo uciso Argo, che hauea cento occhi, per liberare Io figliola di Inaco, la segui<br />

ancora insino in Aegypto, et fu detta Iside, et con essa ne ando in Aegypto uicino doue poscia fu fatta<br />

Alexandria, et lo hauendo mostro all'aegyptij l'uso cultiuare, et del Tessere et filare; et detto loro la forma di<br />

fare i panni et del vestire, fu presa per mogliere da Serapide, et fatta Regina, et fu sposata anchora come<br />

altri dicono con Osiride altramente interpretate Hermes, dalla doctrina, che hebbe da Mercurio. Et hauendo<br />

edificata Her-mes Argeophonte la sua città, in forma tutti uenerati, doue mostro le lettere, con che scrisse le<br />

leggi, et scrisse nelle colonne, dette di Mercurio. Lo quale gli Aegyptij chiamavano per questo nella loro<br />

lingua Theut, et da esso presero il nome del primo mese dell'anno, che a noi è significato septembre, perche<br />

hauendo edificata essa città l'Hermopoliti lo uolesso honorare di memoria annuale. Fundo la città nella<br />

Regione Zaire, come scriue tra gli altri Caelio Firmiano nel primo libro al capo sesto. Oltre alle colonne di<br />

Mercurio che furono in essa città, scritte dell'Hermese style, doue fu scritta la legge, ui erano nel Tempio le<br />

Tabole doue scriueuano i fatti delli Re: ma se alcuno ueniua a morte se..la hauere fatto qual che cosa<br />

notabile, appena il nome ui scriueuano. Fù adunque Hermes uenerato come uno iddio dopo la morte da<br />

questi Hermopoliti. Et per che ui insegno le lettere ei buoni costumi, l'eloquentia gli edificavano il Tempio:<br />

doue due Oro Apollo, che i sacerdoti, ui domesticauano i Cynocephali, de gli animali ingegnosissimo, che<br />

imperaua, á scriuere, et haueano con la educatione alcune qualità conformi al significato di quel sacerdotio.<br />

Ma per che Mercurio ò Hermes insegno di rouescio molte cose diuine et d'altri concetti, in conoscere<br />

l'altissimo motore, et opefice del Cielo, della Terra et del mare, et dell'altre cose spiritali, lo cognominarono<br />

sapientissimo interprete, et lo dissero Trismegisto, et uogliono, che sia quello dopo Moise che scrisse molti<br />

libri sopra delle cognitione universale, et dele divine cose appartenenti al buono culto, che dalla posterita<br />

furono abusate. Et egli uolle che iddio non hauessse proprio nome, et percio lo chiamo AN ΩNYMON. ciò é<br />

sine nomine, con queste parole esprimendolo ó 'y θεoσ εiθ o δε εiθ o'NΩMATOΣ, OY ΠLOΣ de ETAI ΕΣTI<br />

Γ'AP 'OΩNONOΜΛIOΩ, che uoel dire creatore sempiterno, che non ha mente che lo comprende, et nell'<br />

opere sue, ch'è d'una uita si cocnosce, et per le sue istesse opere, intanto magisterio nelle sue cose create,<br />

on le non é uocabolo, che soto un nome lo possa comprendere, nella sua divina causa significarlo, come<br />

causa imperatrice dele cause. Per questo dunque longo tempo stettero gli Aegyptij senza dipingere la figura<br />

d'iddio, come quella, che non si poteua in atto significarla nella sua essentia, la quale in ogni cosa da lui<br />

edificata è creata. ricognoscendola si fermarono di sculpirla totalmente. Poscia sendo caduti nella Idolatria,<br />

cominciavono ad'adorare le cose fatte da essa divina potenza, sendo idolatri sul uero si confusero, et cosi<br />

perduti nella grandezza et profondita delle cose diuine, caddro in adorare le cose, che da iddio nell'ordine di<br />

natura sono stata create son la sua intelligentia. Venerauano i Venti, L'Aque, il sole et la luna, il Fuoco gli<br />

animali, et gli huomini, et faceuano i loro iddij colli piedi congiunti insieme in piedi, et colle braccia stese giu<br />

et con le mani senza moto di piegatura: ma col uolto et col corpo pronto, come interamente andassero.<br />

Immaginandosi, che la diuinità, non è mortale, ma immor-tale, ferma per aeterno et infinito mobile in se, et<br />

non si muoue col fletto de piedi, come fa l'huomo mortale: ma và et arriua douunque uole come cosa portata<br />

da se, et colla sua essentia ogni cosa uede et ogni cosa penetra. et ua come un splendore a toccare tutte le<br />

sue cose, et cosi col suo uolere uà nella sua uoluntà, et ogni cosa muoue; come dichiara Heliodoro, et come<br />

dicono Herodoto et Diodoro, gli Aegyptij, adorauano gli animali quadrupedi, i volatili et l'aquatili et altre cose,<br />

de uolatili il Hierace [fol. 33 v] la Cycogna, quello per Marzo et per Venere, et questa per Mercurio. Lo Ibide,<br />

et la Ciuetta ò Noctua, il Bubo ò Ascalabo, la Ciuetta per Minerua, et il Bubo per la Iside ò Luna, il Gallo per<br />

