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Februar 2012 - EU-Koordination

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der Agrar- und Strukturfonds zur Erhaltung<br />

der biologischen Vielfalt als unserer<br />

Lebensgrundlage, sagte Claus Mayr vom<br />

NABU. [mbu]<br />

X liFe: www.ec.europa.eu/environment/life<br />

X eU-Kommission zur Finanzierung von natura<br />

2000: www.kurzlink.de/finance-nat2000.pdf<br />

X www.nabu.de<br />

Gefährdete Arten<br />

besorgniserregender<br />

Artenschwund in europa<br />

Die Rote Liste der gefährdeten Arten<br />

in Europa ist länger geworden. Nach der<br />

jüngsten Untersuchung wird ein großer Teil<br />

der europäischen Flora und Fauna als gefährdet<br />

eingestuft. Die Forscher beobachteten<br />

etwa 6.000 Arten der Europäischen<br />

Roten Liste. Demnach sind 44 Prozent aller<br />

Süßwasserweichtiere vom Aussterben bedroht,<br />

ebenso 37 Prozent der Süßwasserfische<br />

und 23 Prozent der Amphibien. Ein<br />

Fünftel bestimmter terrestrischer Weichtiere<br />

fällt ebenso in diese Kategorie wie<br />

19 Prozent der Reptilien, 15 Prozent der<br />

Säugetiere und Libellen, 13 Prozent der<br />

Vögel, elf Prozent ausgewählter xylobionter,<br />

also im Holz lebender, Käfer und neun<br />

Prozent der Schmetterlinge. Zudem gelten<br />

467 Arten von Gefäßpflanzen als vom Aussterben<br />

bedroht.<br />

„Wenn wir diesen Abwärtstrend nicht<br />

ergründen und umgehend handeln, wird<br />

der Preis, den wir dafür zahlen werden,<br />

möglicherweise sehr hoch sein“, sagte <strong>EU</strong>-<br />

Umweltkommissar Janez Potočnik. Die Europäische<br />

Rote Liste ist Teil der Roten Liste<br />

der Weltnaturschutzunion (IUCN). Darin<br />

werden Arten aufgeführt, die regional vom<br />

Aussterben bedroht sind.<br />

Die <strong>EU</strong> hat im vergangenen Frühjahr<br />

eine Biodiversitätsstrategie verabschiedet,<br />

mit der der Verlust an biologischer Vielfalt<br />

und Ökosystemleistungen in der <strong>EU</strong><br />

bis 2020 gestoppt werden soll. [mbu]<br />

X europäische Rote liste und Rote liste der iUCn:<br />

www.iucnredlist.org/initiatives/europe<br />

umwelt aktuell <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />

Nationales Naturerbe<br />

fast 25.000 hektar mehr<br />

Mitte Dezember hat der Haushaltsausschuss<br />

des Bundestages beschlossen,<br />

gut 24.500 Hektar neue Flächen als Nationales<br />

Naturerbe zu sichern. Damit umfasst<br />

dessen gesamtes Areal nun 125.000<br />

Hektar. Die aus Naturschutzsicht besonders<br />

wertvollen Bundesflächen dürfen<br />

nicht privatisiert werden. 2008 wurden<br />

bereits 100.000 Hektar gesichert. Bei den<br />

zusätzlichen Gebieten handelt es sich fast<br />

ausschließlich um ehemalige militärisch<br />

genutzte Standorte. Rund 14.000 Hektar<br />

davon sollen laut Bundestag der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umwelt angeboten werden.<br />

