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Selektive dorsale Rhizotomie - Arbeitskreis Kunstfehler in der ...

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Eltern berichten<br />

Julian - e<strong>in</strong> Erfahrungsbericht<br />

Auf e<strong>in</strong>e Empfehlung von e<strong>in</strong>em Bekannten beauftragte<br />

ich e<strong>in</strong>en Rechtsanwalt <strong>in</strong> Köln, <strong>der</strong>, wie dieser mir erklärte,<br />

sehr gut se<strong>in</strong> soll. Lei<strong>der</strong> hat sich das als Fehler<br />

herausgestellt, denn dieser Rechtsanwalt hat unseren<br />

Prozess ziemlich schnell <strong>in</strong> die Sackgasse geführt. Die<br />

Schadenersatzansprüche sollte ich selbst ausrechnen<br />

und aufführen, obwohl dieses se<strong>in</strong>e Aufgabe gewesen<br />

wäre.<br />

Ferner bekam ich immer wie<strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ungen, dass<br />

ich me<strong>in</strong>e Zustimmung zu weiteren privaten Gutachten<br />

geben sollte, obwohl schon zwei positive Gutachten vom<br />

MDK vorlagen. Mit <strong>der</strong> Aussage, dass er ohne e<strong>in</strong> weiteres<br />

privates Gutachten ke<strong>in</strong>e Chance sehe, den Prozess<br />

weiter fortzuführen, wurde ich alle paar Wochen dazu<br />

aufgefor<strong>der</strong>t. Er erklärte mir, dass er sich auf die Gutachten<br />

des MDK nicht stützen kann und er benötige dr<strong>in</strong>gend<br />

e<strong>in</strong>ige Gegengutachten. Den Preis hierfür gab <strong>der</strong><br />

Rechtsanwalt mir mit 1.000-2.000 Euro an, die ich als<br />

alle<strong>in</strong> erziehende Mutter nicht selbst f<strong>in</strong>anzieren konnte.<br />

Später stellte sich heraus, dass er zu diesem Zeitpunkt<br />

vermutlich noch nicht e<strong>in</strong>mal die Kl<strong>in</strong>ikakte zur E<strong>in</strong>sicht<br />

hatte, da ich erst Wochen nach Mandatsentziehung die<br />

Rechnung von <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik für die Erstellung <strong>der</strong> Fotokopien<br />

<strong>der</strong> Krankenakte erhalten habe.<br />

Lei<strong>der</strong> war bei diesem Rechtsanwalt auch e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Krankenkasse, die ebenfalls an e<strong>in</strong>em<br />

positiven Ausgang des Prozesses <strong>in</strong>teressiert ist, nicht<br />

realisierbar. Obwohl me<strong>in</strong> Sohn Anspruch auf Beratungshilfe<br />

hat, bekam ich schon nach e<strong>in</strong>igen Monaten e<strong>in</strong>e<br />

Rechnung über mehrere Tausend Euro. Diese wurde mit<br />

e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>en Schwierigkeitsgrad begründet, da er<br />

hierbei den Höchstsatz abrechnen wollte. Das e<strong>in</strong>zige<br />

was <strong>der</strong> Rechtsanwalt jedoch gemacht hat, war dass er<br />

die behandelnden Ärzte angeschrieben und um Kopien<br />

<strong>der</strong> Krankenakte me<strong>in</strong>es Sohnes gebeten hat.<br />

Da ich zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Geburt me<strong>in</strong>es Sohnes ke<strong>in</strong>e<br />

Rechtsschutzversicherung hatte habe ich für e<strong>in</strong>en Augenblick<br />

über die E<strong>in</strong>schaltung e<strong>in</strong>es Prozessf<strong>in</strong>anzierers<br />

nachgedacht.<br />

Diese Möglichkeit konnte ich jedoch nicht nutzen, da ich<br />

hierfür e<strong>in</strong>e Klageschrift benötigt hätte, damit <strong>der</strong><br />