Osiride. Delli quadrupedi, il Cocodrilo per lo Nilo, la Giouenca per la Iside et per la Luna. Il Leone per lo Sole,<br />

il cane tricipire per Serapide, con le teste triplicue di tre animali diuersi, quella del cane per le cose presenti<br />

et per le lusonghe. Di questa natura quella del lupe alla parte sinistra, per le cose passate et prevenire sono<br />

la stragge dell'occassioni et delle lire del tempo, che sempre contra.. sempre come insatiabilmente rastella et<br />

uccide. et tira ogni cosa atterra. Le spiana et ..prè sotto il spauento et sotto l'obleuione, et perche fa il uigore<br />

humano à guisa di lupo gioco et sentat forte, et l'annulla, colla sua deuotatione, et aduce la uita al fine con


horrore et spauento come fanno le battaglie, tra gli esserciti nimici, che à guisa di lupi, con l'armé rouinano,<br />

et hanno le prede. La testa di mezzo è di leone, per figurare, la uita, la fortezza, l'animo, et la fierezza et la<br />

generosa gagliardia, la uigilanza, il fortissimo concetto della natura, et il lume del celeste Foco, il sole. et<br />

questi erano gli iddij dell'Hermopoliti, che uenerauano, secondo si trouano sculpiti nelle loro medaglie. oltre<br />

adorauano nimico all'Aspile serpente noceuole, cosi parimente il cane per Anubis, il Lynca per Baccho<br />

osiride. L'Ariete per Ioue. La Lacerta per la natura generante."<br />

«Libro XII...» Torino, Archivio di Stato, Vol. 11, K.L., fol. 101 v: "Mercvrio, Mercvrij, e Mercurium<br />

promontorium, è nell'Africa [...] Mercvrio, Mercurij è ancora città d'Aegypto, che dipoi fu detta Hermopoli, ò<br />

Hermopolis, come città di Mercurio. Onde Mercuriopoliti, et Hermopoliti i cittadini. Come da Hermopoli della<br />

Galattia, die anchor essa muto il nome, et fu detta Angyra: prima consecrata à Mercurio, et dipoi à Neptuno<br />

dall'Ancora, con che presero porto in galera i Galli."<br />

36 Gustave Blum, "Numismatique d'Antinoos", in: Journal international d'archéologie numismatique 16<br />

1914, S. 33 - 70, bes. 67 ff: "Divinité d'Antinoos". Wilhelm Weber, Drei Untersuchungen zur griechischegyptischen<br />

Religion, Heidelberg 1911, II. Antinous-Hermes, S. 19 - 28. Antinous gedacht als<br />

Erscheinungsform <strong>des</strong> Hermes in Mantinea, Hermopolis und Alexandria auf Münzen: Av. Antinous-Büste mit<br />

Götterkrone <strong>des</strong> Hermes-Thot, Rv. Reiter, Erscheinungsform <strong>des</strong> "guten Gottes Hermes", vgl. Weber op.cit.,<br />

S. 23 - 27; zur hellenistischen Hermetik Zielinski, Hermes und die Hermetik, in: Archiv für Religions-<br />

Wissenschaft VIII, 321 ff und IX, 25 ff. Zusammenfassend neuerdings Meyer 1991, bes. 142, 146 - 148, Taf.<br />

115,13, nach Blum 1914, Taf.I.13. Zum arkadischen Urgott in den mythologischen Handbüchern <strong>des</strong> 16. Jh.<br />

vgl. Cartari (1556), Venedig 1587, S.266; Natale Conti, (um 1520 - 1582), «Mythologiae, sive explicationis<br />

fabularum libri decem.» (1551), Venedig 1600, S. 434: "... in Cyllene Arcadiae monte natum esse." In der<br />

1555 erschienenen von Benedikt Aegius kommentierten Ausgabe der De origine deorum <strong>des</strong> Apollodorus<br />

Athenensis Grammaticus, Lib. III, (Leiden 1608), S. 295 b.<br />

37 Pausanias VIII, 9, 7., ed. E. Meyer 1989 3 , Bd. III, S. 25 - 26: "Auch Antinoos wurde bei ihnen als Gott<br />

anerkannt. Von den Tempeln in Mantineia ist der <strong>des</strong> Antinoos der jüngste. Dieser wurde vom Kaiser<br />

Hadrian ganz außergewöhnlich verehrt. Ich habe ihn unter den Menschen weilend nicht mehr gesehen, sah<br />

ihn aber in Statuen und Gemälden. Er hat auch anderswo Kult, und am Nil gibt es eine Stadt der Aigypter,<br />

die nach ihm benannt ist. Ehren hat er in Mantineia aus folgendem Grund erhalten. Antinoos stammte aus<br />

Bithynion, einer Stadt Bithyniens jenseits <strong>des</strong> Sangariosflusses, und die Bithynier sind ursprünglich Arkader<br />

und Mantineer. Deshalb richtete ihm der Kaiser auch in Mantineia einen Kult ein, und es wird ihm je<strong>des</strong> Jahr<br />

ein Fest und je<strong>des</strong> fünfte Jahr ein Wettkampf gefeiert. Im Gymnasion von Mantineia gibt es einen Raum mit<br />

Statuen <strong>des</strong> Antinoos, der auch sonst sehenswert ist wegen der Steine, mit denen er geschmückt ist, und im<br />

Hinblick auf die Gemälde. Die meisten stellen Antinoos dar in der Gestalt <strong>des</strong> Dionysios..."; Weber 1911, S.<br />

185 ff.<br />

38 Pausanias VIII.9, 8; Athenaeus XV, 677 d; Weber 1911, S. 262 f, 281,1; Meyer 1991, S. 193 - 194,<br />

251 - 253.<br />

39 Blum 1914, S. 68; danach Meyer 1991, S. 108, 142, 146 ff. Dietrichson, Antinous, S. 149 spricht<br />

vom praxitelischen Hermes-Typus. Dagegen konnte Pirro Marconi, Antinoo, Saggio sull'arte dell'età<br />

adrianea. = Monumenti Antichi, Bd. 29, 1923, S. 214, keinerlei "Hermes-Typ" in den überlieferten Skulpturen<br />

erkennen, schreibt dann aber S. 217 von einem "tipo scultoreo vicino alle creazioni prassiteliche: il tipo<br />

