Bachelor und Master in Deutschland – Empirische ... - WissWB-Portal
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Orientierungshilfe bei der E<strong>in</strong>richtung des Studiengangs<br />
Wir haben die Verantwortlichen an den Fachbereichen danach gefragt, woran sie sich<br />
bei der E<strong>in</strong>richtung ihres Studiengangs jeweils orientiert haben. Die Antworten zeigen,<br />
dass den Gestaltern zuvorderst e<strong>in</strong> schon vorher bestehendes, <strong>in</strong>haltlich ähnliches Studienangebot<br />
als Orientierungshilfe diente (siehe Tabelle 2-7). Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere für<br />
die Kultur- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften, die Naturwissenschaften sowie die Ingenieurwissenschaften.<br />
Beschlüsse der Hochschulrektorenkonferenz <strong>und</strong> der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz galten <strong>in</strong><br />
etwa e<strong>in</strong>em Drittel der Fälle als Richtungsweiser, ebenso wie das jeweilige Landeshochschulgesetz.<br />
Weitere Hilfen wurden jeweils <strong>in</strong> etwa gleichem Maß genutzt (um<br />
25 %). Dazu gehören Empfehlungen des Wissenschaftsrates, hochschul<strong>in</strong>terne Vorgaben<br />
<strong>und</strong> das Hochschulrahmengesetz des B<strong>und</strong>es. Seltener wurden andere <strong>Bachelor</strong>oder<br />
<strong>Master</strong>studiengänge als Vorbild gewählt, ob nun an der eigenen oder an e<strong>in</strong>er<br />
fremden Hochschule. Dies liegt vermutlich daran, dass es zum Zeitpunkt der E<strong>in</strong>richtung<br />
<strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> erst wenige Studienangebote mit <strong>Bachelor</strong> <strong>und</strong> <strong>Master</strong><br />
gab.<br />
Internationale Vorbilder wie das US-amerikanische oder das Britische Modell s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Fünftel beziehungsweise e<strong>in</strong>em Zehntel der Studiengänge als Orientierungshilfe<br />
dienlich gewesen. Auch der Blick über die Ländergrenzen h<strong>in</strong>aus war also teilweise<br />
hilfreich für die E<strong>in</strong>richtung des eigenen Studiengangs.<br />
Tab. 2-7: Orientierungshilfe bei der Gestaltung des Studiengangs nach Studienfachgruppe<br />
(<strong>in</strong> Prozent; Mehrfachnennungen)<br />
Studienfachgruppe Gesamt<br />
KULT/ WI/ NAT/ ING <strong>in</strong>ter-<br />
SOZ JUR MED disz.<br />
Ähnliches vorheriges Studienangebot 59 38 59 65 41 55<br />
Beschlüsse der HRK/KMK 29 32 39 45 40 38<br />
Landeshochschulgesetz 25 34 29 37 36 32<br />
Empfehlungen des Wissenschaftsrates 19 24 27 34 37 28<br />
Hochschul<strong>in</strong>terne Vorgabe 52 15 18 26 22 28<br />
Hochschulrahmengesetz des B<strong>und</strong>es 14 29 30 28 30 26<br />
B/M-Studiengang an e<strong>in</strong>er anderen Hochschule 15 25 17 25 20 20<br />
Beschluss/Empfehlung e<strong>in</strong>er Fachkommission 17 12 27 21 23 21<br />
US-amerikanisches Modell 9 28 18 21 24 19<br />
B/M-Studiengang an der eigenen Hochschule 24 7 13 13 11 14<br />
Britisches Modell 10 8 10 9 13 10<br />
Anderes 13 21 14 12 17 15<br />
Weder an Studienangebot noch an Gesetz oder Modell 11 13 10 8 12 10<br />
Gesamt 297 286 311 343 327 317<br />
Anzahl (n) (170) (85) (175) (208) (128) (766)<br />
Frage B.01: Woran haben Sie sich bei der Gestaltung des Studiengangs orientiert? (Mehrfachnennung möglich.)<br />
Wie der Tabelle 2-7 zu entnehmen ist, unterscheiden sich die Kultur- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften<br />
deutlich von den anderen vier Studienfachgruppen. Sie s<strong>in</strong>d bei der E<strong>in</strong>richtung<br />
des neuen Studiengangs viel stärker hochschul<strong>in</strong>ternen Vorgaben gefolgt oder haben<br />
sich an e<strong>in</strong>em <strong>Bachelor</strong>-/<strong>Master</strong>angebot an der eigenen Hochschule orientiert. Gesetzliche<br />
Rahmenvorgaben oder Studiengänge mit den neuen Abschlussgraden an anderen<br />
Hochschulen haben hier e<strong>in</strong>e wesentlich ger<strong>in</strong>gere Rolle gespielt. Offenbar wollen<br />
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