Bachelor und Master in Deutschland – Empirische ... - WissWB-Portal
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6 Anb<strong>in</strong>dung an den Arbeitsmarkt<br />
In Zukunft werden mehr junge Erwachsene e<strong>in</strong>es Jahrgangs e<strong>in</strong> Hochschulstudium aufnehmen,<br />
als dies früher der Fall war. Der tertiäre Bildungssektor hat <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten<br />
e<strong>in</strong>e Entwicklung von der Eliteförderung h<strong>in</strong> zur Massenausbildung erfahren,<br />
die sich vermutlich <strong>in</strong> der universellen Ausbildung fortsetzen wird. Der <strong>in</strong>ternationale<br />
Vergleich weist auf diesen Trend h<strong>in</strong>; <strong>in</strong> den USA beispielsweise studieren bereits etwa<br />
60 % der Personen e<strong>in</strong>er Alterskohorte.<br />
Von Seiten des Arbeitsmarkts s<strong>in</strong>d die Verantwortlichen an den Hochschulen entsprechend<br />
aufgefordert, die Studienstrukturen so zu gestalten, dass e<strong>in</strong>erseits Komponenten<br />
der Allgeme<strong>in</strong>bildung, andererseits aber auch Anteile der Spezialisierung <strong>und</strong> des Praxisbezugs<br />
<strong>in</strong> das Curriculum e<strong>in</strong>gebracht werden. Studierende sollten bereits <strong>in</strong> frühen<br />
Phasen ihres Studiums auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet <strong>und</strong> <strong>in</strong> die<br />
Lage versetzt werden, darauf reagieren zu können; dies gilt gerade für die neuen <strong>Bachelor</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Master</strong>studiengänge. Dementsprechend sollten die Studien<strong>in</strong>halte stärker als<br />
bisher auf den Wandel der Qualifikationsanforderungen des Arbeitsmarkts abgestimmt<br />
werden. Neben speziellen Fachkenntnissen <strong>und</strong> methodischen Fähigkeiten s<strong>in</strong>d vermehrt<br />
Schlüsselqualifikationen, etwa soziale Kompetenzen, zu vermitteln.<br />
Somit ist von den Verantwortlichen auf Fachbereichsebene zu erfragen, wie groß die<br />
praktischen Studienanteile <strong>in</strong>nerhalb <strong>und</strong> außerhalb des Lehrplans s<strong>in</strong>d, zum Beispiel<br />
Forschungs- oder Berufspraktika. Weiter ist zu ermitteln, <strong>in</strong> welcher Weise das Curriculum<br />
der <strong>Bachelor</strong>- <strong>und</strong> <strong>Master</strong>programme neben der fachlichen Qualifikation von Studierenden<br />
die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen vorsieht. Darüber h<strong>in</strong>aus ist von<br />
Interesse, <strong>in</strong>wieweit Arbeitgeber am Studienprogramm beteiligt s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> ob den Studierenden<br />
bereits im Studium Kontakte zu Arbeitgebern vermittelt werden. Schließlich ist<br />
zu fragen, ob die Fachbereiche die Verb<strong>in</strong>dung zu ihren Studierenden auch nach deren<br />
Studienabschluss aufrechterhalten <strong>und</strong> ob sie über Informationen zu ihrem beruflichen<br />
Verbleib verfügen. Diese könnten zu e<strong>in</strong>em genaueren Bild über die Anb<strong>in</strong>dung der<br />
Studierenden an den Arbeitsmarkt beitragen, so dass von vornhere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e zielgerichtete<br />
Studiengangsgestaltung möglich ist.<br />
6.1 Praktische Anteile im Studium<br />
Um die Studierenden auf ihr späteres Berufsleben vorzubereiten, werden <strong>–</strong> <strong>und</strong> dies gilt<br />
auch für viele klassische Studiengänge <strong>–</strong> häufig praktische Elemente <strong>in</strong> den Studienablauf<br />
<strong>in</strong>tegriert. Wir haben die für die <strong>Bachelor</strong>- <strong>und</strong> <strong>Master</strong>angebote verantwortlichen<br />
Personen gefragt, welche Praxisanteile ihr jeweiliger Studiengang enthält.<br />
Wie aus der Tabelle 6-1 hervorgeht, enthalten fast 90 % der <strong>Bachelor</strong>studiengänge <strong>und</strong><br />
immerh<strong>in</strong> fast drei Viertel der <strong>Master</strong>studiengänge e<strong>in</strong> oder mehrere praktische Elemente.<br />
Darunter ist das Berufs- oder Lehrpraktikum mit e<strong>in</strong>em Anteil von fast 50 % <strong>in</strong>sgesamt<br />
die häufigste Form. Der Schwerpunkt liegt hierbei mit 68 % deutlich auf den <strong>Bachelor</strong>studiengängen.<br />
Dagegen weisen die <strong>Master</strong>studiengänge etwas höhere Anteile an<br />
Forschungspraktika auf, sowohl hochschul<strong>in</strong>tern als auch hochschulextern (jeweils etwa<br />
20 % gegenüber je knapp 15 %). Dabei verzeichnen die eigenständigen <strong>Master</strong>angebote<br />
im Vergleich zu den konsekutiven <strong>Master</strong>angeboten e<strong>in</strong>en relativ ger<strong>in</strong>gen Anteil an<br />
<strong>in</strong>ternen Forschungspraktika (14 % im Vergleich zu 32 %). Sprachpraktika s<strong>in</strong>d, über<br />
alle Studiengänge gesehen, erwartungsgemäß recht selten (7 % der Nennungen).<br />
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