Ermetico ...", was er auf seine Nr. 4 und 72 bezieht. Nr. 4 aber ist der sogenannte Antinous <strong>des</strong> <strong>Belvedere</strong><br />

und Nr. 72 eine Kleinbronze <strong>des</strong> späten 16. Jh. nach eben dieser Skulptur, vgl. <strong>Gerlach</strong> 1989, S. 163. Mayer<br />

1992 stellte sich dieses Problem nicht, weil er keine nachantiken Antinous-Bilder behandelt.<br />

40 Blum l.c. u. S. 45, Nr. 1.- 4., Taf. III, 2, im zugehörigen Text, S. 66, fälschlicherweise "[...] Nicomédie<br />

(5)".<br />

41 Weber 1979, S. 68, Anm. 7. Blum op.cit., S. 36, Nr. A. Wien, Gotha, Athen, Kopenhagen (Abguß); S.<br />

58 - 59.<br />

42 Das berichtet bereits Ligorio im Turiner Ms. Vol, 20, fol. 29 v ff: "Dela Villa Hadriana Tibvrtina." Ihm<br />

war der Funde von min<strong>des</strong>tens zwei Antinoos-Bacchus-Büsten aus Lanuvium bekannt, wie er Vol, 27,1, fol.<br />

169 v (= S. CCXLIIII) unter dem Stichwort "Di Antinopoliti Città" vermerkte: "A Lanuvio [...] erano [...] imagini<br />

intere coronate di Hedera come un Baccho. Et quella bellissima testa che è in casa Grimani à Venezia è una<br />

di quelle che fu trovata a Lanuvio." In Lanuvium (bei Torre Padiglione) gab es ein Diana und Antinous Kolleg,<br />

von dem nur das Statut erhalten ist und in Ostia einen Kultplatz für Antinous-Vertumnus, vgl. Marconi 1923,<br />

S. 174, 194; ablehnend dagegen Meyer 1991, S. 92 - 93, Nr. I,71 u. S. 207.<br />

43 Ligorio, a.a.O., Vol. 20, fol. 29 v: "[...] in Roma insino ahoggidi leggiamo memoria come fu fatto uno<br />

iddio secondo questa sentenza trovata nelle rovine del Tempio di Serapide nella Regione de la Via Sacra


confine del Campo Marzio, di quello del antico oppensine (?) et non quasi lontano a la Minerva et accanto<br />

all'arco antico che se dice di Camigliano." Dazu weiter unten.<br />

44 Domitia z.B.: ῎Δoμitíα<br />

Δoμitíαvov' Ich verdanke diesen Hinweis Herrn Dr. Wolfram Weiser, Bergisch-<br />

Gladbach.<br />

45 Natur und Antike in der Renaissance, Ausst. Kat. Liebieghaus - Museum alter Skulptur, Frankfurt/M<br />

1986, Kat. Nr. 33 a - 35 b, S. 343 - 345. Carrara-Medaille, Padua 1390 - 1405 oder Vespasian, Oberitalien,<br />

um 1480. Zu denjenigen <strong>des</strong> 16.Jhds. vgl. im folgenden.<br />

46 Jacopo da Strada, »Epitome thesauri antiquitatum, hoc est, Imp. Rom. orientalium et occidentalium,<br />

ex antiquis numismatibus quam fidelissime deliniatarum, ex Museo Iacobi de Strada Mantuani Antiquarii«,<br />

Lvgdvni, apvd Iacobvm de Strada, et Thomam Gverinvm M.D. LIII (Lyon 1553), S. 74; Zürich 1557, S. 73: "...<br />

multa'q; Numismata aurea, argentea, & aerea in honorem eius excudit."; Rom 1557. Vgl. »De Vitis<br />

Imperatorum et Caesaribum Romanorum, tam occidentalium quam orientalivm, nec non vxorvm et liberorvm<br />

eorvm, item Tyrannorum omnium ...« Octavii De Strada á Rosenberg, civis romani, Francofvrti ad Moenvm,<br />

Imprimebat Johannes Bringervs, M.DC.XV, S. 62: "ANTINOI NVMISMA. AENEVM. ANTINOVS ex Cethnide,<br />

Bithyniae vrbe, quam Claudiopolin (!) vocant, ortus, eximiae pulchritudinis puer, in deliciis Hadriani habit fuit:<br />

quem mortuum, siue quod in Nilum ceciderit, siue quod immolatus sit, muliebriter fleuit. Quare ob eius<br />

amorem, vrbem eo in loco, quo mortem oppetiit, conditam, ab eo denominauit, eius statuas per vniusersam<br />

orbem terrarum, atq; etiam effigies erexit, templum ei apud Mantineam constituit, multaque numismata<br />

aurea, argentea, & aerea in honorem eius excudit". Taf. 88: ANTINOON ΘEOΣ HΠATPIC", Rs. ΓEIΘV<br />

NIEΩN AΔPIANΩN", vgl. Blum 1910, Taf. II.13.<br />

47 G.F. Hill in: Thieme-Becker, Künstlerlexikon, Bd. 6, 1912, S. 236 - 237, arbeitet in Padua als<br />

Bronzeplastiker, Goldschmied und Medailleur bis 1561, die Daten seiner Medaillen reichen von 1539 bis<br />

1565.<br />

48 Zander H. Klawans, Imitations and inventions of roman Coins. Renaissance Medals of Julius Caesar<br />

and the Roman Empire, Santa Monica, CA. 1977, S. 84 - 86, Nr. 1 - 3: Exempl. Bibl.Nat. Paris (Silber), Abb.<br />

