25.08.2013 Aufrufe

Februar 2012 - EU-Koordination

Februar 2012 - EU-Koordination

Februar 2012 - EU-Koordination

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ressourcenexpertin Ulrike Meinel. Diese<br />

müssten aber auch ergriffen werden. Der<br />

NABU stellte eine Internetseite vor, die den<br />

„ökologischen Rucksack“ verschiedener<br />

Produkte errechnet.<br />

Bereits im November hatte der Umweltausschuss<br />

im <strong>EU</strong>-Parlament die Diskussion<br />

über den Ressourceneffizienzfahrplan<br />

eröffnet. Parlamentsberichterstatter Jan-<br />

Gerben Gerbrandy stellte einen ersten Berichtsentwurf<br />

vor. Darin begrüßt er den<br />

umfassenden Ansatz der Kommission, kritisiert<br />

aber die vorgesehenen Instrumente<br />

und Maßnahmen als vage und nicht ausreichend.<br />

Außerdem fordert der niederländische<br />

Linksliberale, bereits existierende Indikatoren<br />

für Abfall, Luftqualität, Wasser<br />

und Land zu nutzen, auch wenn für ein<br />

vollständiges Indikatorenset noch Arbeit<br />

notwendig sei. Der Umweltausschuss soll<br />

im März über Gerbrandys Bericht abstimmen,<br />

im Mai gefolgt vom Plenum.<br />

Laut einer im Dezember veröffentlichten<br />

Untersuchung des Südwind-Instituts<br />

für Ökonomie und Ökumene entsprechen<br />

die Rohstoffstrategien der <strong>EU</strong> wie<br />

auch Deutschlands weitgehend „einem<br />

Forderungspapier der Industrie“. Der<br />

ungehinderte Zugang zu den Rohstoffen<br />

stehe im Vordergrund, während entwicklungspolitische<br />

Aspekte unter den Tisch<br />

fielen, sagte die Autorin der Studie, Irene<br />

Knoke. [mb, am]<br />

X Ausführlicher bericht, alle Dokumente:<br />

www.kurzlink.de/euractiv-5769<br />

X Gebrandy-Report: www.kurzlink.de/gerbrandy.pdf<br />

X studie: www.kurzlink.de/suedwind-rohstoffe<br />

Öko-Innovation<br />

„Grünes“ Wachstum fördern<br />

Die <strong>EU</strong>-Kommission hat im Dezember<br />

einen Aktionsplan für Öko-Innovationen<br />

veröffentlicht. Damit will sie Innovationen<br />

fördern und marktfähig machen, die die<br />

Umweltbelastungen verringern. Der Öko-<br />

Innovationsplan baut auf dem Aktionsplan<br />

für Umwelttechnologie (ETAP) von 2004<br />

auf und ist der Leitinitiative Innovationsunion<br />

der Europa-2020-Strategie zugeord-<br />

umwelt aktuell <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />

net. Er setzt bei Forschung und Industrie<br />

sowie bei politischen und finanziellen Instrumenten<br />

an. Gesetzliche Bestimmungen<br />

betrachtet der Plan als Triebfeder für<br />

Öko-Innovationen, deshalb sollen die Umweltrechtsvorschriften<br />

überprüft werden.<br />

Gezielte Aktivitäten in allen Wirtschaftszweigen<br />

sollen ebenso helfen wie Anreize<br />

für die private und öffentliche Beschaffung<br />

sowie durch Normung. [bv]<br />

X www.europa.eu/rapid (Reference iP/11/1547)<br />

Umweltsteuern<br />

Gut für umwelt und bürger<br />

Mit drei neuen Studien setzt sich die<br />

Europäische Umweltagentur EEA für<br />

die Einführung von Ökosteuern in den<br />

Mitgliedstaaten der <strong>EU</strong> ein. Dies könne<br />

– sofern die Steuereinnahmen richtig ausgegeben<br />