Die restlichen 11.000 Hektar werden den<br />

Ländern, Naturschutzverbänden und Naturschutzstiftungen<br />

zur langfristigen Pflege<br />

und Entwicklung überlassen.<br />

Zum Nationalen Naturerbe gehören<br />

Landschaften, für die Deutschland eine<br />

besondere Verantwortung besitzt. Sie sind<br />

gekennzeichnet durch Großflächigkeit,<br />

Unzerschnittenheit und in weiten Teilen<br />

auch unberührte Lebensräume. Mit dem<br />

Nationalen Naturerbe werden somit wertvolle<br />

Ökosysteme wie Buchen- und Auenwälder,<br />

Heidelandschaften sowie gefährdete<br />

Arten wie Wildkatze, Seeadler und<br />

Fischotter geschützt.<br />

Die Strategiegruppe „Naturschutzflächen“<br />

des Deutschen Naturschutzrings<br />

(DNR) sieht in dem Beschluss einen<br />

Meilenstein. „Nun müssen auch noch<br />

die restlichen Flächen gesichert werden“,<br />

sagte DNR-Präsident Hubert Weinzierl.<br />

Das bisher vorgesehene Kontingent der<br />

Flächen, die der Bodenverwertungs- und<br />

-verwaltungs GmbH (BVVG) unterstehen,<br />

ist fast vollständig gerettet. Aber es gebe<br />

noch rund 3.000 bis 5.000 Hektar wertvolle<br />

BVVG-Flächen in den neuen Bundesländern,<br />

die eigentumsrechtlich gesichert<br />

werden müssten, sagte DNR-Vizepräsident<br />

Leif Miller. Er forderte, auch diese für das<br />

Nationale Naturerbe zu berücksichtigen.<br />

[mbu]<br />

X DnR-strategiegruppe naturschutzflächen, Koordinator<br />

Adrian Johst, erfurt, Tel. +49 (0)179 /<br />

5110449, www.dnr.de<br />

nATURsChUTZ & bioDiVeRsiTäT<br />

Aktuell<br />

Natura 2000<br />

mehr schutzgebiete in europa<br />

Das <strong>EU</strong>-Netzwerk geschützter Gebiete,<br />

Natura 2000, ist um gut 18.000 Quadratkilometer<br />

erweitert worden. Die Ausdehnung<br />

betrifft vor allem Meeresgebiete, wie<br />

die <strong>EU</strong>-Kommission Ende November mitteilte.<br />

17.000 Quadratkilometer Meeresfläche<br />

fallen nun zusätzlich unter den Schutz<br />

von Natura 2000. Die Kommission hofft,<br />

dass dadurch viele bedrohte Meeresarten<br />

besser geschützt werden.<br />

Zu der geschützten Fauna gehören unter<br />

anderem Korallen, Meeresschildkröten<br />

oder die Mittelmeer-Mönchsrobbe. Auch<br />

wertvolle Lebensräume an Land könnten<br />

von der Erweiterung des Netzes profitieren,<br />

zum Beispiel Torfmoore in Litauen,<br />

Salzmarschen in Ungarn und artenreiche<br />

Kalktrockenrasen in Italien und Zypern.<br />

Das europäische Schutzgebietsnetz Natura<br />

2000 umfasst rund 26.000 Gebiete, das<br />

sind fast 18 Prozent der Landfläche der <strong>EU</strong><br />

und über 145.000 Quadratkilometer der<br />

Meeresfläche. Noch in diesem Jahr soll<br />

das Natura-2000-Netz vervollständigt sein.<br />

Das Netzwerk von Schutzgebieten nach der<br />

Vogelschutz- und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie<br />

wurde aufgebaut, damit die<br />

wertvollsten und am stärksten bedrohten<br />

Arten und Lebensräume in Europa überleben<br />

können. [mbu]<br />

X Website zur naturschutzpolitik der eU:<br />

www.ec.europa.eu/environment/nature<br />

Vogelschutz<br />

Zugvogelrastplatz an der<br />

Adria soll bebaut werden<br />

Mitte Januar sollte die Saline von Ulcinj<br />

in Montenegro für gut 258 Millionen<br />

Euro verkauft werden. Damit droht dem<br />

weltweit bedeutenden Feuchtgebiet das<br />

Aus. Die Naturschutzstiftung Euronatur<br />

befürchtet, dass viele Zugvögel ihren bis<br />

zu 5.000 Kilometer langen Flug von Eurasien<br />

nach Afrika nicht überleben, wenn<br />

sie nicht mehr in der Saline rasten können.<br />

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