S. 85: OΣTIΛIOΣ MAPKEΛΛOΣ. O. IEPEYΣ. TOY ANTINOOY, Büste <strong>des</strong> Antinous nach rechts, drappiert.<br />

Rs. Merkur mit Pegasus und Caduceus, Blum 1914, S. 36, Nr. A, nach antiker Münze, wenn auch keine<br />

Kopie. Caesare Johnson - Rodolfo Martini, Milano. Civiche Raccolte Numismatiche. Catalogo delle Medaglie<br />

II. Secolo XVI. Cavino. Bolletino di Numismatica, Monografìa 4. II. 2, Rom 1989, S. 165 -167, Nr. 1695 -<br />

1702: "Schule <strong>des</strong> Cavino oder Paduaner Werkstatt"; Charles Davis, Aspects of imitation in Cavino's<br />

medals." In: Journal of Warburg and Courtauld Institute, Bd. 41, 1978, S. 331 - 334.<br />

49 Vincenzo Cartari, «Le Imagini colla sposizione degli Dei degli Antichi.» Venedig 1556, S. 170 ff, in<br />

anderen Ausgaben, z.B. Venedig 1587, S. 253 ff, ist dieses in den Holzschnitt oben links eingezwängte<br />

Münzbild nicht abgebildet.<br />

50 »La Historia Augusta da Giulio Cesare infino a Costantino il Magno. Illustrata con la verità delle<br />

Antiche Medaglie da Francesco Angeloni alla Maestà Christianissimi di Lvigi XIII. il giusto.« Con Privilegio<br />

del sommo Pontefice e della Maestà del Re Christianis.mo. In Roma, per Andrea Fei. M.D.C.XXXXI. Vita <strong>des</strong><br />

"Antinoo", S. 136 - 138, Taf. S. 148 in der Vita <strong>des</strong> Hadrian, S. 124 - 149. Revers allerdings nicht auf der<br />

Taf. S. 148 abgebildet.<br />

51 Angeloni, op.cit., S. 138: "Dala non mai a bastanza lodata cortesia del Sig. Alessandro Rondanini,<br />

mi è venuta in dono vna bellissima medaglia di Antinoo, non molto grande, ma ottimamente conseruata, con<br />

la testa, e'l petto, e che dalle cima della fronte sorger si vede vn fiore, secondo, che per segnale della<br />

Deificatione, erano soliti gli Egittij, sopra il capo del Deificato, e vi si legge: ANTINOOY HPUOΣ, cioè Antinoi<br />

Herois. Rappresenta nel rouescio l'istesso giouinetto, con sua lunga, e crespa chioma, che ignudo, se non<br />

quanto vn panno, o zendado, la sinistra spalla, e parte del petto gli và coprendo. Questi sopra vn forte &<br />

agile <strong>des</strong>triere caualca, che in atto si stà, o di velocemente correre, o di far co'suoi salti, e corbette, di sè<br />

leggiadra mostra: e mentre egli la sinistra mano tiene ingombrata delle redini, porta con l'altra, ben diritto,<br />

verso la <strong>des</strong>tra spalla, il Caduceo, che non più Antinoo, ma il Dio Mercurio lo fà rassimigliare: nè più lettere vi<br />

stanno scritte, che I0, e per l trauerso vn L, che poterono essere contrasegni del monerale, ouero numeri,<br />

secondo ne vsauano, come si disse in Traiano, de'tali gli antichi. Direi, che il senso di così fatto rouescio<br />

potesse essere quello tenuto da alcuni, che a gli Heroi fosse solito l'attributo del Caduceo: ma quello portato<br />

da Antinoo, non si mostra del tutto simigliante all'altro di Mercurio, mancandoui l'ornamento dell'ali;<br />

posciache si vede formato d'vn hasta schietta, verso il mezo della quale escono le code congiunte di due<br />

Serpenti, che là doue possono vnire la parte de'corpi, rappresentano nell disotto vn cerchio, & inarcandosi<br />

poscia amendue, dal mezo in sù, vn semicircolo ci dimostrano, che ne'due fiere capi, l'vn verso l'altro riuolto,<br />

resta terminato. ... Ben si disse nella dichiaratione fatta sopra il rouescio del Montone, che forse fù sacrificato<br />

Antinoo al Dio Marte da Adriano, per fine di hauerlo propitio in alcuna sua determina impresa: e qùi si


accolglie, che fà vista di mandare il giouane, in quella guisa, sù vn feroce <strong>des</strong>triere, ad annuntiare, col<br />

Caduceo, la pace a coloro, che di obedirlo si disponeuano, e la guerra agli altri, che contradetto hauessero<br />

all'imperio di lui: quasi facesse stima l'Imperatore di hauer promessa da gli Dei, per lo fatto sagrificio, che in<br />

suo potere si douesse stare il tutto, e ch'egli non men pacifico, che guerriero, haurebbe il Mondo a sua balia<br />

dominato."<br />

52 Bereich zwischen Palazzo Altieri, Via del Plebiscito und Via del Seminario, Fundort zahlreicher<br />

ägyptischer Bildwerke, von sieben Obelisken, vermutlich der Standort <strong>des</strong> Iseum Campense, eines Tempels<br />

der Isis und <strong>des</strong> Serapis.<br />

53 "Aντινοωι / συνθρονωι τον / εν αιγυπτοι θεον / Μ. Ουλπιος Απολλονιος / προϕ ητηι" veröffentlicht von<br />