würden – nicht nur der Umwelt<br />

nützen, sondern auch neue Arbeitsplätze<br />

schaffen und den BürgerInnen höhere Einkommen<br />

bringen. Der EEA zufolge zeigte<br />

sich auch, dass die Verwendung der ökologischen<br />

Steuereinnahmen zur Reduzierung<br />

von Einkommensteuern und Sozialabgaben<br />

führen kann. [uWD, mb]<br />

X www.kurzlink.de/eea-studien<br />

Green Economy<br />

ohne frauen ist<br />

schlecht wirtschaften<br />

Fünf Frauenorganisationen haben ein<br />

„grundsätzliches Umdenken“ in der Wirtschaftspolitik<br />

gefordert. In einem Diskussionspapier<br />

rufen die Leitstelle Gender,<br />

Umwelt, Nachhaltigkeit (Genanet), der<br />

Deutsche Frauenrat, die Katholische Frauengemeinschaft,<br />

der Frauenpolitische Rat<br />

Brandenburg und der Verband deutscher<br />

Unternehmerinnen dazu auf, aktiv an<br />

einer Neuorientierung des Wirtschaftsund<br />

Lebensmodells mitzuarbeiten. Die<br />

„vielfältigen produktiven, überwiegend<br />

WiRTsChAFT & RessoURCen<br />

Aktuell<br />

von Frauen erbrachten Care-Leistungen“<br />

müssten ebenso anerkannt werden wie<br />

die Produktivität der ökologischen Natur.<br />

Hier gebe es erhebliche Leerstellen in der<br />

Debatte um „grünes“ Wirtschaften – die<br />

gleichwohl im Grundsatz zu begrüßen sei.<br />

Das Projekt „Green Economy: Gender_Gerecht“<br />

begleitet die Vorbereitungen für den<br />

Weltgipfel Rio+20 im Juni (siehe S. 11). [jg]<br />

X www.genanet.de/greeneconomy.html<br />

Nachhaltigkeitsberichte<br />

firmen verheimlichen Daten<br />

Die Nachhaltigkeitsberichte einiger der<br />

weltgrößten Konzerne enthalten regelmäßig<br />

falsche Daten und unterschlagen wesentliche<br />

Informationen. Das ergab eine<br />

Studie der Universität Leeds und der Euromed<br />

Management School in Marseille.<br />

Mehr als 4.000 Berichte wurden untersucht<br />

– nur ein Bruchteil enthielt korrekte<br />

Angaben. „Wenn man in Finanzberichten<br />

einfach einen Teil der unternehmerischen<br />

Aktivitäten geheim halten würde, wäre das<br />

ein Skandal. In Nachhaltigkeitsberichten<br />

dagegen ist das gängige Praxis“, sagte der<br />

an der Studie beteiligte Dozent für Unternehmensverantwortung<br />

an der Universität<br />

Leeds, Ralf Barkemeyer.<br />

Die Wissenschaftler aus Leeds kündigten<br />

die Veröffentlichung einer weiteren<br />

Studie an, derzufolge zahlreiche europäische<br />

Unternehmen fehlerhaft über ihre<br />

Treibhausgasemissionen Bericht erstatten.<br />

Eon etwa habe, so Barkemeyer, „einen eleganten<br />

Weg gefunden, ein Kraftwerk mit<br />

einem Jahresausstoß von 2,5 Millionen<br />

Tonnen verschwinden zu lassen“.<br />

Barkemeyer kritisierte CSR-Rankings<br />

wie die des Beratungsunternehmens<br />

KPMG: „Nur sehr wenige Kriterien, die in<br />

diesen Rankings verwendet werden, haben<br />

etwas mit den tatsächlichen Auswirkungen<br />

des Unternehmenshandelns auf Umwelt<br />

und Gesellschaft zu tun.“ [em]<br />

X Dr. Ralf barkemeyer, Tel. +44 (0)113 / 3437485,<br />

e-mail: r.barkemeyer@leeds.ac.uk<br />

X www.leeds.ac.uk/news/article/2696/<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!