Prozessf<strong>in</strong>anzierer prüfen kann, ob die Klage Aussicht<br />

auf Erfolg hat. Ohne diese Klageschrift konnte ich auch<br />

hier nichts erreichen. Lei<strong>der</strong> hat sich <strong>der</strong> Rechtsanwalt<br />

auch um die Klageschrift nicht gekümmert, so dass wir<br />

nach kurzer Zeit vollkommen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sackgasse gelandet<br />

waren.<br />

AKG hat geholfen<br />

Über me<strong>in</strong>e berufliche Tätigkeit wurde ich auf den <strong>Arbeitskreis</strong><br />

<strong>Kunstfehler</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geburtshilfe aufmerksam.<br />

Dieses war das Beste, was mir passieren konnte. Dort<br />

habe ich mir auch schon während <strong>der</strong> Zeit mit dem an<strong>der</strong>en<br />

Rechtsanwalt regelmäßig Hilfe geholt, da ich ver-<br />

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mutlich sonst verzweifelt wäre. Schließlich habe ich den<br />

Anwalt gewechselt.<br />

Ich kann jedem, <strong>der</strong> sich mit dem Gedanken trägt die<br />

Schadenansprüche für se<strong>in</strong> geburtsgeschädigtes K<strong>in</strong>d<br />

geltend zu machen, nur empfehlen, sich vorher genauestens<br />

zu <strong>in</strong>formieren welcher Rechtsanwalt tatsächlich<br />

gut ist. Hierbei s<strong>in</strong>d Vere<strong>in</strong>e auf diesem Gebiet, wie<br />

z.B. <strong>der</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Kunstfehler</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geburtshilfe gern<br />

behilflich. E<strong>in</strong>ige Rechtsanwälte werden auch schon auf<br />

<strong>der</strong>en Internetseiten genannt.<br />

Natürlich kennen wir den Ausgang des Prozesses noch<br />

nicht, aber es ist beruhigend für mich zu wissen, dass<br />

me<strong>in</strong> Sohn anwaltlich gut vertreten wird und ich mich<br />

wie<strong>der</strong> me<strong>in</strong>en Schwerpunktaufgaben widmen kann: Der<br />

Weiterentwicklung me<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des.<br />

Name und Anschrift s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Redaktion bekannt.<br />

Wer kann zu dieser Problematik etwas sagen<br />

o<strong>der</strong> besser noch e<strong>in</strong>e Hilfestellung geben?<br />

Fahrtkosten für e<strong>in</strong><br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tes K<strong>in</strong>d als<br />

außergewöhnliche Belastung<br />

Orientierungssatz:<br />

1. Fahrten im Interesse beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d als<br />

Krankheitskosten im Rahmen des § 33 Abs. 1 EStG<br />

mit 0,30 Euro/km berücksichtigungsfähig, soweit sie<br />

durch den Körperschaden des beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten K<strong>in</strong>des<br />

bed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d.<br />

2. Es ist Sache des Steuerpflichtigen, die tatsächliche<br />

Fahrleistung mit dem beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten K<strong>in</strong>d nachzuweisen<br />

und glaubhaft zu machen.<br />

3. Führen Eltern Fahrten im eigenen persönlichen Interesse<br />

durch, etwa allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>kaufs- o<strong>der</strong>Besorgungsfahrten<br />

bzw. Fahrten im eigenen Freizeit<br />

<strong>in</strong>teresse, und s<strong>in</strong>d sie gehalten, das K<strong>in</strong>d mitzunehmen,<br />

weil es auf die Betreuung <strong>der</strong> Eltern angewiesen<br />

ist, so liegt e<strong>in</strong>e nicht durch die Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />

veranlasste Fahrt vor, <strong>der</strong>en Aufwendungen nicht als<br />

Krankheitskosten und folglich nicht als außergewöhnliche<br />

Belastung anzuerkennen s<strong>in</strong>d.<br />

Unser Mitglied, Vera Grundler fragt an, ob an<strong>der</strong>e Eltern<br />

auch betroffen s<strong>in</strong>d und wie diese damit umgehen, welche<br />

Erfahrungen gemacht wurden. Hat schon mal jemand e<strong>in</strong>en<br />

Wi<strong>der</strong>spruch geführt und wenn ja, wie ist entschieden<br />

worden?<br />

Wenn Sie hierzu etwas sagen können, melden Sie sich<br />

bitte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschäftsstelle. Marlis Meierl<strong>in</strong>g

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