Justus Lipsius, »Inscriptionvm Antiqvarvm quae passim per Europam liber.« Leiden 1588, fol. XXXI v, No. 18<br />

und Johann Heinrich Zedler, Grosses vollständiges Universal Lexikon, 2. Bd., Halle-Leipzg 1732, Sp. 574.<br />

Zu Pighius vgl. J.H.Jongkees, Stephanus Winandus Pighius Campensis, in: Mededelingen von het<br />

Nederlands Historisch Instituut te Rome 1954, S. 120-185.<br />

54 Im «Libro o vero Trattato dell' Antichità XXII di Pyrrho Ligorio... nel quale si dichiarano alcune<br />

famose ville et particolarmente della antica Città di Tibure et di alcuni Monumenti.» innerhalb der<br />

Beschreibung der "VILLA HADRIANA TIBVRTINA" (Ms. Turin, Vol. 20, fol. 29 v ff) heißt es fol. 39 r, Zeile 25:<br />

"Et oltre a Dione, et a T..i., in Roma insino a hoggidi leggiamo memoria come fu fatto uno iddio secondo<br />

questa sentenza trovata nelle rovine del Tempio di Serapide nella Regione de la Via Sacra, confine del<br />

Campo Marzio, di quello del antico oppensine (?) et non quasi lontano ala Minerva et accanto all'arco Antico,<br />

che se dice di Camigliano. Le cui parole sono scritte nella base di marmo quadrata con belle lettere, et con<br />

essa furono trovate la testa di serapide col ... in testa et un pezzo del suo cane tricipite, et un pezzo della<br />

Iside. Ove erano alcune pietre sagre con carattere, et imagini de le lettere Hieroglifiche, et alcune imagini di<br />

Donne mezze colonne et mezza ... con certi quadri in mano, ove si vedeva a uso di Tabernacolo la cornuta<br />

Iside, in altri Harpocrate suo figliuolo; con molte cose sacre di sugetti degli Aegyptij. Ora le parole della<br />

statoa di Antinoo dicono cosi: ANTINOΩI . ΣYNTPONΩI / TΩN . ΕN. AIΓYΠTΩI . ΘEΩN / M . OYΛΠIOΣ .<br />

AΠOΛΛΩNIOΣ / ΠPOΦHTHΣ".<br />

Im «Libro Cinquantesimo delle Antichità...» (= Vol. 26, enthält eine Geschichte der römischen Herrscher)<br />

wird in der Geschichte Hadrians auf den neueren Fund dieser Inschrift eingegangen (fol. 157): "Et à di nostri<br />

in Roma nelle rovine del Tempio d'Iside et Serapide cavandosi, ch'era in qual luogo che si dice l'Arco di<br />

Camimigliano (!) et tra esso et la chiesa di San Stephano, incirca del cacco, furono trovate molte cose tra le<br />

quali questa dedicatione con bellissimi caratteri greci ...<br />

che assai chiaramente ne significa, come fu consecrato et posto intra il Trono della sedia dell'iddij d'Aegypto<br />

et come havea quel Marco Ulpio Apollonio per suo prophete."<br />

An einer dritten Stelle wird diese Inschrift noch einmal erwähnt, im «Libro primo delle medaglie de Greci.<br />

Raccolte da Pyrrho Ligorio Napolitano», Biblioteca Nazionale, Napoli, Ms. XIII.B.I, fol. 103 v, "Di Antinoa città<br />

et di Claudianopoli et di Mantineia et del'Achet Capo." Im CIG, Bd. XIV, S. 255, Nr. 960 - 961 wird das erste,<br />

hier entscheidende Wort "ANTINOΩI" nicht angeführt.<br />

55 «Libro Primo delle Medaglie de Greci. Raccolte da Pyrrho Ligorio Napolitano.» Ms. Bibl.Naz. Napoli,<br />

Ms. XIII.B.I., fol. 104 - 106 v (= Bl. CLXXXIII - CLXXXXIX).<br />

56 Michael Isingrinius (Hrsg.), »Mercvrii Trismegisti Pymander, De Potestate et Sapientia Dei. Eivsdem<br />

Asclepivs, De uoluntate dei. Opusculum sanctißimis mysterijs, ac uerè coelestibus oraculis illustrißima.<br />

Jamblichvs, De mysterijs Aegyptiorum, Chaldaeorum, & Assyriorù. Proclvs in Platonicum Alcibiadem, de<br />

anima & daemone. Idem de sacrificio & magia. Quae omnia solerti cura repurgata, ac suo tandem candori<br />

restituta sunt.« Basel 1532, S. 2: "... theologica doctrina ... mox etiam prisci Christianorum theologi ingenti<br />

stupore attoniti admirati sunt." R.P.Festugiére, La Révélation d'Hermès Trismégistos III. Les Doctrines de<br />

l'Ame, Paris 1953, S.48 ff; zur Rezeption am Ende <strong>des</strong> 15.Jhds. bei Pico della Mirandola und Francesco di<br />

Giorgio (De harmonia mundi, 1525): D.P.Walker, Spiritual and Demonic Magic from Ficino to Campanella.<br />

London 1958, S.112-119; D.P.Walker, The Ancient Theology. London 1972; Francis A.Yates, Die okkulte<br />

Philosophie. (1979), Amsterdam 1991, S.19 u.37. Zu Nifos Beschreibung der magischen Wirkung von<br />

Statuen in « De daemonibus.» Venedig 1503, fol 71 v, vgl. Paola Zambelli, I problemi metodologici del<br />

necromante Agostino Nifo. In: Medioevo, Rivista di storia della filosofia medievale, Bd.1, Padova 1975,<br />

S.165.<br />

57 Isingrinius, op.cit., Praef. fol.1 v: "Eo tempore, quo Moses natus est, floruit Atlas Astrologus<br />

Promethei physici frater, ac Maternus auus maioris Mercurij, cuius nepos fuit Mercurius Trismegistus. Hoc<br />

autem de illo scribit Augustinus: quanquam Cicero, atque Lactantius Mercurius quinque per ordinem fuisse<br />

uolunt: quintumque fuisse illum, qui ab Aegyptijs Theut, à Graecis autem Trismegistos appellatus est...<br />

oppidum ab eo conditur, quod etiam nunc Graecè nominatur Hermopolis, id est, Mercurij ciuitas ... Primus<br />

igitur theologiae appelatus est autor: cum secutus Orpheus, secundas antiquae theologiae partes obtinuit."<br />

Zu den Ausgaben vgl. Hermetica. The Ancient Greek and Latin Writings which contain Religious or


Philosophic Teachings ascribed to Hermes Trismegistus. Edited with English Translation and Notes by<br />

<strong>Walter</strong> Scott. Bd.1, Oxford 1924, S.17 ff, 114-133. Zu Hermes als "erstem Theologen" Scott, op.cit., S.31,<br />

35. Zu Thoth-Hermes = griechischem Hermes: Scott, op.cit., Bd.4, 1936, S.28 ff. In der 1454 verfaßten<br />

Beschreibung <strong>des</strong> Florentiner Johannesfestes <strong>des</strong> Matteo Palmieri wird eine Gestalt <strong>des</strong> Hermes<br />

Trismegistus beschrieben, vgl. S.Colvin, A Florentine picture-chronicle by Maso Finiguerra, London 1898,<br />

S.6, A.D'Ancona, Origini del teatro italiano, Turin 1891, Bd.1, S.228 f; Zur Position <strong>des</strong> Hermes Trismegistos<br />

unter den Repräsentanten <strong>des</strong> 3.Weltalters in Weltchroniken und deren bildlicher Umsetzung um 1460-70<br />

vgl. B.Degenhart - A.Schmitt, Corpus der italienischen Handzeichnungen, 1300-1450. Teil 1, Bd.2, Berlin<br />

1968, S.583, 597-98, Kat.Nr.593, Taf.412 b: Florentiner Bilderchronik, fol.32, London, Brit.Mus. Natale Conti<br />

(1551), Venedig 1600, S.439: "At enim plures fuerunt Mercurij ... Qunitus, quem colunt Pheneatae, qui<br />

Argum dicitur interemisse, ob eam que causam Aegypto praefuisse, atque Aegyptiis leges et literas<br />

tradidisse... Atque ne plura hic ascribam, multa sunt carmina quibus ille poeta conatur ostendere universam<br />

fundamentum religionis apud Aegyptos à Mercurio prius fuisse inventum una cum ritibus sacrorum rerumque<br />

naturalium causis... (S.443): Atque haec de Mercurius dicta sunt, nunc veritatem investigemus. Fuit<br />

Mercurius homo singulari ingenio et sapientia, ut commemoravit Lactantius in libro de falsa Religione: nam<br />

tres tantum numeratos fuisse à Mercurio Trismegisto scribit, in quibus esset summa sapientia ... Hic enim<br />

literas invenit..." Zu Ligorios Erläuterungen zu Hermopolis vgl. Anm.35.<br />

58 Jamblichos, De mysterii Aegyptiorum, Chaldaeorum, Assyriorum, Proclus in Platonicum Alcibiadem<br />

de anima, atq. demone. Proclus de scrificio, & magia. Porphyrius de divinis, atq. daemonibus. Synesius<br />

Platonicus de somniis. Psellus de daemonibus [...] Alcinoi liber de doctrina Platonis. Speusippi liber de<br />

Platonis definitionibus. Pythagorae aurea verba [...] Mercurii Trismegisti Pimander [...] (Omnia Latine, opera<br />

Marsilii Ficini.) Venedig, in aedibus Aldi (Manutii) et Andreae soceri, Nov. 1516. 1. Ausg. 1497. Jamblichus,<br />

De mysteriis Aegyptiorum, Chaldaeorum, atque Assyriorum 1.1, p.1.4. In: Isingrinius 1532, fol. 1873 ff;<br />

Natale Conti (1551), Venedig 1600, S. 435, 443-445; Vincenzo Cartari (1556), Venedig 1587, S. 264. Auch<br />

Ligorio kannte diesen Zusammenhang unter dem Stichwort "Hermopoliti" im «Libro Ottavo...», Ms. Turin,<br />

Vol. 9, fol.33 r (wie Anm.35).<br />

59 Stephan Vinandus Pighius, «Themis Dea, seu de lege divina.» Antwerpen 1568. S. 30 f: "Ad haec<br />

Morillonus, Multò etiam ante Hesiodum haec vetustissimum poetam Orphea scripsisse constat, qui Horas<br />

item Themidis Iovisque regis filias esse cecinit. Nam is auctor aetatibus aliquot (ut quidam volunt) ante<br />

bellum Troianum vixit: immò ut Eusebius in Chronico et Suidas tradunt, non usque adeo diu post Mosem,<br />

iudicum Hebraeorum tempore: vir sapientia quadam divina, quisquis ille fuit, sublimique supra humanarum<br />

ingenio praestantissimus, cuius hymnos quosdam de diis adhuc habemus superstites arcanis mysteriis<br />

refertissimos. Apud Suidas verò vos legisse puto, quae de summo Deo mundi fabricatore, ac lumine<br />

supremo omnia complectante atque illustrante, tum de humani generis conditione sentit Mosaicae<br />

Theologiae haud incongruentia. Quinimmo Justinus philosophus et martyr in Aegyptum Orphae religionis ac<br />

supientiae adipescendae causa profectum memorat in Paraenetico ad Graecos, atque ibidem ab Hebraeis<br />

unius veri dei pietatem et cultum didicisse, atque tum recantasse, quae ωoλυδεότητα prius cecinisset:<br />

eiusque de hac re quosdam versus in medium ad Musaeum filium (quem Mosen Graecorum tamen quidam<br />

fuisse existimant) sciptos verae religionis lucem quandam praeferentes: quos eosdam et Cyrillus<br />

Alexandrinus contra Julianum Caesarem, et Aristobulus Iudaeus in eo quem ad Ptolemaeum scripsit,<br />

commemorant. Ex Hebraicae igitur Theologiae limpidissimo fonte videtur Orpheus pleraque sua hausisse,<br />

variisque fabulis involuta promulgasse posteris: quae etiam num velut purae quaedum guttulae, riuulique<br />

clariores, in turbulentissimo illo prophanae Theologiae fluento intercurrentes nonnunquam apparent<br />

diligenter advertentibus. Nam Orphica illa Theologia, variis multarum regionum populis infusa, sensim<br />

propagata est, in qua tamen pro temporum locorumque mutatione ac legislatorum libero iudicio, qui<br />

respublicas nunquam sine religionis aliquo fundamentuo instituerunt, plurima frequenter sunt variata, immo<br />

contaminata. [...] Adeo ut ab Orphica illa prima puritate plurimum degeneravit Graecorum Theologia, ut quae<br />

prorsus non sibi similis stolida opinionum colluvie contaminata apparebat. Hesiodus tamen, atque Homerus<br />

aliique poetarum vetustissimi Orphica imprimis observarunt, quemadmodum non solum demonstrant eadem<br />

deorum nomina et genealogiae: sed etiam plurimae de rerum principijs fabulae, si non verbis omnino, at<br />

significatione Orphei hymnis convenientes." Zitat S.67. Dazu E.Wind, Pagan Mysteries in the Renaissance,<br />

Harmondsworth 1967, S.36 ff. Zur "theologia prisca" D.P.Walker, The Prisca Theologia in France, in: Journal<br />

of the Warburg and Courtauld Institute, Bd.17, London 1954, S.204-259, D.P.Walker, The Ancient Theology,<br />

London 1972.<br />

60 Hieronymus Lauretus, «Silva allegoriarum totius sacrae scripturae.» Barcelona 1570, S. 695:<br />

"Moyses sic dictus est, quia sumptus ex aquis propter aquam sapientiae, quam ei Deus impartitus est. Et<br />

solet indicare Mercurium, quia naturam sapit aqueam. Nam ut haec lavando aufert obtegentem maculam, ut<br />

appareat nuda rei forma. Sic ille Hermes vetus interpres amovet testam extranei idiomatis, obscuritatem<br />

aenigmatum et parabolarum, aut cujuscunque detrusi sermonis difficultatem, et apariens ea, quae in<br />

penetralibus arcanis Dei et naturae recondita sunt, nudam offert veritatem contundam."<br />

61 Natale Conti (1551), Venedig 1610, S.1034: "Nam Mercurius vis est illa divina, quae in mentes


hominum divinitus infunditur, quaeque res humanas mirifice in suo ordine componit et conservat. Tum<br />

rursus, ubi somnia in mentes hominum divinitus infundi putabantur, aut ubi animae in corpora nascentium<br />

deduci, aut post mortem ad inferos, vis illa divina Mercurius dicebatur. Illo autem nomine vis divina vocata<br />

fuit, quia primus Mercurius vir sapientissimus mundum à Deo creatum fuisse dixerit, et non posse sine divina<br />

providentia gubernari, omnemque Deorum cultum inter mortales instituerit, neque ullum fieri posse crediderit<br />

fine Deorum nutu ortum et interritum..." entsprechenden Formulierungen S. 445.<br />

62 Lilius Gyraldus, «Historia deorum gentilium varia et multiplex.» Basel 1547; Natale Conti (1551),<br />

Venedig 1600, S.15 -16; Stephanus Pighius, «Themis Dea.» (1566), Antwerpen 1568.<br />

63 vgl. dazu den Beitrag von H. Wrede in diesem Band.<br />

64 1486 - 1553, vgl. Gaetano Marini, Degli Archiatri Pontificj, Bd. 1, Rom 1784, S. 384 f (a). Manetti,<br />

<strong>des</strong>sen Liebe zu Rom und Eifer für die Erforschung der Altertümer hervorgehoben werden, solle dafür<br />

sorgen, daß die Monumente der Stadt und Umgebung und alle Statuen, Inschriften und Marmorsteine so<br />

weit wie möglich bewahrt, von Gestrüpp und Efeu gesäubert, keine neuen Bauwerke ihnen angefügt, nichts<br />

zerschlagen, zu Kalk verbrannt und aus Rom entfernt werden soll. Vgl. Anm. 79.<br />

65 Aldrovandi 1556 (wie Anm. 24), S. 168.<br />

66 Ludwig v. Pastor, Geschichte der Päpste, 5.Bd., Freiburg i.Br. 1909, S. 89 u. S. 750 ff. Zur<br />

Verbindung Bembos mit Bocchi vgl. Anm. 7.<br />

67 1470 - 1547; 1539 - 1546 erneut in Rom, um die Kardinalswürde zu empfangen, C. Dionisotto, in:<br />

Dizionario biografico degli Italiani, Bd. 8, Rom 1966, S. 133 - 151.<br />

68 Contra Detractores, ed. Taù, cap. XXIV: "Nam illi deos, nos vero sanctos vocamus", vgl. Baron<br />

1966, S. 302 ff.<br />

69 Edgar Wind, Pagan Mysteries in the Renaissance, Harmondsworth 1967, S.252, Abb.95. Wie weit<br />

bei Celtis - der seine Anregungen aus Italien bezogen hatte - ein Zusammenhang mit der von Degenhart-<br />

Schmitt (vgl. Anm.57) erwähnten Chronik <strong>des</strong> Matteo Palmieri, der die lebenden Bilder der Florentiner<br />

Johannesprozession von 1454 festhielt, die eine bildliche Analogie in der Florentiner Bilderchronik von<br />

1460-70 finden, - wie immer vermittelt - bestehen könnte, muß hier offen bleiben.<br />

70 Tilmann Buddensieg, Zum Statuenprogramm im Kapitolsplan Pauls III., in: Zeitschrift für<br />

Kunstgeschichte, Bd. 32, 1969, S. 200 u. 203; H. Wrede, Römische Antikenprogramme <strong>des</strong> 16.<br />

Jahrhunderts.<br />

71 Inschrift auf seiner vom Senat gestifteten, von Giacomo della Porta angefertigten Sitzstatue, 1543 in<br />

der Sala di Campidoglio aufgestellt. Dort bis 1876, dann nach Santa Maria in Aracoeli versetzt:<br />

PAULO III. PONT.MAX. / QUOD EIUS IUSSU AUSPICIIS ATQUE AERE CONLATO / URBEM SITU ET<br />

DIVERTICULIS VIARUM DEFORMEM / ET IMPERVIAM DISIECTIS MALE POSITIS AEDIFICIIS / IM<br />

MELIOREM FORMAM REDEGERINT / VIIS AERISQUE CUM VETERIBUS DIRECTIS ET AMPLIATIS /<br />

TUM NOVIS CONSTITUTIS AUXERINT ORNAVERINTQUE / LATINUS IVVENALIS MENNECTUS.<br />

HYERS. MAPHEUS / CUR. VIAR. / URBE INSTAURATA OFFICII ET MEMORIAE ERGO / STATUAM IN<br />

CAPITOLIO OPT: PROSUERUNT / ANNO CHRISTI M.D.XLIII.<br />

72 Buddensieg 1969, S. 190 - 192.<br />

73 Buddensieg 1969, S. 192 f, 215.<br />

74 Richard Harprath, Papst Paul III. als Alexander der Große. Das Freskenprogramm der Sala Paolina<br />

in der Engelsburg. = Beiträge zur Kunstgeschichte. Hrsg. v. G. Bandmann, Erich Hubala, Wolfgang Schöne,<br />

Bd. 13, Berlin - New York 1978, Bildprogramm S. 17 ff.<br />

75 Rolf Merzenich, Der Alexanderzyklus <strong>des</strong> Sala Paolina in der Engelsburg zu Rom. Diss. Aachen<br />

1990, S. 46 f unter Anschluß an E. Schröter, Zur Inhaltsdeutung <strong>des</strong> Alexander-Programms der Sala Paolina<br />

in der Engelsburg. Rezension zu: R. Harprath, Papst Paul III. als Alexander der Große, in: Röm.<br />

Quartalsschrift für christliche Archäologie und Kirchengeschichte, Bd. 75, 1980, S. 76-99.<br />

76 Harprath 1978, S. 62, vgl. von Pastor, Bd. V, 1929, S. 170 -173 u. 246 - 247.<br />

77 Ernst Steinmann, Freskenzyklen der Spätrenaissance. In: Monatshefte für Kunstwissenschaft, Bd. 3,<br />

1910, S. 45 ff; A. Schiavo, Il palazzo della Cancelleria, Rom 1963, S. 151 ff.


78 Arsenio Frugoni, Carteggio umanistico di Alessandro Farnese. Florenz 1950, = Nuova collezione di<br />

testi umanistici inediti o rari pubblicata sotto gli auspici della Scuola Normale Superiore di Pisa da A. Mancini<br />

e P. O. Kristeller, Bd. VIII, S. 39, Brief Nr. 24.<br />

79 Romulo Amaseo, Oratio habita in funere Pauli III. Pont. Max., Bologna 1563, S. 50 u 65.<br />

80 Harprath 1978, S. 63.<br />

81 Marini 1784 (wie Anm. 62), Mandosi, Degli Archiatri Ponteficj, Bd. 1, Rom 1784, Appendice, S.<br />

280-284, Nr. XCVI (I).<br />

82 Zur Kontroverse um die Zuschreibung der erhaltenen Zeichnung in Windsor vgl. Konrad Oberhuber,<br />

Raffael's Drawings for the Loggia of Psyche in the Farnesina. In: Raffaello a Roma, Rom 1986, S.202; J.A.<br />

Gere, Drawings by Raffael and his circle, New York 1987, Nr.51, S.185-187; Konrad Oberhuber, Penni o<br />

Raffaello, in: Raffaello e i Suoi, Roma 1992, S.21-22. Zur Statue zusammenfassend mit älterer Lit.: Silvia<br />

Pellizzari, Lorenzo Lotti detto il Lorenzetto, Statua di Giona e di Elia (1522), in: I luoghi di Raffaelo a Roma,<br />

Catalogo a cura di Luciana Cassanelli e Sergio Rossi, Rom 1983, S.108-109.<br />

83 »Fvnerali antichi di diuersi Populi et Nationi; Forma, ordine, et pompa di sepolture, di essequie, di<br />

Consecrationi antiche et d'altro. Descritti in Dialogo da Thomaso Porcacchi da Castiglione Arretino. Con le<br />

Figure in Rame di Girolamo Porro Padovano.« In Venetia MDLXXIV, S. 40.

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